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  1. Sebastian Zwingmann am

    Eine umfangreiche Zusammenfassung, aber doch nicht zwingend nur auf soziale Organisationen anwendbar?!

    Die Details zum Scrum mit „haben Vorrang vor“ wird zum Beispiel viel zu selten in „angeblich“ agilen Bereichen gelebt

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    • HendrikEpe am

      Hey Sebastian,

      da bin ich dabei – klar: Auch auf andere Organisationen anwendbar. Aber – so zumindest mein Eindruck – die besonderen Rahmenbedingungen von Organisationen der Sozialen Arbeit weisen Spezifika auf, die oft nicht berücksichtigt werden und erfordern teilweise anderes Vorgehen.

      Aber wie gesagt: Ansonsten bin ich voll dabei 😉

      Danke für deinen Kommentar!

      Liebe Grüße

      Hendrik

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  2. Ivo Kuczera am

    Vielen Dank für diesen bereichernden Beitrag.

    Viele der genannten Kontexte finden sich in ebenso vielen angewandten und gängigen Konzepten und Modellen wieder. Die Ergänzungen und die Reflexionen im Zusammenhang mit „Permakultur Design Prinzipien“ und explizit der Fokus auf und aus der Sozialwirtschaft und den darin wirkenden Systemen ermöglicht ein nach-denken aus einem weiteren Perspektiven-Spektrum auf eine nachhaltigen Organisationsentwicklung. Die Verstetigung von Ergebnissen hin zu einer Nachhaltigen Veränderung und zu dem was es nicht nur anders, sondern für die in den Organisationen Wirkenden besser macht, beschäftigt uns in der Beratung ab initio.

    Ich freue mich auf einen Austausch in Gelsenkirchen.

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    • HendrikEpe am

      Hey und lieben Dank für den Kommentar – freut mich sehr, dass Dir der Beitrag zusagt! Und wenn ich es richtig verstanden habe, sehen wir uns am 25. Oktober beim Fachcamp in GE?

      Liebe Grüße

      Hendrik

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  3. Delaney am

    Sehr gelungener Artikel. Wichtig ist vor allem, ein Bewusstsein für Krisenmanagement zu schaffen, flexibel zu bleiben und an den richtigen Stellen die richtigen Personen zu haben. Starre Denkmuster, Ignoranz oder Arroganz können sonst Krisen noch verschlimmern und führen zu schlechten Entscheidungen.

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  4. Beate van Benthum am

    Lieber Hendrik,
    vielen Dank für diesen Beitrag. Er kam genau zur richtigen Zeit. Das Thema „Verbindlichkeit“ steht bei uns gerade im Focus. Nachdem es ein paar mehr oder weniger lustige Begebenheiten gab, haben wir im Team über unsere Erfahrungen gesprochen. Aus Fehlern lernen…. im Ansatz, also als Auftaktveranstaltung war das schon mal ganz gut und doch noch nicht so ganz rund, fand ich. Und nun kommt dein Artikel noch dazu! Da haben wir Glück gehabt, würde ich mal sagen 🙂
    Die Mandatsbeschreibung habe ich gleich mal ausgedruckt…. und jetzt geht es in die Umsetzung.
    Liebe Grüße aus Krefeld, Beate

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    • HendrikEpe am

      Liebe Beate,

      das freut mich sehr! Schön, dass Du den Beitrag nutzen kannst… Und es wurde mich sehr freuen, von deinen Erfahrungen zu hören…

      Liebe Grüße

      Hendrik

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  5. Nina am

    Die Betonung auf geringen Kosten und informeller Atmosphäre ist besonders für den Non-Profit-Sektor relevant. Barcamps können eine effektive Methode sein, um innovative Marketing- und Kommunikationsstrategien in einer sich ständig wandelnden Welt zu entwickeln.

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  6. Michael Veeser-Dombrowski am

    Danke für die Zusammenfassung und Erinnerung.

    Habe selbst mehrere Barcamps in Schulen mit nachhaltigem Erfolg besucht und durchgeführt:
    macht Laune, eröffnet Chancen, ergibt Ideen und Flow bei der Zusammenarbeit und ist eben genau nicht ermüdend und frustrierend wie so viele andere Konferenz-Formate in den Schulen.

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  7. Marie am

    Der präsentierte Artikel wirft ein erhellendes Licht auf die Imperative der Weiterbildung in der sozialen Arbeit. Die skizzierten Paradoxa unterstreichen eindringlich die Diskrepanz zwischen aktuellen Weiterbildungsangeboten und den tatsächlichen Bedürfnissen des Feldes. Besonders hervorzuheben ist die kritische Betrachtung des „Hype-Effekts“, der die Fokussierung auf grundlegende, wissenschaftlich fundierte Weiterbildungsthemen übergeht. Die leidenschaftliche Argumentation für eine strukturierte Weiterbildung eröffnet eine konstruktive Diskussion zur Überbrückung der identifizierten Lücken. Es lädt zur Reflexion und Aktion ein, um die Weiterbildung in der Sozialarbeit zukunftssicher zu gestalten. Ein inspirierender Appell zur Förderung eines lebenslangen Lernens in der Sozialbranche.

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  8. Jürgen Meisenbach am

    Fort- & Weiterbildung, Qualifizierung, neue Er-Kenntnisse, … Lernen, das gehört zum Job. Egal, ob in der sozialen Arbeit, im Handwerk, in der Industrie, beim Dienstleister. Und manches ist ein „Must“ und anderes ist ein „nice to have“. Die Definition liegt beim AG.

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  9. Leuchtturm am

    Sehr interessante Gedankenanregungen. Ich mag auch das Layout. Ich würde mir hier noch etwas zum Führungsmanagement in der executive search wünschen.

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  10. Alicia am

    @vorherige Kommentator*innen:
    Ich finde es schwierig auf den „hausgemachten“ Fachkräftemangel zu verweisen. Grundlage ist erst mal der gesellschaftliche Wandel, der – wie du Hendrik sehr klar beleuchtet hast – nicht von der Hand zu weisen ist und für alle gleichermaßen gilt.

    Oftmals wird das Argument Geld als Rahmenbedingung angeführt. Ich habe das noch nie verstanden: ob eine Kraft nun 100 oder 200 € mehr verdient, macht kaum einen Unterschied für die Motivation der Arbeitnehmer*in. Aber deswegen kommt noch lange nicht mehr Geld rein. Jede prozentuale Verbesserung des Gehalts bedeutet auf der anderen Seite weniger Hände oder weniger Qualität. Scheint paradox, ist aber oftmals die Realität im Sozialsektor.

    Wir brauchen neue Konzepte, dürfen differenzieren, auslagern und zB Technologie zur Hilfe nehmen oder ganz einfach nicht mehr wachsen. Aus meiner Sicht wesentlich: nicht frustriert zurück lehnen – auch wenn es einladend ist – nach vorne gehen und um die Ecke denken!

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  11. Ralf am

    Na ja, meine Realitäten sehen anders aus! In der Sozialen Arbeit sind wir fern von Obstkörben, kostenlosen Kaffee, Dienstwagen oder anderen Dingen. Man bekommt beim Jobwechsel mit 20 Jahren Berufserfahrungen ein Berufsanfänger-Gehalt mit vier Monaten Befristung angeboten! Das liegt nicht am Träger, aber am Finanzierungsgeber. Also so erlebe ich es!

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  12. ElkeOverhage am

    Das Aussitzen von notwendigen Veränderungen, ist eine Möglichkeit. Die Berufswegeplanung der einzelnen Akteure darf auch nicht vergessen werden. Ein Aussitzen und Anpassung an die marktwirtschaftlichen Logiken der Sozialen Arbeit bzw. Verinnerlichung insbesondere von Leitungskräften, die IHRE Mitarbeiter*innen bevorzugen, die konform mit Ihnen sind, verhindern echte Veränderungen. Mein Lieblingartikel: „Partizipation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“ ist bedeutsam. Partizipation der Beschäftigten bereitet den Boden für eine anpassungsfähige (resiliente) Organisation.
    Blog Artikel
    https://elkeoverhage.wordpress.com/2020/04/11/partizipation-von-mitarbeiterinnen-und-mitarbeiter/

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  13. Dan Peters am

    Ich kenne das Buutzorg-System leider nicht im Detail, dafür aber mehrere Fälle, in denen Mobbing innerhalb solcher Teams zu größeren Problemen führt, wohl auch, weil die beteiligten Coaches sich eines solchen Problems nicht annehmen wollen/können. Dadurch entsteht der Eindruck, dass die Geschäftsleitung die Verantwortung, die sie letztendlich trägt, nicht wahrnimmt, beziehungsweise aus der Verantwortung stiehlt. In solchen Fällen fehlt dann das Vertrauen innerhalb der Teams und auch in die GL, ggfs. auch bei den beteiligten Coaches. In beide Richtungen.
    Gibt es dazu Erfahrungen oder Beschreibungen, wie mit solchen Situationen umgegangen werden soll?
    Herzliche Grüße

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  14. Susanne am

    Lieber Hendrik, so viele inspirierende Aspekte in nur einem Blogbeitrag. meine Synapsen gleichen aktuell Feuerwerken. Viele deiner Gedanken und Ideen habe ich im Beratungsalltag bereits angewendet, doch dein Beitrag mit dem SCARF-Modell ergibt nun eine Rahmung. Danke dafür

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  15. Torsten am

    Ach Hendrik, so schön und richtig zu lesen, hoffe ich doch sehr, dass sich in deiner Arbeit GF finden, die dadurch inspiriert und motiviert werden. Meiner bisherigen Erfahrung nach sind gute GF die, für die dieses Verständnis völlig natürlich ist, sie dafür auch keinen Kurs brauchen. Für manch andere ist das ein feines Ego Ding, was sie sich wünschen anwenden zu können, was aber nicht geht, weil es eine Haltung beeinhaltet. Sorry, ich wiederhole mich an dieser Stelle wieder, ich weiß. Umso mehr habe ich großen Respekt vor deinem Tun, weiterhin

    Antworten
  16. Christian Müller am

    Lieber Hendrik,

    Dann nutze ich die Gelegenheit, um dir danke zu sagen. Danke für …

    … viel Inspiration und Denkanstöße.
    …deine Perspektiven und Impulse.
    … viele spannende Leseempfehlungen.

    Wie über’s Jahr immer wieder kommuniziert: Ich freue mich sehr, dass du den Schritt in die Selbstständigkeit gegangen bist.

    „Abschließend hat mir mit Blick auf die gesellschaftlichen Entwicklungen (immer no
    ch) gefehlt,dass unsere Branche angemessen in der öffentlichen Wahrnehmung berücksichtigt wird. Angesichts der Polykrisen unserer Zeit und der Möglichkeiten der Sozialwirtschaft, in diesen Krisen echte Lösungen zu bieten, ist das dramatisch.

    Die fehlende Aufmerksamkeit ist sicherlich ein hausgemachtes Problem: Politische Kommunikation, Selbstvermarktung, „einen auf dicke Hose machen“ liegt uns nicht un
    bedingt und wird auch im Studium nicht vermittelt. Die Sozialwirtschaft tut Gutes, redet aber nicht darüber.

    Und dann kommen „Social Entrepreneurs“, deren Beitrag zur
    Innovation sozialer Dienstleistungen ich in keinster Weise in Abrede stellen will, die
    aber mit „einfachen Lösungen“ wunderbar an die Politik andocken können. Politik braucht kurze Antworten, Politik braucht Lösungen, die medienwirksam „rausgehauen“ werden können.

    Da passen komplexe, systemische Herangehensweisen nicht so
    geil (wahrscheinlich ein Wort, das niemand mehr nutzt, außer so GenXler).“

    Das ist mein Fokus und ich freue mich darauf, den 2023 – gerne gemeinsam mit dir – zu vertiefen.

    Hab wunderbar erholsame Tage mit deiner Familie.

    Liebe Grüße,
    Christian

    Antworten
  17. Matthias Jung am

    Lieber Hendrik,
    vielen Dank, dass du dieses Thema aufgreifst. Ich bin ganz bei dir, wenn du die Vorteile von Selbstorganisation beschreibst und zugleich auf die Rolle von kritischen Aspekten, hier die Angst, verweist. Deine Lösungsansätze sind auch passend. Aber ich habe Fragen.

    Du schreibst: „Ab dem Zeitpunkt, wo Anliegen, Ängste, Probleme, vielleicht auch nur Vermutungen über gegebenenfalls in der Zukunft auftretende Probleme aus Angst vor Ablehnung nicht mehr geäußert werden, bekommt das selbstverwaltete System Risse.“

    Wer übernimmt jetzt die Verantwortung, wenn die Angst schon da ist? Wer stärkt die Kompetenzen, versucht informelle Regelungen zu finden usw.? Klar, du meinst das prophylaktisch. Das beantwortet aber nicht die Frage, wie mit bereits vorhandener Angst umgegangen werden kann. Denn wenn ich bereits fürchte, abgelehnt zu werden, ist es schon zu spät.

    Nach meinem Eindruck und meiner Erfahrung stehen gerade selbstorganisierte Systeme im sozialen Bereich in Krisen in der Gefahr, regressiv zurückzufallen in hierarchisches Denken und Fühlen. Denn die sozialen Organisationen haben hier eine lang verinnerlichte Kultur. Ich habe es in der Corona-Zeit beobachtet, dass sehr eigenständige Teams in der Krise nach starker Führung gerufen haben – und die formalen Führungspersonen mit diesem Anspruch nicht zurechtkamen oder ihn nicht erfüllen wollten/konnten, weil das nicht ihrem Rollenverständnis entsprach. So entwickelten sich schnell Spiralen der Angst und der Unzufriedenheit, häufig mit weitreichenden Konflikten, die Teams auch zerstört haben.

    Das Phänomen ist so unbekannt nicht, auch in selbstorganisierten Unternehmen kann das beobachtet werden.

    Was hilft? Nach meiner Vermutung braucht es Personen, die die entsprechende Resilienz besitzen und bereit sind, in solchen Krisensituationen Verantwortung zu übernehmen, und mutig aktiv werden. Diese Resilienzfähigkeit ist aber eher weniger in der Organisation zu finden oder zu trainieren, sondern kommt „von außen“. Die Aufforderung: „Sprich mutig Dinge an“ dürfte bei den meisten verängstigten Personen ins Leere laufen – oder sie wird, wie von mir beschrieben, regressiv geäußert: „Ich habe Angst, tu DU etwas, dass sie schwindet.“ Da kann eine Gruppe Glück haben oder nicht, Resilienz zeigt sich oft erst in der Krise (oder eben auch, dass sie nicht vorhanden ist).

    Von daher ärgere ich mich über deinen letzten Satz: „…wenn man ernsthaft an der Zukunft arbeiten will“. Ich höre da heraus: Wenn es nicht gelingt, habe ich, haben wir eben nicht ernsthaft gearbeitet und sind selbst schuld. Das kann es aber nicht sein.

    Ich meine also, dass der Faktor Zufall eine große Rolle spielt, und mit dem lässt sich nicht planen. Höchstens auf ihn hoffen.

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    • HendrikEpe am

      Hey Matthias,

      danke für Deine Ausführungen und Gedanken zum Beitrag.

      Die Frage „Wer übernimmt jetzt die Verantwortung, wenn die Angst schon da ist?“ bewegt mich sehr. Hier suche ich auch nach guten Ideen und Antworten, die über „dann braucht es eben wieder Führung von oben“ hinausgehen.

      Bzgl. des letzten Absatzes kann ich Deinen Ärger nicht ganz verstehen: Meine Intention war die Betonung, dass es Arbeit an den Strukturen, die zum Gelingen selbstorganisierter Teams/Organisationen, braucht und nicht die Appelle an Einzelne, jetzt doch mal mutig Dinge anzusprechen. Das verläuft – wie du auch sagst – in den meisten Fällen ins Leere.

      Aber die ernsthaft Arbeit an den Strukturen ist notwendig. Hier erlebe ich häufig, dass zwar „Agilität“, „Innovationskraft“, „Fehlerfreundlichkeit“, „Mut“, „die Übernahme von mehr Eigenverantwortung“ etc. propagiert werden, eine Änderung von Strukturen und Prozessen jedoch ausbleibt.

      Und das ist in meinen Augen dann ein echtes Problem. Zufall und Hoffnung, wie du schreibst, kommen immer hinzu, sind aus meiner Sicht für Organisationen und die gemeinsame Arbeit an einem bestimmten Zweck jedoch wenig hilfreich.

      Macht es das etwas deutlicher?

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  18. Amelie Kopp am

    Guten Tag, vielen dank für den Artikel! Ich möchte Inhalte aus diesem Beitrag gerne in einer Hausarbeit zitieren, leider finde ich kein Datum für diesen Artikel. können Sie mir dieses bitte nennen? Vielen Dank

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  19. Christian Müller am

    Hi Hendrik,
    spannend jetzt auch einen Begriff, Exnovation, für das zu haben, was wir seit langem als Philosophie – sowohl in Kommunikation als auch Digitaler Transformation – haben, danke dir.

    Eine Anmerkung: Du schreibst zurecht, dass Entscheidungen rechtzeitig / frühzeitig offen kommuniziert werden sollen. Implizit steckt da aus meiner Sicht eine Annahme drin, die ich nochmal explizit machen will: Offene Kommunikation bedeutet nicht nur, die getroffenen Entscheidungen zu vermitteln, sondern auch deren Zweck, Anlass und Nutzen zu erklären.

    Nicht alle werden, auch bei der besten Erklärung, damit einverstanden sein, doch eine Entscheidung verstehen zu können, kann Widerstand und Verunsicherung massiv reduzieren. Mir ist klar, dass das bei dir vermutlich als Voraussetzung drinsteckt, in der Praxis erleben wir jedoch oft einen von zwei Fällen:

    1. Die Entscheidung wird, mehr oder weniger rechtzeitig, kommuniziert, aber nicht erklärt. Es entsteht der Eindruck, Mitarbeitende würden vor vollendete Tatsachen gestellt.
    2. Es findet eine Rechtfertigung, keine Erklärung, der Entscheidung statt, die, wenn Widerstand kommt, aufgegeben und verändert wird. Auch da führt zu Verunsicherung.

    Die empathische, offene und dennoch klare Kommunikation solcher notwendigen Exnovationsprozesse erfordert einiges an Ressourcen und Arbeit. Dein Artikel, so meine Hoffnung, hilft dabei, Bewusstsein dafür zu schaffen und die im Prozess auch wirklich mitzudenken und bereitzustellen.

    Viele Grüße,
    Christian

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Christian,

      danke für deinen Kommentar und ja, Widerstand gehört dazu – denn wenn es keinen Widerstand gäbe, wäre die Veränderung nicht relevant.

      Und um dem Widerstand zu begegnen (auflösen wird nicht gehen) braucht es Kommunikation, Erklärung und echte Argumente.

      Und idealerweise werden die Mitarbeiter_innen an den Entwicklungen rund um Innovation und Exnovation beteiligt (auch wenn das nicht immer möglich sein wird).

      Liebe Grüße

      Hendrik

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  20. HT am

    Bis auf diesen Absatz:
    „Scheitern aufgrund fehlendem Unternehmertum und der Bequemlichkeit der Mitarbeiter* innen“,
    ein für mich lesenswerter Artikel, der zu den Fragen, die ich mir zur Zeit ( operativer Bereich, ohne Personalverantwortung) stelle, im Fokus hat.
    Sicher kann sich in der Mitarbeiterschaft so ein Verhältnis zur Arbeit entwickeln, wenn die Arbeitsorganisation seit längerem nicht funktioniert hat.
    Diese einseitige Einstellung ist denunzierend. Langjährige Mitarbeit ist bestenfalls die Zukunft von einer gut funktionierenden Organisation und der Identifikation mit dem Arbeitgeber.
    Anstatt zu „treten“, gilt es den Anker zu finden und die Co- Arbeit, die Würdigung derer Kenntnisse. In der Form die es erleichtert wieder mit in den Entwicklungsprozess einzusteigen. Die oben genannte Einstellung zu den Mitarbeitern, macht sie zum Innovationshemmer. Nicht sehr hilfreich und unterstützt möglicherweise fragwürdige Praktiken, die älteren Mitarbeitern entgegen gebracht werden könnten um sich davon zu befreien.
    Eine Empfehlung, die eine günstigere Entwicklung anzeigt, wäre angebracht.

    Antworten
  21. HT am

    Bis auf diesen Absatz:
    „Scheitern aufgrund fehlendem Unternehmertum und der Bequemlichkeit der Mitarbeiter* innen“,
    ein für mich lesenswerter Artikel, der zu den Fragen, die ich mir zur Zeit ( operativer Bereich, ohne Personalverantwortung) stelle, im Fokus hat.
    Sicher kann sich in der Mitarbeiterschaft so ein Verhältnis zur Arbeit entwickeln, wenn die Arbeitsorganisation seit längerem nicht funktioniert hat.
    Diese einseitige Einstellung ist denunzierend. Langjährige Mitarbeit ist bestenfalls die Zukunft von einer gut funktionierenden Organisation und der Identifikation mit dem Arbeitgeber.
    Anstatt zu „treten“, gilt es den Anker zu finden und die Co- Arbeit, die Würdigung derer Kenntnisse. In der Form die es erleichtert wieder mit in den Entwicklungsprozess einzusteigen. Die oben genannte Einstellung zu den Mitarbeitern, macht sie zum Innovationshemmer. Nicht sehr hilfreich und unterstützt möglicherweise fragwürdige Praktiken, die älteren Mitarbeitern entgegen gebracht werden könnten um sich davon zu befreien.
    Eine Empfehlung, die eine günstigere Entwicklung anzeigt, wäre angebracht.

    Antworten
  22. Besserwisser am

    Der angebliche Fachkräftemangel ist hausgemacht!!!

    Das Grundproblem sind die oftmals mangelhaften Arbeitsbedingungen mit immer mehr Teilzeitstellen, gerne auch befristet und eine Bezahlung, die sich nicht am TVÖD SuE orientiert sondern vielmehr auf Sachbearbeiterniveau ist oder als Haustarif daher kommt!

    Wenn man Frauen nur noch schlecht bezahlte Teilzeitstellen anbietet, die faktisch zur Altersarmut führen braucht man sich nicht wundern, wenn sich keine Fachkräfte mehr finden lassen. Mehr Chancengleichheit wäre schon mal der erste Schritt zur Besserung!

    Antworten
  23. Thomas Michl am

    Es wäre schon viel geholfen, einfach mal von rechts nach links zu denken. Was wollen wir den erreichen? Hat man ein klares Bild, weshalb man für wen etwas erreichen möchte, wird es auch eindeutiger, welche Schritte man braucht, um bei beschränkten Möglichkeiten zum gleichen Ergebnis zu kommen. Das Ergebnis ist eine bestmögliche Betreuung der Klienten, nicht die bestmögliche Rekrutierung der Mitarbeiter und et voilá ergeben sich andere Lösungswege.

    Antworten
  24. Margit Nowotny am

    Hallo Herr Epe,
    Ihren Beitrag finde ich so richtig großartig. Kein New Work Geschwurbel sondern ein ehrlicher Bericht. Ich mag einfach integre Menschen!
    Herlichst
    Margit Nowotny

    Antworten
  25. Christian Müller am

    Lieber Hendrik,

    danke dir für den Einblick in deine 6-monatige Lernreise. Schön, dass du den Schritt gegangen bist. 🙂

    Vor allem dein P.S. hat mich angeregt und inspiriert, Kommunikation und Sichtbarkeit ist ja genau mein Kernthema. Darüber schreibe ich demnächst mal. Lust, deine Erfahrungen kollegial einzubringen?

    Viel Erfolg dir weiterhin. Du rockst das 🙂

    Liebe Grüße,
    Christian

    Antworten
  26. Kerstin Ciensky am

    Liebe Frau Reiser,
    danke für den Perspektivwechsel! Der tat endlich mal gut
    Am Anfang in einer neuen Arbeitsstelle denk ich immer: Bleib, denn nur IM System kannste was verändern. Außerdem kann dein Klientel am wenigsten dafür! Dann, nach einer gewissen Zeit im System bemerke ich die vielen Schwachstellen, werde es Leid und denke: Ich muss gehen, das System kann sich nicht an mich anpassen. Doch gerade da müssen wir ansetzen, denn ich bin diejenige, die den Mehrwert schafft und das System sollte mir den passenden Rahmen dafür bieten können!
    Leider oder vielmehr Gott sei Dank hab ich die Erfahrung gemacht, was es heißt, Menschen ernsthaft zu helfen und komischer Weise war das immer mit sehr viel mehr Freude und Leichtigkeit verbunden, wenn es ein soziales Ehrenamt war.
    Weil es echt war. Und die Menschen da draußen brauchen nichts anderes als echte Hilfe!
    Danke für Ihren Blog Eintrag.
    Mit dem Freelancerdasein geh ich jetzt mal schwanger.
    Alles Gute für Sie und bringen Sie Ihre Gedanken weiter unter die Leute!
    Kerstin Ciensky

    Antworten
  27. Damien Chanteloup am

    Auf jeden Fall clever gemacht, beim Suchbegriff „Jos de Blok“ erster Hit zu sein ! Mit einem vollmundigen Satz, der vorgibt, es besser zu wissen (um nicht Besserwissersatz zu sagen).
    Die Symbolbilder auf Ihrer Website sind allerdings grausig, wirken ausgelutscht, wenig authentisch und unglaubwürdig – vermitteln also genau das, was man sich NICHT von Ihnen als Berater wünscht. Sorry, aber so funktioniert visuelle Kommunikation.

    Freundliche Grüße
    Damien Chanteloup

    Antworten
  28. Jessica R. am

    „Hier könnte ich jetzt in eine detaillierte Beschreibung benötigter Kompetenzen für gesellschaftliche Entwicklungen, benötigtem Bewusstsein für die Besonderheiten sozialer Organisationen, benötigter sozialpolitischer Kompetenz, benötigter Dilemmatakompetenz, benötigtem systemischem und systemtheoretischen Denken und Handeln, benötigter Methodenkompetenz zur Gestaltung agiler Arbeit, benötigter Selbstkompetenz und damit übergreifend in die Beschreibung von Kompetenzen für zeitgemäße und bedarfsgerechte Führungskompetenz einsteigen. Das ist aber zu lang für einen Blogbeitrag.“
    – Gerade zu diesem Thema wünschte ich mir einen Blogbeitrag (vielleicht in fortlaufenden Kapiteln? weil weites Feld). Denn ganz grundsätzlich sind ja immer Menschen am Werk, und daraus resultierend Abwehrmechanismen aus Angst (vor Veränderung, vor unbekannten, unkontrollierbaren Situationen, neuen/fremden Problemen). Oft heißt es lapidar „das geht nicht“/“das lässt sich nicht so leicht umsetzen“ (ergo: wir lassen es lieber ganz). Und richtig, mehr Traute bei einzelnen Arbeitnehmer:innen egal welcher Position, in punkto Veränderung anstoßen, ist ein wichtiger Schritt. Hier greift jedoch oftmals wieder Angst: vorm Verlust des Arbeitsplatzes, vor Häme der auf dem status quo bleiben wollender Kolleg:innen etc. Es bleibt zu hoffen, dass ein Paradigmenwechsel im Denken von Arbeit als solcher und deren Struktur ein Revival erfährt, wenn auch in Politik und Gesellschaft ein durch Generationenwechsel beeinflusstes anderes Bild von Mensch & Arbeit etabliert ist. Das ist m.E. bisher nur in Randerscheinungen und verhältnismäßig wenig in sozialen Organisationen, sichtbar.

    Schöner Artikel dennoch, den ich gern teile.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Liebe Jessica,

      Danke für deinen Kommentar und ja, die von dir oben benannten Punkte werde ich aufgreifen… Nach und nach…

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  29. Ines Polzin am

    „Plädoyer für die eigene Freiheit“ – versus das „besprechen wir in der Supervision“!
    Meine aktuelle Beobachtung und Erfahrung ist, dass wenn der Fokus verloren gegangen ist (was ist unsere Aufgabe, unser Auftrag? – letztendlich – wofür werden wir bezahlt! usw.), manchmal die Verantwortung nach außen – z.B. die Supervision – abgegeben werden kann. Entscheidungen werden dorthin verlagert, sollen abgesegnet werden. Mein momentaner Impuls ist: zeitlich begrenztes Aussetzen derselben – damit die Menschen wieder auf sich selbst und ihre Potentiale zurückgehen. Mir ist klar, wie radikal mein Statement ist, das sich aus einer konkreten Erfahrung herleitet, und ich denke nicht, dass dies DIE Lösung ist! Nach meinem Verständnis gibt es Kipppunkte, in denen sich Potentiale entfalten können – oder auch nicht. Dann zeigt sich im Alltagsgeschäft sehr schnell, wie sich das System neu reguliert oder auch zusammenbrechen kann. Und: „jedem Neuanfang wohnt ein Zauber inne…“ (Frisch)

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey,

      Danke für deinen Kommentar! Und so radikal finde ich den gar nicht. Supervision, insbesondere Fallsupervision ist mehr als wichtig. Ansonsten und wie von dir geschildert besteht bei Supervision die Gefahr, dass sie zum Pflaster wird und die eigentlichen Ursachen der Probleme nicht angegangen werden. Gleichzeitig braucht es die Impulse für die Veränderung der Arbeit und die wiederum können bspw. auch durch Supervision kommen. Mein Tipp: Ausprobieren, für einen begrenzten Zeitraum, und dann reflektieren, ob sich das Problem gelöst hat oder zumindest Schritte in die richtige Richtung gegangen sind.

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  30. Ulrich Martin Drescher am

    Einverstanden Hendrik. „Die Verhältnisse bestimmen das Verhalten“ (Metaplan Organisationsentwickler-Weisheit). Und insofern ist eine Unternehmenskultur auch nur „der Schatten der Verhältnisse“.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Ulrich,

      danke für den Kommentar und ja, ich finde das Bild des „Schattens der Verhältnisse“ passend.

      Liebe Grüße, gerade aus Lüneburg

      Hendrik

      Antworten
  31. Beate van Benthum am

    Lieber Hendrick, Verbundenheit ist schon lange Thema in unserer Einrichtung. Je nach dem, welche Erfahrungen Mitdenkende mitbringen, braucht es mehr oder weniger Zeit und neue gute Erfahrungen, um ein Gefühl der Verbundenheit zu erzeugen / zu spüren. Ich habe häufiger mal nachgefragt, was geholfen hat… es waren oft die kleinen Dinge, konnte ich feststellen. Die Tatsache, dass ich (GF) mein Büro als „mein Zimmer“ bezeichne und es anderen zur Verfügung stelle, wenn es gebraucht wird. Der Umstand, dass wir in der Pandemie zu Kollegen, die krank oder in Quarantäne waren, täglich Kontakt gehalten haben. Bei Bedarf auch mit Medikamenten versorgt haben. Auch, dass wir nicht nur Erfolge im klassischen Sinne feiern, sondern bei Nichtgelingen auch die Anstrengungen, die jemand unternommen hat, würdigen. In der Tat ist auch die selbstverständliche Bereitschaft zum Teilen von Besitz von Bedeutung. Wir stellen allen, die zu uns gehören, unsere Räumlichkeiten, das Geschirr, die Tischdecken… what ever zur privaten Nutzung zu Verfügung. Dadurch erweitert sich der gefühlte persönliche Besitzstand um ein Vielfaches. Auf der inhaltlichen Ebene ist die Arbeit mit Retrospektiven ein fester Bestandteil geworden. Auch „alte“ Vorgehensweisen stehen zur Diskussion, wenn jemand eine neue Idee hat. Teamentscheidungen sind verbindlich – auch wenn ich mal nicht ganz glücklich darüber bin (z.B. Bewerberin abgelehnt). Für Abstimmungen gibt es eine Abstimmungsbeauftragte. Und bei den Impulsen, die ich in die Teams gebe, gilt „this or something better“… dadurch spüren alle ihre Wirksamkeit. Wenn wir hier mal feststellen müssen, dass Regeln ohne Absprache aufgeweicht werden / in Vergessenheit geraten sind, bringen wir sie mit kleinen Videos wieder in Erinnerung.
    Nochmals vielen Dank für den schönen Artikel!

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Beate,

      ganz lieben Dank für Deinen Kommentar und die vielen hilfreichen und konkreten Tipps, die darin verborgen sind!

      Ihr macht tolle Dinge, die Verbundenheit wirklich stärken, vor allem weil sie so direkt und „alltäglich“ im besten Sinne sind!

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  32. Christian Schröder am

    Danke für den Beitrag! In meinem Kontext habe ich es oft mit multipolaren/mitgliedergetriebenen Organisationen zu tun (zB Kirchen, Verbände). Natürlich wäre es wünschenswert, dass auch hier ein breit angelegter Beteiligungsprozess stattfindet, um z.B. überhaupt erst einmal eine gemeinsame „Entwicklungsrichtung“ hinzubekommen. Je diverser die Interessen und Ziele Stakeholder sind, umso schwieriger wird es ja, eine Schwerpunktsetzung zu vergemeinschaften. Gerade bei starken Mitgliederstrukturen muss man ja nicht nur die Mitarbeiter:innen einbeziehen und auch ein Stück weit für Innovation „gewinnen“, sondern auch die Mitglieder. Diese sind aber dann selbst teilweise Nutzer:innen der Angebote, die zu innovieren wären.
    In der Praxis erlebe ich deshalb oft, dass in solchen Organisationen „Innovationsteams“ beauftragt werden in einem klar abgesteckten Claim mal „ein bisschen zu innovieren“ (und dem Rest der Organisation nicht weh zu tun). Das kann natürlich ein Startpunkt für eine Gesamtstrategie sein, birgt aber glaube ich die Gefahr, dass Innovation eine hübsche Orchidee im Portfolio der Organisation ist, sie aber im Kern nicht verändert.
    Würdest du für solche Kontexte dieselbe Vorgehensweise wie im Artikel beschrieben anwenden? Oder würdest du modifizieren?

    Antworten
  33. Matthias Jung am

    Moin Hendrik,
    danke für den Beitrag, ich stimme deinen Thesen zu.
    Allerdings stellt sich mir die Frage, wer diese Prozesse initiiert, vorantreibt und mit welchen „Ressourcen“ und mit welcher Rückendeckung. D.h., wie gewinne ich Führungskräfte, Verwaltungsräte, Kuratorien oder wie auch immer dazu, solche Prozesse nicht nur zu begrüßen, sondern auch die entsprechenden zeitlichen und finanziellen Ressourcen zur Verfügung zu stellen? Wobei, Geld ist meist das kleinere Problem. Nach meiner Beobachtung ist es in den letzten zwanzig Jahren so, dass im öffentlichen Bereich bei Arbeitsplatz- und Aufgabenbeschreibungen von „Führungskräften“ das permanente Management des Wandels vielleicht benannt, aber nicht quantifiziert wird. Dann geschieht es aber entweder nebenbei, gar nicht oder nur dann, wenn die Personen hoch motiviert sind und bereit sind, neben ihren „eigentlichen“ Aufgaben auch hier den Kampf gegen Widerstände aufzunehmen.
    Ein zweites Problem kommt hinzu: Gerade in öffentlichen Organisationen ist Stabilität und Sicherheit für die Mitarbeitenden ein zentraler Wert. Veränderungen machen Angst. Du benennst das auch am Anfang deines Textes, aber gehst dann weiter nicht mehr darauf ein.
    Es wäre reizvoll, deine vier Thesen jetzt noch mal „gegenzulesen“, sowohl aus der Führungsperspektive als auch aus der vermuteten „Kultur der Stabilität“ – die ja auch ihre guten Anteile hat. Anders gesagt: wie lesen sich deine vier Thesen aus der Sicht der Widerstände heraus?

    Antworten
  34. Christian Müller am

    Hi Hendrik,

    das klingt sehr spannend, danke für den Einblick. Ich liebäugle mit OKR, dein Artikel war da ein super Input. Merci.

    Viele Grüße und Erfolg,
    Christian

    Antworten
  35. Thorsten Wilhelm am

    Ich finde Coworking Spaces – die überwiegend von Menschen genutzt werden, die viele, unterschiedliche Plätze zum Arbeiten haben (bzw. haben dürfen) und nutzen – sehr inspirierend.
    Ausgestattet mit Begegnung- und Treffpunkten, vielen offenen Räumen zu flexiblen Arbeiten, bieten sie oft ein passendes Umfeld um mit anderen ins Gespräch zu kommen und jene „zufälligen Momente“ zu schaffen, die Impulse bieten können.
    Klassische Büros – immer öfter ausgestattet wie ein Coworking Space, mit Räumen zur Fokusarbeit, Workshop-/Besprechungsräumen und Begegnungsflächen (Lounge) – bieten weit weniger „zufällige Begegnungen“. Die Fluktuation der sie nutzenden Menschen ist einfach deutlich geringer – zum Glück :).
    Ich denke der Mix ist hier entscheidend, und die Möglichkeit sich seine Arbeitsorte selbst wählen zu dürfen (Home Office, Büro, Coworking Space, Wohnwagen / Ferienwohnung auf Reisen, Zug, Café, …). Auch und vielleicht gerade als Angestellte / Angestellter.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Sehr schönes Feedback! Dann ke dafür und ja, genau! Problem war eben nur, dass Begegnungen in der Pandemie nicht stattfinden durften! Ansonsten aber volle Zustimmung!

      Antworten
    • André am

      Sozialarbeiter präsentieren sich in der Öffentlichkeit ( zb Leserbriefe, soziale Netzwerke usw) völlig anders als die in Wirklichkeit sind. In Wahrheit gönnen sie ihren Klienten den Dreck untern Fingernagel nicht, verbieten ihnen Essen zu kochen ( stattdessen impfen sie Klienten ein sich ausschließlich von Brot und Leitungswasser zu ernähren), Klienten mit Long COVID hören von ihren Sozialarbeitern Sprüche wie “ zusammen reißen“ „es gibt kein Long COVID“ „früher nannte man das Faulheit “ usw, sozialarbeiter sagen jeden Klienten, daß alle anderen Klienten problemlos für 20 Euro die Woche einkaufen gehen, Lebensmittelpreise sind nicht gestiegen, wer mit 5 am Tag nicht klar kommt kann nicht mit Geld umgehen etc. das ist das wahre Gesicht der meisten sozialarbeiter. Prof Hare hat Recht. Was ist der Unterschied zwischen Polizisten und Sozialarbeitern? Sozialarbeiter morden langsam. https://citisite.wordpress.com/prof-dr-hare-psychopathie-sozialarbeiter-asozial/

      Antworten
  36. Ines Polzin am

    Wesentliche Herausforderungen: mir begegnet – stetig zunehmend, keine Wunder, schaut man sich die demographische Entwicklung, die, uppps!, sich jetzt tatsächlich immer spürbarer im Berufsalltag zeigt – ein Clash der Werte: überalterte Teams, die nun mit jungen Kolleg.innen zusammenarbeiten sollen…
    Alle 6 Thesen bringen es auf den Punkt und zeigen Wege auf, wie es gehen könnte, gemeinsam.
    Dies alles vor dem Hintergrund verkrusteter Strukturen in den Organisationen.
    Er ist endlich dran, dieser Veränderungs- und Flexibilisierungsprozess – der, so meine feste Überzeugung und Hoffnung – wieder mehr das Eigentliche Sozialer Arbeit (s. Def.) beleben wird. In Seminaren begegnen mir engagierte junge Kolleg.innen – auf die und offene ältere baue ich fest.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Liebe Ines, danke für Deinen Kommentar.

      Und ja, das Eigentliche, die DNA, den Kern Sozialer Arbeit wieder zu beleben wäre auch meine Hoffnung… Wir arbeiten dran 😉

      LG

      Hendrik

      Antworten
  37. Benjamin am

    Danke für den Artikel, Hendrik!

    Leider auf englisch, aber umso lesenswerter: Über den produktiven Umgang mit innerem Widerstand/Prokratination (fälschlicherweise auch als Faulheit bezeichnet): https://medium.com/counterarts/you-are-not-lazy-or-undisciplined-you-are-experiencing-internal-resistance-755a02673aa9

    Auszug (sorry, nicht sehr gründlich übersetzt):

    1. Nehmen Sie die Perspektive ein, dass der innere Widerstand auf Ihrer Seite ist.
    Der Kreislauf des Nichtstuns fühlt sich teilweise selbstzerstörerisch an. Aber der innere Widerstand will uns nicht zerstören; er will buchstäblich das Gegenteil! Er existiert, um uns vor Schmerz zu schützen.
    Sie haben einfach zwei tief verwurzelte und grundlegend widersprüchliche Vorstellungen davon, was für Sie am besten ist: die Sache zu tun oder die Sache nicht zu tun.

    2. Erforschen Sie den Schmerz, vor dem sich Ihr Gehirn so sehr fürchtet.
    Wenn wir genau verstehen, welchen Schmerz wir fürchten und warum, können wir diese Ängste reduzieren. Innerer Widerstand ist weder undruchsichtig noch unbeweglich – er reagiert auf Vernunft, auf alternative Szenarien, darauf, dass man den Emotionen, die einem so bedrohlich erscheinen, Raum gibt – aber um ihn zu überwinden, muss man seinen besonderen Inhalt verstehen.

    (Als Ergänzung zu Hendriks „Und nu? Was tun gegen Prokrastination?“:)
    3. Verhandeln Sie.
    Sie sind vielleicht nicht in der Lage, sofort herauszufinden, was der Grund für Ihren inneren Widerstand ist, und selbst wenn Sie es wissen, kann es einige Zeit dauern, bis Sie herausgefunden haben, wie Sie Ihre Ängste und Befürchtungen über den bevorstehenden Schmerz ausräumen können.
    In der Zwischenzeit schlage ich vor, zu feilschen. Erlaubt Ihnen Ihr innerer Widerstand, 10 Minuten lang zu arbeiten? Wie wäre es mit fünf? Wenn Sie nicht formell arbeiten können, könnten Sie dann in Ihr Telefon sprechen? Brainstorming in der Badewanne?

    4. Erkennen Sie an, dass Sie damit nicht allein dastehen. Die meisten von uns kennen das Phänomen und einige leiden sehr unter der Klemme in der sie stecken. Machen Sie sich keinen Zusatzstress durch den Vergleich mit den wenigen Menschen, die keine großen inneren Widerstände erfahren – oder zumindest nicht den Anschein erwecken – und einfach produzieren und produzieren.

    Fröhliches Forschen zu den inneren Widerständen
    und erfolgreiches Angehen von Klimakrise, Bildung, Digitalisierung, Arbeit, Soziales und Gesundheit mit Hilfe der obigen Gedanken.

    Antworten
    • Irene am

      Danke für den Beitrag – voll spannend!
      Was ist der Schmerz, vor dem sich die Gesellschaft und die Politiker:innen fürchten?
      Wie können Ängste und Befürchtungen über den bevorstehenden Schmerz ausgeräumt werden?
      Die schnelle Antwort wäre vielleicht „Verlust von Komfort“, Angst vor Veränderung des persönlichen Lebens, …
      Oder es geht tiefer ….

      Antworten
      • HendrikEpe am

        Ich finde ja, dass die Systemtheorie hier ganz hilfreich sein kann. So versucht jedes System, sich selbst am Leben zu halten. Wenn man die Menschen also unabhängig von ihrer Rolle befragen könnte (was jedoch oft kaum möglich ist), würden sie für Klimaschutz, für Migration, für eine andere Bildung etc. votieren. In ihrer Rolle jedoch (als Bürgermeister, Kanzlerkandidat, Kultusminister…) argumentieren sie aus ihrem System heraus, wodurch sich im Kern wenig ändert… Vielleicht…?

        Antworten
  38. Anne Ketel am

    …ach wenn agiles Arbeiten und die Prinzipien der Selbstorganisation doch auch in der Politik und Gremienarbeit ankämen! Für mich wird der Spagat in den Prozederen und der Sprache immer schwieriger.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Das ist das Problem, wenn man beginnt, sich damit zu befassen… Entweder man findet eine Umgebung, die gut für einen funktioniert, oder man ist ziemlich frustriert…

      Drücke Dir die Daumen, das ersteres überwiegt…

      LG
      Hendrik

      Antworten
  39. Franziska Woellert am

    Danke Hendrik, ich bin 100% bei dir. Ich frage mich nur so oft, was ich realistsch aus meiner Lebenssituation heraus tun kann, um diesem kollektivem Verharren etwas entgegen zu setzen (außer die Kreuze gut zu setzen und Hafermilch trinken). Es lähmt, dass das wirksame ins Tun kommen des Einzelnen so schwer ist.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Franziska,

      ich weiß es oft auch nicht und es lässt mich dann verzweifeln. Aber ich denke, dass es hilft, im Kleinen Hafermilch zu trinken 😉 und mit gutem Beispiel voranzugehen, Alternativen aufzuzeigen, Utopien zu leben – in seinem je individuellen Umfeld.

      Danke aber für Deinen Kommentar!

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  40. Sarah Fässler am

    Ich bin seit meinem Studium als Freelancer unterwegs.Bemühe mich jeden Monat um Aufträge, Jobs und Projekte. Und versuche jeden Monat neu, meine Kompetenzen und Fähigkeiten zu verkaufen. Es ist nicht immer einfach, aber ich könnte mir kein „normales“ Berufsleben als Angestellte vorstellen.

    Antworten
  41. Ursel Wolfgramm am

    Am besten nicht so abgehoben sondern praxisnah. Sonst verpufft dein Engagement. Das Thema ist eins der wichtigsten. Deshalb sollte es KLICK machen bei den TN.

    Antworten
  42. Oskar baader am

    Der Ansatz und die Umsetzung ist aber genau das, was wir brauchen, um die alten wohlstandssysteme, die alle nicht mehr funktionieren und am Ende angekommen sind, umzuwandeln
    Es geht um das Bewusstsein und die Grundeinstellung das alle Menschen gut sind
    Wird jeder Mitarbeiter nach seinen Fähigkeiten und Talente eingesetzt, braucht es absolut keine Führung
    Jeder ist so motiviert und pflichtbewusst dr er genau weiß was er tut
    Es ergibt sich ein gegenseitiges unterstützen, da wir nur auf die Stärken des einzelnen schauen
    Das ist unsere Zukunft und dadurch können wir alles in eine positive Zukunft steuern
    Selbstorganisierende Teams sind die Zukunft ohne Hierarchie

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Oskar,

      danke für Deinen Kommentar. Genau darum geht es mir: Wichtig ist, die Haltung hinter dem Modell von Buurtzorg zu verstehen: Keep it simple! Mensch im Mittelpunkt! Vertrauen! Aber: Es gibt nicht das eine Organisationsmodell, das für alle Organisationen passt. Und vor allem ist es ein Unterschied, neu zu starten oder eine bestehende Organisation (mit tw. mehreren tausend MA) zu transformieren. Da gilt es, genau hinzuschauen, damit das Immunsystem der Organisation die neuen Ansätze nicht unmittelbar abstößt. Deswegen der Hinweis, Buurtzorg nicht zu kopieren!

      LG

      Hendrik

      Antworten
  43. Ulrike Traxler-Schmoranz am

    Hallo,
    erstmal: Ihr/Dein Beitrag: das erste, was ich an Sinnvollem und Nachvollziehbarem dazu im Internet lese. Danke!
    Ich frage mich trotzdem, ob das Thema Digitalisierung in sozialen Unternehmen nicht eigentlich ganz woanders starten müsste, nämlich bei der Frage, was ist der Nutzen für unsere Organisation, intern wie extern? Bevor ich diese Frage nicht mir selbst (in meinem Fall als Betriebsrätin einer großen sozialen Organisation) und meinen Kolleg*innen (und dem Chef) gestellt und beantwortet habe, kann ich doch gar nicht zielgerichtet an diesen Veränderungsprozess rangehen, oder? – Wir kaufen ja auch mal eben 20 neue Dienstwagen, weil irgendwer sie irgendwann schon mal brauchen könnte…
    Über eine Antwort freue ich mich!
    Viele Grüße,
    Ulrike

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Liebe Ulrike, vollkommen d’accord, wobei ich die Frage dahingehend ändern würde, was der Nutzen der Digitalisierung für die Zielgruppe ist, mit der gearbeitet wird. Dieser Nutzen sollte immer, bei allen Entscheidungen, der maßgebliche Faktor sein. Das nur kurz hier im Blog…

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  44. Sebastian am

    Danke für die schöne Aufstellung und jede Menge Fakten :-), toll das mein Blogpost hier auch Erwähnung fand (doppelfreu)
    Zufall? Dem Zufall helfe ich bei mir zu „landen“, in dem ich Achtsam bin – das betrifft besonders das zuhören (was nicht immer ideal klappt) als auch das bewusste bewegen aus der Komfortzone.
    Ich liebe es mich mit Menschen auszutauschen, deren Sichtweise einzunehmen.
    Auch probiere ich gerne aus und scheitere schnell, manchmal auch zu früh 🙁

    Manchmal ist der Zufall aber nur zur richtigen Zeit da bzw. Der Gesprächspartner/ das Event / der SoMe Beitrag.
    Wir müssen einfach nur offen sein —

    Antworten
  45. Betriebsgruppe CeBeeF am

    Schade, dass die teilweise tollen Ansätze im Artikel dadurch abrupt enden, dass hier offenbar, wie fast immer, vornehmlich das Management beraten werden soll. Ein kleiner Satz, nämlich der Umstand, dass „Wertschöpfung aus der Basis“ erfolgt, sollte doch dahin führen, dass es verquererweise gerade in sogenannten freien Trägern der sozialen Arbeit weder inhaltlich um diese, also auch nicht um die Dienstleistungsempfänger*innen, noch um die Menschen geht, die die Arbeit tatsächlich verrichten. Dahingehend sind viele wichtige Punkte des Scheiterns ausgelassen. Es geht nämlich den Verantwortlichen leider sehr oft um nichts anders als um eine gigantische Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für sie selbst, die „sozialen“ Geschäftsführungen. Und das auf Kosten der Arbeitskräfte und damit auch der Lebensqualität von Menschen mit Einschränkungen. Paradebeispiel CeBeeF Frankfurt. Gern mehr dazu direkt per E-Mail.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Puh und danke für diesen Kommentar. Und ja, gut wäre, ein paar Hintergrundinformationen zu den angerissenen Punkten zu bekommen, gerne einfach per Mail an: he@ideequadrat.org
      Ich würde dann daraus gerne einen eigenen Beitrag verfassen, natürlich ohne Namen o.ä. zu nennen…

      LG

      Hendrik

      Antworten
  46. Alexander Dirr am

    Toller Artikel, der eine neue Sichtweise auf Social Entrepreneurship und Sozialwirtschaft bietet, daran habe ich bisher so noch nie gedacht … liegt wahrscheinlich daran, dass ich auch eher zu den BWLer gehöre 😉 Und ja, im medialen Echo für Social Entrepreneurship geht die Leistung der Sozialwirtschaft eindeutig unter, da würden die Fachkräfte für Marketing und Social Media sicher guttun. Ich glaube auch, beide Bereiche können viel voneinander lernen und sich gegenseitig fördern.

    Antworten
  47. Benjamin am

    Danke, Hendrik, für diese umfangreiche Sammlung und Reflektion, die man zum Ratgeber ausbauen könnte.
    Zu lange verteidigten Traditionen, unprofessioneller Umsetzung der Unterstützungsprozesse, fehlender Lernkurve und Beratungsresistenz mag ich hier noch verlinken auf einen kurzen Beitrag von Helmut Kreidenweis (Prof für Sozialinformatik an der KU Ingolstadt): „Soziale Arbeit im Wandel: Die Arbeit der Caritas ist eine rein menschliche Tätigkeit und wird es immer bleiben. Wirklich? Es gilt, vorsichtiger zu werden. Schon ganz andere „Dickschiffe“ sind gezwungen, ihre „ewigen Gewissheiten“ über Bord zu werfen.“
    https://www.caritas-nrw.de/magazin/2018/artikel/soziale-arbeit-im-wandel

    Antworten
  48. Frank Ortolf am

    Auch meiner Erfahrung nach ist Strategieentwicklung in sozialen Organisationen ausschliesslich in der Führungsebene nicht denkbar. Das hat einerseits mit der im Artikel erwähnten hohen Identität der Mitarbeiter*innen mit der Organisation zu tun. Andererseits sind Leitungen (häufig Vereinsvorstände, etc), auch fachlich überfordert. Es darf zudem nicht vergessen werden, dass strategische Frsgestellungen ohnehin in der Praxis generiert werden, weil z.B. die Umsetzung der Aufgaben konkrete Erkenntnisse hervorbringt, die zu grundsätzliche Fragestellungen führt. Es braucht Leitungen, die zum einen zulassen, dass ihre Fachmitarbeiter adäquat beteiligt werden. Gleichzeitig sind Leitungen aber in der Pflicht, adäquat zu seteuern und den Rahmen professionell zu gestalten. Denn eines ist auch klar: Die Leitungen sind letzen Endes für die strategische Ausrichtung zuständig. Das kann ihnen keiner abnehmen. Und daran werden sie auch gemessen. Die Umsetzung der Strategie ist jedoch zu hohen Anteilen Sache der Mitarbeiter und diese müssen die Strategie daher mittragen können.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Frank,

      danke für Deinen Kommentar, den ich sehr spannend finde. Insbesondere den Aspekt der Überforderung, der aufgrund der teilweise ehrenamtlichen Führungstätigkeiten eintreten kann, finde ich relevant. Dazu hab ich mal nen Beitrag geschrieben: https://www.ideequadrat.org/vorstand-soziale-organisationen_agilitaet/

      Und beim Rest bin ich dabei: Führungskräfte sind als „strategy owner“ verantwortlich und suchen sich ein Team aus Mitarbeiter*innen, die gemeinsam die Umsetzung angehen…

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  49. Yvonne Matej am

    Lieber Herr Epe,

    vielen Dank für Ihren sehr inspirierenden Blog-Beitrag zur agilen Arbeit in Kitas. Ich bin heute ganz zufällig bei meiner Suche mithilfe der Stichworte agiles arbeiten + Kita auf ihn gestoßen und bin begeistert und angerührt davon, welche Themen Sie bewegen, im ursprünglichen und im übertragenen Sinne.

    Ich selbst bin Diplom-Psychologin, Beraterin u.a. für die Begleitung und Umsetzung von Kulturentwicklungsprozessen in Wirtschaftsunternehmen und bin Betreiberin eines Montessori-Kinderhauses. Meine Motive dieses vor fünf Jahren gemeinsam mit meiner Freundin und meinem Mann zu gründen waren vielfältig. Vor allem aber ist es ein Herzensprojekt meines Lebens. Eines der Ziele ist es die Entwicklungsbegleitung der Kinder und die Arbeit der bei uns beschäftigten Menschen so zu gestalten, dass die Potenziale aller erblühen können. Ich würde sagen und die Kolleginnen glaube ich auch, dass wir auf einem guten Weg sind.

    Deshalb steht jetzt in Kürze die Neueröffnung eines weiteren Kinderhauses bevor. Aufgrund meiner meiner fachlichen Experterise und den in den letzten Jahren im Kinderhaus gesammelten Erfahrungen hinsichtlich der enormen Komplexität der Erzieher- und Leitungsarbeit bei gleichzeitigem geringem Gestaltungsspielraum aufgrund restriktiver Rahmenbedingungen, sowie zahlreicher anderer systemrelevanter Gegebenheiten bin ich jetzt auf der Suche nach neuen Wegen, die Arbeit im neuen Kinderhaus zu gestalten und zwar so, dass die Kolleginnen und Kollegen ihre großartige Arbeit mit den Kindern trotz aller unabänderlichen Bedingungen kraftvoll, professionell und in Balance mit den ihnen zur Verfügung stehenden Ressourcen umsetzen können.
    Von diesem Wunsch motiviert und durch das Thema agile Organisation inspiriert bin ich auf die Idee gekommen, die Arbeit im Kinderhaus völlig neu zu denken und agil zu leben.

    Hier fehlen mir allerdings Sparringspartner bzw. der Erfahrungsaustausch mit Menschen, die diesen Prozess bereits vollzogen und erprobt haben.

    Meine Frage für heute an Sie und alle anderen Blog-Leser: Gibt es Referenzprojekte, die einen solchen Strukturwandel vollzogen haben? Und, welche Fallstricke sind damit vielleicht auch verbunden?

    Ich würde mich sehr freuen, von Ihnen und anderen zu lesen.

    Herzliche Grüße, Yvonne Matej

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Liebe Frau Matej,

      Ganz lieben Dank für die netten Worte! Was will man mehr an einem schönen Sonntag?

      Wollen wir vielleicht einfach mal telefonieren?

      Schreiben Sie mir doch Ihre zeitlichen Möglichkeiten in der kommenden Woche und wir besprechen uns einfach?gerne Mail an he@ideequadrat.org

      Liebe Grüße

      Hendrik Epe

      Antworten
    • Sabine Linster am

      Hallo Yvonne,
      ich habe gerade diesen Kommentar gelesen und hoffe sehr, Sie werden über die Antwort informiert. Um es kurz zu sagen, ja gibt es. Ich habe in den vergangenen Jahren als Kita Einrichtungsleitung den Wandel von starren Strukturen hin zum agilen Arbeiten und Denken vollzogen. Wir sind im steten Prozess der Weiterentwicklung mit Methoden wie in dem Artikel beschrieben (unsere Arbeit mit dem Kanban ist bei einem Wettbewerb für demokratisches Handeln ausgezeichnet worden) und ich habe inzwischen viele wertvolle Erfahrungswerte auf die ich zurückgreifen kann. Aktuell bereite ich einen Workshop für Leitungskolleginnen innahalb unseres Verbundes vor, die sich auf den Weg machen möchten um etwas zu ändern. Wenn Sie Interesse an einem Austausch haben, freue ich mich über Ihre Antwort.

      Herzliche Grüße,
      Sabine Linster

      Antworten
  50. Gudrun Kaufmann am

    Lieber Hendrik, vielen Dank für diese Aktualisierung des Konzepts New Work mitten heraus aus der Corona-Welt! Ich teile die Gedanken alle und möchte nur zwei oder drei Aspekte betonen: zunächst sind wir, du mit deiner Familie, ich mit meiner Familie in einer äußerst privilegierten Situation, aus der heraus wir Corona zur Zeir erleben und beobachten können! Das Leid und die großen Sorgen vieler Mitmenschen können wir vermutlich nicht ermessen… zweitens, mehr am Rande bemerkt: mit Homeoffice ist noch nicht New Work gemeint, wie du selbst sagst, verbunden mit Homeschooling ist Homeoffice nur eine Notlösung und kein Modell für die Post-Corona-Zeit. Drittens bin ich persönlich schon seit Jahren überzeugt, dass wir mit einem Bedingungslosen Grundeinkommen besser aufgestellt sind als Gesellschaft! Die Gründe einzeln aufzulisten fehlt mir die Zeit, aber ich bin wirklich, wirklich überzeugt davon. Als Mensch, Mutter, Frau, Arbeitnehmerin, Ökonomin und Träumerin
    Sei herzlich gegrüßt!
    Gudrun

    Antworten
  51. Besserwisser am

    Dieser Beitrag ist an Ignoranz gegenüber den wirklichen aktuellen Problemen wirklich nicht zu überbieten! Statt über wirkliche WERTE wie Menschenwürde und Menschenrechte zu schreiben, Solidarität einzufordern und aktuelle Missstände aufmerksam zu machen ist Mann nur damit beschäftigt, wie sich die Schere zwischen arm und reich vergrößern lässt.

    Beispiel für aktuelle und zukünftige Herausforderungen: Themenkomplex Häusliche Gewalt

    https://www.businessinsider.de/leben/kinderschutz-expertinnen-warnen-die-zahl-der-gemeldeten-kindesmisshandlungen-wird-2021-in-die-hoehe-schnellen-und-es-wird-auf-die-coronakrise-zurueckzufuehren-sein/

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Ich liebe solch nichtssagende Kommentare von Profilen, die n sich noch nicht mal trauen, offen zu kommentieren…

      Schade…

      LG

      Hendrik

      Antworten
  52. Ines Polzin am

    Ich kann allem hier Geschriebenen beipflichten. Meine Gefühle und Gedanken machen gerade was sie „wollen“ oder auch gar nix…
    Vielleicht fällt mir momentan am schwersten zu akzeptieren, dass ich nichts aktiv tun kann, um einen geliebten Menschen mit Hochrisiko zu schützen. Ausser: wirklich nicht f2f kontaktieren – und darauf zu hoffen, dass Hilfe der Nachbarschaft funktioniert. Hartmut Rosa hat über die „Unverfuegbarkeit“ im Zusammenhang mit Zukunftsgestaltung geschrieben. Die Gefühle dazu sind jetzt ebenfalls da.

    Antworten
  53. Christian Müller am

    Hallo Hendrik,

    spannend zu lesen was du aus den Rückmeldungen gemacht hast :).

    Für mich wäre noch wichtig zu wissen, vermutlich hattest du die Info, was mit den Ergebnissen geschehen soll? War es ein „netter Impuls“ der dann hängen bleibt und versandet? Ein Einstieg oder Baustein in einen längeren Prozess?

    Für solche Prozess nutze ich gerne Netzwerk- und Ressourcenkarten – mir fällt auf, die habe ich noch nie verbloggt – um allen Beteiligten deutlich zu machen, welche Ressourcen und Potenziale eigentlich vorhanden sind.

    Frage aus Interesse: Gab es ein Leitbild und wenn ja, hat es eine Rolle bei euch gespielt?

    Viele Grüße,
    Christian

    Antworten
  54. Holger Zimmermann am

    Lieber Hendrik,

    spannend. Vielen Dank für Deine Rückmeldung zu den Tweets. Finde es super, zu sehen, was Du daraus entwickelt hast.

    Mir fällt in diesem Zusammenhang noch auf, dass „Digitalisierung“ stets einen Kontext braucht, in dem die Dinge stattfinden, sprich: ein Zukunftsbild der gesamten Organisation, wie wir sie uns vorstellen unter den „geänderten Bedingungen“. Mein Eindruck ist es, dass es wichtiger ist als je, die Koppelung aller Maßnahmen zu diesem gemeinsamen Zukunftsbild, dieser Vision zu schaffen, damit alle Maßnahmen dieselbe Stoßrichtung haben. Sonst, so mein Eindruck, führen alle Einzelbemühungen zu einem ordentlichen, unstimmigen Durcheinander.

    Auf einer zweiten Ebene lässt sich dann die eigene (Unternehmens)Strategie beschreiben, wobei ich diese als Zusammenfassung unserer Geschäftsprinzipien und -praktiken verstehe, keinesfalls als Zahlenwerk. Ich arbeite da sehr gerne mit Strategielandkarten, da sich darüber Zusammenhänge sehr prägnant darstellen lassen (https://blog.projektmensch.com/2010/10/07/machtiges-werkzeug-die-strategielandkarte/)

    Die Strategie wiederum gibt Orientierung dafür, WIE die Maßnahmen angelegt sein müssen, damit sie möglichst schlüssig zu den anderen Initiativen in einer Organisation passen. Das reduziert die Transaktionskosten, da weniger Verhandlung über die richtige Ausgestaltung von Projekten und Maßnahmen nötig ist.

    Mit den besten Grüßen
    Holger

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Holger,

      Danke für deinen ausführlichen Kommentar! Fraglich für mich wäre dabei, inwieweit es sich um Workshop und inwieweit es sich um Organisationsentwicklung handelt… Kann man da unterscheiden?

      LG

      Hendrik

      Antworten
  55. Franziska am

    Danke für die Gedanken. Es ist gut zu lesen, dass man sich nicht alleine im Kreis dreht in dieser Komplexität und doch immer (und wenn schon allein für die Kinder) mit Mut nach vorne schauen kann!

    Antworten
  56. stephanie Knecht am

    ich befinde mich gerade im letzten Drittel meiner Supervisionsausbildung und habe als Kolloquiumsthema Ambivalenz als Ressource gewählt.

    Antworten
    • Hendrik am

      Liebe Stephanie,

      wünsche Dir alles Gute für die Ausbildung! Ambivalenz wird in einer sich zunehmend schnell verändernden Arbeitswelt immer relevanter: Sicherheit und Freiheit, Wohnortwechsel, Kompetenzen, die nicht mehr viel wert sind, neu lernen müssen usw. werden viele Menschen enorm herausfordern (mich eingeschlossen 😉

      Hab im Hinterkopf so ein Projekt „New Work Education“, da wäre Ambivalenzkompetenz (gibt es das?) wesentlicher Bestandteil…

      Bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht… Gerne hier oder per Mail berichten, würde mich freuen!

      LG

      Hendrik

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  57. Gabriele Ruck am

    Lieber Hendrik, vielen Dank für deine Beiträge auf Twitter. Du bist der bisher einzige Mensch, dessen Twitter Beiträge ich überhaupt und dann auch noch relativ häufig öffne. Sie sind klug, zukunftsorientiert und authentisch. Ich danke Dir für die bisher zwar noch wenigen beruflichen – aber wertvollen – Kooperationen. Ich wünsche Dir ein besonders glückendes Jahr 2020, wenn Du neue Wege gehst. Herzliche Grüße Gabriele

    Antworten
  58. Christian Müller am

    Schön geschrieben meine Lieber. Den Schiss kann ich nachvollziehen, doch du hast den Mut, das anzugehen. Und das Komplexität angeht: Die wächst in allen Bereichen, eben auch im eigenen Leben.

    Wie auch immer du dich entscheidest: Auf gemeinsame Arbeit, den einen oder anderen Artikel, unsere Diskussionen und fachlichen Argumente freue ich mich auch 2020. Dir und deiner Familie einen guten Übergang und einen tollen Jahresstart.

    Liebe Grüße,
    Christian

    Antworten
  59. HendrikEpe am

    Hey,

    welches Verständnis von Kundenorientierung (nicht von Qualität, different topic) legst Du hier zugrunde?

    Danke für Dein Feedback…

    LG

    Hendrik

    Antworten
    • Für mehr Qualität in der Sozialen Arbeit am

      „Die Kundenorientierung beinhaltet die regelmäßige, systematische Erfassung und Analyse der Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden sowie deren Umsetzung.“ https://refa.de/service/refa-lexikon/kundenorientierung

      Qualität ist ein entscheidender Teil von Kundenorientierung: „Aus Sicht der Kunden beschreibt Kundenorientierung die Realisation von Produkt- und Servicequalität im direkten Kontakt mit dem Unternehmen:
      ◾Welche Qualität haben die Produkte?
      ◾Wie hoch ist die Dienstleistungsqualität?
      ◾Wie stark ist die Flexibilität bei der Leistungserbringung?
      ◾Wie hoch ist die Offenheit des Unternehmens für Anregungen seitens des Kunden?“

      Da könnte sich offensichtlich einige Sozialunternehmen mal ein Beispiel dran nehmen!

      Antworten
  60. Für mehr Qualität in der Sozialen Arbeit am

    Kundenorientierung bedeutet, dass sich die Leistung an den Wünschen des Leistungsberechtigten ausrichtet! Deshalb gibt es auch das Wunsch- und Wahlrecht im KJHG – SGB VIII in der Jugendhilfe. Das ist gelebte Kundenorientierung – die Bezeichnung Nutzerin ist hier völlig fehlt am Platz! Hier sollte das eigene Selbstverständnis von Kundenorientierung einmal kritisch hinterfragt werden.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Huhu,

      zunächst: Ich mag es begrenzt, mit jemandem zu kommunizieren, dessen Namen ich nicht kenne?! Wer bist denn du?
      Und wenn du meine Beiträge kennst, weißt du, welches Verständnis der Kundenperspektive in der Sozialen Arbeit ich habe…

      Fällt Dir noch was zum Beitrag ein?

      LG

      Hendrik

      Antworten
      • Für mehr Qualität in der Sozialen Arbeit am

        Bei der Frage von Qualität und Kundenorientierung in der Sozialen Arbeit geht es nicht darum, welches Verständnis der Verfasser von Kundenperspektive hat sondern was allgemeingültige Definition von Kundenorientierung ist. Und dabei geht es um Wünsche, die vom Leistungserbringer zu eruieren und im Rahmen einer qualitativ hochwertigen Leistungserbringung auch nach besten Möglichkeiten zu erbringen sind.

        Antworten
        • HendrikEpe am

          Hey,

          welches Verständnis von Kundenorientierung (nicht von Qualität, different topic) legst Du hier zugrunde?

          Danke für Dein Feedback…

          LG

          Hendrik

  61. Besserwisser am

    Kundenorientierung bedeutet, dass sich die Leistung an den Wünschen des Leistungsberechtigten ausrichtet! Deshalb gibt es auch das Wunsch- und Wahlrecht im KJHG – SGB VIII in der Jugendhilfe. Das ist gelebte Kundenorientierung – die Bezeichnung Nutzerin ist hier völlig fehlt am Platz! Hier sollte das eigene Selbstverständnis von Kundenorientierung einmal kritisch hinterfragt werden.

    Antworten
  62. Jutta Schäfer am

    Hallo Herr Epe

    Mein Mann ist Software Entwickler und arbeitet nach Scrum.
    Ich selber bin Leiterin einer 4 gruppigen Kita mit 16 Mitarbeitern.
    Wir tauschen oft unserer Gedanken aus, ob und wie Scrum in der Kita umsetzbar ist.
    Ich bin der festen Überzeugung, dass es gehen kann und auch wirklich eine Lösung für viele Kita-Probleme wäre.

    Ich würde dazu gerne eine Fortbildung/Weiterbildung/ Ausbildung besuchen.
    Haben Sie einen Tip für mich, wer so etwas anbietet?

    Herzliche Grüße
    Jutta Schäfer

    Antworten
  63. Benjamin Blankenburg am

    Danke für die Einordnung, Hendrik!
    Deine Wertschätzung für buurtzorg kommt an; und ich höre den Wunsch danach, dass sich Organisationen ernsthafter (aber nicht verbissener), ausdauernder (aber nicht auspowernder) und selbstehrlicher (aber respektvoll) mit Ihrem Transformationsdruck oder -zug beschäftigen.
    Und für mich nehme ich mit, die Erwartungshaltung der Teilnehmer meiner Ein- und Mehrtagesworkshops zur Wirksamkeit der Maßnahmen nochmal in den Gesamtkontext einzuordnen.
    Meine Lieblingszitate hier sind:
    „Der Wunsch nach Veränderung war größer als der Widerstand.“ – das ist doch ein schöner Maßstab.
    „Es gilt, parallel zum Abbau äußerer Strukturen damit zu beginnen, innere Strukturen aufzubauen.“ – spot on! Weil’s einfach ist, Bestehendes zu zerkloppen, gerät der Aufbau der neuen, inneren Strukturen gerne in den Hintergrund – und dann gibt’s erst mal: Chaos, Unsicherheit, Gegenbewegungen.
    – „Die Kultur einer Organisation wandelt sich durch die täglich gemachten Erfahrungen der Menschen in der Organisation.“ – Jemand definierte „(Unternehmens-/Beziehungs-/Kultur“ mal als „die Summe der gesellschaftlichen Üblichkeiten“. Diese „Üblichkeiten“ zu erkennen, zu verstehen und eine Veränderung anzustoßen und zu begleiten sehe ich wie Du als *die* eigentliche Herausforderung.

    Antworten
  64. Tina Michnol am

    Hallo, ich schreibe gerade meine Bachelor Arbeit mit dem Thema :
    Die Methodik des agilen Handelns als Basis der Gestaltung selbstorganisierter Teams von Erzieher*innen in Kindertagesstätten- eine qualitative Untersuchung.
    Ich finde das Thema unheimlich spannend und absolut wichtig und möglich in der kita.

    Ich befinde mich in der Anfangsphase beim schreiben und könnte noch ein bisschen Literatur oder Erfahrungen benötigen.
    Vielleicht kann mir jemand helfen, ich würde mich sehr freuen.
    Liebe Grüße Tina

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Wollen wir morgen mal telefonieren? Dann findest du meine Nummer auf der Seite unter Kontakt! Oder ne kurze Mail schreiben! LG Hendrik

      Antworten
  65. Florian am

    Danke für die vielen Ideen, Anregungen und Tools. Das eine oder andere ist neu für mich und ich werde mich gleich mal drauf stürzen.

    Liebe Grüße

    Florian

    Antworten
  66. birthe am

    Hendrik, hab herzlich Dank für deine Rezension!
    Ich habe nun einen Eindruck davon bekommen, für welche Themen der Weiterentwicklung in der Arbeitswelt dieses Buch nützlich sein kann. Besonders hat dazu deine abschließende persönliche Bewertung, wo die Grundgedanken von New Work – und hier möchte ich gerne an F.Bergmann erinnern – ansetzen, beigetragen. Sicher lassen sich diese Fragen auch auf politischer sowie anderen Ebenen diskutieren, dies geschieht aber eben nicht in diesem von dir vorgestellten Buch. Dies isr für mich eine wertvolle Information.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey und ja, du hast recht:

      das Buch ist sehr konkret, greift aber die übergreifende, Gesellschaftspolitische Dimension zur Zukunft der Frage wirklich nur am Rande auf.

      Liebe Grüße aus Freiburg

      Hendrik

      Antworten
  67. Alicia Sailer am

    Hallo Hendrik,

    Danke für einen weiteren wertvollen Beitrag! In meinem Erleben (hauptsächlich Orgas der Behindertenhilfe) gibt es immer noch viele Organisationen, die sich kaum mit digitalen Themen, New Work und Co auseinandersetzen. These III kann im Sinne des „wir haben euch ja gewarnt“ nicht oft genug erwähnt werden… Natürlich wäre These II zu wünschen… Ich denke, dass auch große Organisationen ins Schwanken geraten oder auch das Potential haben sterben zu können, trotz aller Beharrlichkeit. Der Fachkräftemangel und nach und nach das Erkennen dieser, dass sie sich ihren Arbeitgeber wohl aussuchen können „mit wehenden Fahnen“, wie du sagst, führt – so glaube ich – dazu, dass auch große Organisationen mächtige Probleme bekommen werden. Zudem der Wettbewerb um KundInnen steigen wird mit wachsenden Alternativen und auch diese mit „wehenden Fahnen“ das Angebot wählen werden, das gefällt. KundInnen sind aufgeklärter und das Machtverhältnis verändert sich…

    Es wird von OrganisationsberaterInnen, die sowohl in der Sozialwirtschaft, als auch der Wirtschaft unterwegs sind, immer wieder gesagt, dass gerade Mitarbeitende und Führungskräfte im sozialen Bereich wenig Freude an Veränderung finden und daher stärker gefährdet sind These I zu erfahren… Was bräuchten die sicherheitsliebenden Mitarbeitenden von großen Orgas um die Segel in Richtung These II setzen zu können? Eine klare, definierte, festgezurrte Route, wie du auch ausführst, lässt sich aufgrund der Thematik nicht bieten. Der finanzielle, fachliche, gesellschaftliche und rechtliche Druck scheint es auf den ersten Blick nicht zu sein… Positive Beispiele?

    Beste Grüße

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Vielleicht gute Begleitung? Wie gelingt es, Kompetenzen für die unsichere Zukunft zu erwerben? New Work Kompetenz? Das sind Fragen, die mich gerade umtreiben…

      Danke Dir für deine netten Worte zum Artikel…

      Und liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  68. Florian Sußner am

    Ist ja schon älter, der Beitrag, ich weiß. Freue mich trotzdem, dass ich drüber gestolpert bin, als ich für meinen eigenen Blog-Artikel recherchiert habe. Schön geschrieben. Ich hab mal versucht, den Ansatz für die Karriereplanung anzuwenden, schaut doch mal auf meinem Blog.

    Liebe Grüße
    Florian von Freelancer’s Tales

    Antworten
  69. Silke am

    Ich arbeite seit 9 Jahren mit Agilen Vorgehensweisen, größtenteils in der IT. Wir haben auch zwei Kinder und versuchen unser Agiles Mindset in den Umgang mit unseren Kindern einfließen zu lassen.
    Ich fände es ja tatsächlich spannend, einen Agilen Ansatz in der KiTa einmal in Aktion zu sehen. Hast du da Erfahrungswerte? Gerade wenn du selbst einen Kindergarten gegründet hast, hättest du ja Möglichkeiten, eine Agile Führung einzusetzen.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey und nein,

      ich habe den nicht gegründet, sondern mitgegründet. Inzwischen ist er in Trägerschaft der Stadt. Somit haben sich entsprechende Ideen leider erledigt… Schade,denn ich bin überzeugt, dass vieles sehr gut passen würde…

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  70. Christine Jung am

    Wunderbarer Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht! Neu ist mit tatsächlich der Gedanke New Work zusammen mit grüner Politik und Nachhaltigkeit zu denken – aber absolut folgerichtig.
    Übrigens spreche ich immer öfter vom „Orginal“ New Work, um es vom Mainstream abzugrenzen.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Christine,
      vielleicht braucht es wirklich einen neuen Begriff? Bin mir nicht sicher…
      Danke für Deinen Kommentar dazu!
      Liebe Grüße nach Hannover
      Hendrik

      Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Torsten,
      warum sollte ich?
      Das Konzept bietet enormes Enticklungspotential. Daran versuche ich zu arbeiten 😉
      LG
      Hendrik

      Antworten
  71. Ida Liebig am

    „In § 9 SGB IX ist das „Wunsch- und Wahlrecht des Leistungsberechtigten“ spezifiziert“
    Das Wunsch und Wahlrecht ist in § 8 SGB IX geregelt

    Antworten
  72. Ida Liebig am

    „In § 9 SGB IX ist das „Wunsch- und Wahlrecht des Leistungsberechtigten“ spezifiziert“
    Das Wunsch und Wahlrecht ist in § SGB IX geregelt

    Antworten
  73. Christian Zepike am

    Vielen Dank für diesen Artikel. Zu These I: Ich kann mir gerade noch nicht vorstellen, dass große bis riesige Organisationen sterben. Ist es nicht eher so, dass sie möglichst lange versuchen werden, sich zu erhalten? Gerade bei großen Behörden erlebe ich eine riesige Widerstandskraft. So ne Art Lebenserhaltungskraft. Vielleicht erneuern sie sich wenigstens ansatzweise.
    These II. Organisationen, die sich erfolgreich wandeln: Sehr gerne! Mittlerweile sehe ich auch Tendenzen, wo sich große mit kleinen Unternehmen, Wohlfahrtsverbände mit Start-ups zusammentunwollen. Und wie beschrieben: VUKA-Kompetenz ist wichtig!
    These III: Ich befürchte auch, dass Online-Beratung und ähnliches demnächst nicht mehr von sozial Arbeitenden erledigt wird. Das liegt m.E. daran, dass zum einen den Kostenträgern / Entgeltzahlern noch nicht klar ist, dass solche Leistungen auch wertvolle Leistungen sind. Andererseits sind diese Leistungen nicht immer staatliche Leistungen. Es gibt also andere Entgeltzahler. Da sehe ich eine Barriere zwischen Wirtschaft und Sozialwirtschaft, bei der ich nicht weiss, wie die aufgelöst werden könnte.
    Schöne Grüße.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Christian, danke für den Kommentar. Ich bin da voll bei dir und muss den Beitrag in dem Punkt vielleicht konkretisieren: ein Problem ebenso wie enorme Chancen haben kleine und mittlere Organisationen in dem Kontext! Bei den großen Unternehmen sehe ich ebenfalls hohe Beharrungstendenzen und damit einhergehend eine hohe Wahrscheinlichkeit, Veränderungen aussitzen zu können. Diese option haben die kleinen nicht. Behörden jedoch sind noch einmal ganz andere Konstrukte, deren Ziel es nicht primär ist, Kundenbedarfe zu erfüllen. Die ticken nach einer anderen Logik. Gespannt bin ich auf das Vakuum, das die sterbenden Organisationen hinterlassen und die Frage, wer dieses füllen wird. Soweit mal aus dem Zug…

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  74. Jürgen Grimm am

    Sehr geehrter Herr Epe,
    ich habe mit großem Interesse ihren obigen Beitrag gelesen. Ich arbeite seit Januar 2019 in der Wohnungslosenhilfe in München in einer stationären Einrichtung der Langzeit- und Übergangshilfe. Leider ist es schon 25 Jahre her, seit ich mein Studium der Sozialarbeit/Sozialpädagogik wie es damals hieß, beendet habe.
    Nun taucht für mich die Frage auf, wie ich den die Sozialen Akteure, mit denen ich zu tun habe, adäquat wertschätzend anspechen soll. Eine wirkliche Alternative von meinem Prosument Herr XY zu sprechen scheint mir nicht sehr zielführend. Auch Klient (abgeleitet vom lateinischen cliens u. a. der Hörige) ist für mich nur eine Verlegenheitslösung. Was hat sich in den letzten Jahren getan in diesem Bereich? Können Sie mir weiterhelfen?
    Mit den besten Grüßen
    Jürgen Grimm – Dipl. Soz. Päd. (FH)

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Herr Grimm, freut mich, dass der Beitrag auf Interesse stößt! Ich habe mir in den letzten Jahren angewöhnt, von Nutzer*innen zu sprechen. Ob das alles abdeckt? Sicher nicht. Aber es scheint ein ganz passabler Kompromiss zu sein…

      Beste Grüße

      Hendrik Epe

      Antworten
  75. Matthias Jung am

    „Wie kann es gelingen, die sich durch die ergebenden gesellschaftlichen Veränderungen zwingend ergebenden Umwälzungen im Leben und Arbeiten der Menschen so zu gestalten, dass diese individuell und gesellschaftlich positive Auswirkungen haben?“

    Lieber Hendrik,
    ich stimme deiner Analyse zu und teile auch die Perspektiven, die du entwickelst.
    Ich frage mich aber, ausgehend von dem zitierten Satz, der ja im Grund ein politischer Satz ist: Wie kann es gelingen, Menschen zu ermutigen, sich entsprechend einzubringen, wenn keinesfalls sicher ist, dass ihre Tätigkeiten positive Auswirkungen haben, weil die Rahmenbedingungen eher ernüchternd, frustrierend oder was auch immer sind (Klimakrise, Rechtspopulismus, Fake-News usw.)? „Reicht“ es als Motivation aus, wenn ich in meinem individuellen Umfeld mich als handlungsfähig verstehe und erlebe? Was ist, wenn die positiven Auswirkungen meines, unseres heutigen Engagements erst in der Enkelgeneration wirksam werden? Der Individualismus, auf den Empowerment aufsetzt, hat eine dunkle Rückseite: größere Horizonte sind wenig im Blick.
    Wie können diese Horizonte als Rahmenbedingungen fruchtbar gemacht werden?
    Das ist die Frage, die mich seit längerem umtreibt.
    Viele Grüße
    Matthias

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Matthias,

      danke für Deinen Kommentar, über den ich erstmal länger nachdenken musste und zu dem ich auch keine Antwort habe.
      Es wäre einfach zu sagen, dass erst über die Erfahrung von Selbstwirksamkeit das Größere in den Fokus rücken kann: Erst dann, wenn ich mich als wirksam erlebe, schöpfe ich daraus Kraft, mich weitergehend zu engagieren. Aber das ist wiederum nur eine Hoffnung. Somit braucht es vielleicht immer wieder Menschen, denen es gelingt, größere Perspektiven aufzuzeichnen, für die sich der tägliche Aufwand lohnt? Menschen, die Visionen einer Welt zeichnen, in der unsere Enkel leben sollten?

      Dir aber noch einmal ganz herzlichen Dank für die Gedankenanregung!

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  76. Benjamin am

    Mutmacher; danke für diesen Denkanstoß!
    Für Entwicklung müssen wir den sich Entwickelnden (gleich ob mit Behinderung oder ohne) auch Raum geben und ihnen nicht nur *ver*trauen, sondern es ihnen auch *zu*trauen. Das fällt gelegentlich untern Tisch …

    Antworten
  77. Christian Zepke am

    Hallo Hendrik,
    ich bin sehr gespannt, wie sich das entwickelt. Falls wir vor Ort Unterstützung bei der Gestaltung von Veränderungsprozessen brauchen, melde ich mich gerne. 🙂

    Zu der Begrifflichkeit „Anwender“, „Nutzer“, „Kunde“: Das wurde in einzelnen Organisationen schon vor circa 15 Jahren diskutiert und teilweise auch verändert. Wenn ich den „Klienten“, von dem wir bei uns reden, „Nutzer“ nenne, ändert sich nicht unbedingt was. Es nützt nicht viel, wenn im Leitbild vom „Nutzer“ die Rede ist, aber die Mitarbeitenden „Klienten“ sagen. Es kommt auf die gelebte Haltung an.

    Wir achten schon immer darauf, dass wir nicht von Betreuung sondern von Unterstützung reden. Und haben das auch größtenteils verinnerlicht, dass wir den Menschen nichts vorschreiben, sondern sie bei der Verwirklichung ihrer Ziele unterstützten. Ich denke, das kann immer noch besser werden. Neben den anderen Veränderungen, die wir angehen dürfen. Leben wir nicht in aufregenden Zeiten?!

    Schöne Grüße. Christian

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Christian,

      insbesondere deinen letzten Satz finde ich super: Leben wir nicht in aufregenden Zeiten! Ja, und wie!!! Großartig! Jetzt müssen wir nur die Weichen stellen, wie wir in Zukunft leben und arbeiten wollen…

      Dir eine gute Woche und Danke für den Kommentar!

      LG

      Hendrik

      Antworten
  78. Florian am

    Sehr guter Artikel, der die Herausforderungen für alle Professionellen in der Eingliederungshilfe skizziert. Das die Eingliederungshilfe aus dem SGB XII in das SGB IX überführt wird – und damit aus dem Fürsorgesystem herausgelöst wird – hat nicht nur leistungsrechtliche Konsequenzen, sondern muss auch zu einer veränderten Haltung gegenüber Menschen mit Behinderungen führen. Es wird nicht mehr darum gehen die Menschen an das bestehende Hilfesystem anzupassen, sondern darum herauszufinden, was genau gebraucht wird. Einrichtungen, Dienste und Professionelle werden sich an diese neue Strukturen anpassen und w e i t e r e n t w i c k e l n müssen. Allein deshalb ist das BTHG schon (trotz auch viel berechtigter Kritikpunkte) von wichtiger Bedeutung.
    .

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Florian,

      danke für Deinen Kommentar! Bin sehr gespannt, welche Veränderungen tatsächlich eintreten… Hoffe das Beste!

      LG

      Hendrik

      Antworten
  79. Stephanie am

    Hallo Hendrik,

    danke für deine Perspektive und vor allem für das Weiterdenken.

    Gerade die Elfenbeinturmfrage – denken über den Wolken – finde ich spannend und bin noch unentschlossen. Aber egal, wo wir uns begegnen, entscheidend ist, dass wir einander begegnen und das auf Augenhöhe. Das #SocialCamp ist eben kein Meeting der Caritas-Chefetage, sondern und meinem Eindruck nach, gerade die Menschen, die täglich direkt mit den Menschen arbeiten, egal ob auf der Straße, in Jugendzentren oder Altenheimen, kommen zu Wort, diejenigen, die die Macht haben etwas zu ändern hören zu. So können Dinge bewegt werden.

    Zu der Frage nach dem Ort: Sozialarbeiter kennen den Ort an dem sie arbeiten, da bin ich sicher. Sie kennen ihr Klientel. Manchmal tut es gut, die Perspektive zu wechseln, einen anderen Ort aufzusuchen.

    Da ich weder Sozialarbeiterin noch Caritas-Mitarbeiterin bin ist es mir ein Anliegen zu sagen: Ich habe jede Begegnung auf Augenhöhe genossen, ohne zu wissen, wer zur Caritas gehört und wer nicht, bin auch nicht einmal gefragt worden, „ob ich dazugehöre“, es ging um Themen und so soll es sein!

    Liebe Grüße und hoffentlich bis 2019 (weiß noch nicht, ob es für mich möglich sein wird)
    Stephanie

    Antworten
  80. Christopher Burger am

    Hallo Herr Epe, habe leider Sie und Ihre Rund in Köln Ehrenfeld verpasst und war stattdessen in einem sehr enttäuschenden Workshop der mit analog/digital mit nebenan.de überschreiben war.

    Ich mag das was Sie schreiben, wobei Sie in Ihrer Handreichung „Soziale-Arbeit.digital“ im Gegensatz zu dem ersten Entwurf vor einem Jahr wichtigen Fragen einfach weg gelassen haben.

    Wer hat Zugang zu welchen Daten?

    Bei Allem was man ausprobiert und in der Zukunft macht, bleibt diese Frage zentral, auch wenn sie vielleicht nervt. Deshalb würde ich gerne wissen, ob Sie auch ein wenig was mit dem anfangen können, womit ich Sie schon auf anderen Kanälen konfrontiert habe.

    Wenn Sie Interesse oder auch Fragen haben würde ich mich gerne mit Ihnen darüber weiter konstruktiv unterhalten. Ich habe das Gefühl, dass es uns um ähnliches geht. Sie haben die Sprache – ich habe Einblicke in Software, weil ich mich über längere Zeit schon damit befasst habe. Ich würde gerne diese Einblicke mit Ihnen teilen.

    Wollen wir uns weite unterhalten? Ich lerne auch gerne von Ihnen und bin an Ihrer Perspektive interessiert.

    Mit freundlichen Grüßen
    Christopher Burger

    Antworten
  81. Ines Polzin am

    „Aus der Welt gefallen“ – finde ich ein prima Bild: Ich bin regelmäßig fasziniert von Räumen, die so ganz anders sind … Die Spannung macht es für mich aus: Gedanken brauchen Freiraum – auch über dem Kopf. Und dann geht auch eher mal Weitblick (gerade erinnere ich mich an eine Session in einem Unternehmen in einem Partykeller mit ochsenblutrot gestrichenen Wänden, puh…). Und dann braucht es unbedingt wieder die „Bodenhaftung“: das Erleben und das Tun im komkreten realen Feld. Das erlebe ich zumindest so, denn es hilft mir, meine Haltung weiterzuentwickeln und mich zu positionieren.
    Eine „republica“ für die Soziale Arbeit – eine wirklich gute Idee! Es klingt nach Aufbruch und Kräftebündelung – oh, jetzt geht es mit mir durch!

    Antworten
  82. HendrikEpe am

    Oh ja, ich kann das gut nachvollziehen… An den harten Fakten kann man sich einfacher festhalten, obwohl eigentlich loslassen angesagt wäre… 😉

    Antworten
  83. Thomas Michl am

    Lieber Hendrik,
    zum Thema Visualisierung kann ich Dir wärmstens empfehlen und nahelegen: Business Visualisierung von Christian Botta/Berhard Schloss/Daniel Reinhold mind.any-Verlag. Eine Rezenssion wird es von mir auch noch irgendann geben.

    Ach ja, auch ich war lange der Meinung, ich sei ein sehr schlechter Visualisierer. Christian Botta hat mir die Angst vor dem Stift und dem Flipchart in einem wirklich genialen Workshop genommen. Wenn Du mal die Gelgenheit hast, nutze sie. Ein Picasso wird aus mir zwar nicht, aber für die Aha-Effekt reicht es aus 😉

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Sehr cool, danke für den Tipp! Meine Mutter war Erzieherin und hat immer versucht, mich zum Malen zu bringen… Selbst sie hat es bislang nicht geschafft…

      Antworten
  84. Ines Polzin am

    Danke besonders für diesen Beitrag: Ich hatte sofort die Erinnerung an die neuen Räume einer Organisation und die Atmosphäre dort präsent. Ich konnte das gar nicht so genau beschreiben, denn spontan fühlte ich nur so etwas wie Enttäuschung, denn da war nix von Lebendigkeit. Aber alles blitzeblank, wohl auch teuer, aber bemerkenswert unbelebt.
    Meine Erfahrung ist, dass man gut erfasst, „welcher Wind wo weht“ – oder auch eben nicht. Die „weichen Faktoren“ schlagen knallhart zu Buche – und mir gefällt der Gedanke sehr, dass die digitale Transformation das Potential hat, mit dem allen kräftig aufzuräumen!

    Antworten
  85. Torsten Radtke am

    Ja, an dieser Thematik ist mir mal ein Projekt für Wissensmanagement in der Sozialpsychiatrie gescheitert. Als meine innovative Leitungskolligin ging, war es vorbei. Die Angst vor Machtverlust innerhalb der Hierarchie war einfach zu groß. Deshalb geht es eben um neue Haltungen, wenn Institutionen den Wandel überleben wollen. Also weiter gehen und machen. Dank für deine Inspiration

    Antworten
  86. onlinecoach24 am

    Coworking in veränderter Form, wäre eine Chance für Träger der Sozialen Arbeit, meiner Meinung nach. Die großen Träger funktionieren leider ausgesprochen konservativ. Um gewöhnliche Denkweisen und Arbeitsvorgänge zu reformieren und Mitarbeitenden mit guten Ideen zu ermöglichen diese in den „Betrieb“ einzubringen, würden beide Seiten davon profitieren. Das würde letztendlich auch den Klienten zu gute kommen.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey,

      und danke für Deinen Kommentar. Konservativ bedeutet ja zunächst, dass die guten Dinge erhalten werden. In dem Sinne bin ich auch konservativ, Aber ich weiß was du meinst, verweise aber auf die Aktivitäten von bspw. Sabine (siehe Kommentar unten), die hier echt gute Wege geht…

      Ansonsten geb ich Dir voll recht: Es wären neue Denkweisen möglich, Vernetzungen, Interdisziplinarität…

      Überlege immer noch daran, hier einen kleinen CoWorkingSpace auf dem Land zu gründen… Naja, Zukunft…

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  87. Christoph Schlachte am

    Die sozialen Organisationen mit denen ich in letzter Zeit zu tun hatte, kommen mir sehr „ausgelaugt“ und „gestresst“ vor. Sie sind auf Effizienz getrimmt und zahlen aus meiner Sicht zu wenig.

    Die Zukunft der Arbeit, so wie sie hier beschrieben wird, klingt verlockend – für MA und „Kunden“.

    Doch ist sie in unserem System überhaupt realistisch? Was müsste den passieren, dass sich das „alte“ System wandelt und in Bewegung setzt?

    Viele Grüße, Christoph Schlachte

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Christoph,

      bitte entschuldige, dass ich so spät antworte, das ist mir echt durch die Lappen gegangen…

      Zu Deinem Feedback: Ja, ich bin davon überzeugt, dass sich viele der sozialen Organisationen kurz vor oder mitten im organisationalen Burnout befinden. Neue Ideen, Platz für Freiräume, Innovation und andere Arten der Zusammenarbeit kommen darin kaum vor (auch wenn es einige Organisationen gibt, die auf einem sehr guten Weg sind).

      Und zu der Frage: Ich bin mir auch unsicher, ob echter Wandel nur durch entsprechenden Schmerz ausgelöst werden kann oder ob auch Einscht ausreicht, um voranzugehen. Wenn Einsicht ausreicht, was ich hoffe, dann liegen viele Schritte hin zu neuen Arbeitsweisen auf der Hand: Mehr Freiheit für die Beschäftigten, mehr echte Teamarbeit, mehr „agiles“ Management im Sinne der Anerkennung von Komplexität etc… Da ist natürlich jede Organisation individuell zu betrachten, um konkret werden zu können.

      Ich hoffe, dass wir uns damit auf einen guten Weg bewegen…

      Soweit aus dem Süden!

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  88. Özgür am

    Hallo Herr Epe,

    vielen Dank für das Mitteilen Ihrer Gedanken und auch für Ihre Mühe zum Ausweiten der Agilität auf sozialen Bereichen.
    Meiner Meinung nach ist das Agile Manifest ein humanistisches Manifest, das der
    produzierender und dienstleistender Arbeiter vor allem als ein soziales Wesen betrachtet und das Schaffen einer menschlichen Atmosphäre als Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit
    annimmt.

    Agile Sicht- und Denkweisen bieten konkrete Handlungsweisen um einen besseren
    Zugang zu dem Mensch zu ermöglichen. Es geht bei agilen Vorgehensmodellen in erster Linie darum, die agilen Werte und Prinzipien als eine innere Grundhaltung zu entwickeln und die agilen Prinzipien vorzuleben. Das Verinnerlichen und Leben dieser Werte und Prinzipien ist die Voraussetzung für den
    Erfolg. Und diese können auch die Qualität der Arbeit und Ergebnisse in der Kindertagesstätten und Kindergärten verbesseren. Und darüberhinaus, wird unsere Gesellschaft eine bessere und menschliche, wenn wir unsere Kinder mit agilen Werten und Pinzipien erziehen können.

    Der Fokus muss aber meiner Meinung nach nicht auf Leitung gelegt werden, sondern auf das Team, das die tatsächliche Arbeit leistet. Eine agile Leitung soll nicht anders als eine Servant-Leader und Koordinator fungieren. Der Fokus muss auf agile Teams bzw. agile Erzieherinnen sein. Daher würde ich mir nicht „Agiles Management in Kitas“, sondern „Agile Organisationsformen in Kitas“ wünschen.

    Wenn ich Sie richtig verstanden habe, sehen Sie die Kinder als Kunde. Ist es wirklich so? Ist es vielleicht nicht ein bisschen komplexer. Ich sehe z.B. Eltern als Kunde aber auch teils die Staat, die Gesellschaft ist auch Kunde. Sind die Kinder vielleicht nur Nutzer von Dienstleistungen?

    Schöne Grüße aus Herten
    Özgür Ergel

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Herr Ergel,

      danke für den ausführlichen Kommentar! Ich stimme ihren Ausführungen im Wesentlichen zu. Insbesondere der Anmerkung, dass es eigentlich um „agile Organisationsformen“ gehen muss. Jedoch stelle ich fest, dass wir uns im Sozialen langsam, teilweise sehr langsam, voranbewegen. Hier versuche ich, zunächst die Führungskräfte mit ins Boot zu holen, da Veränderung häufig nur über die Führungskräfte erfolgreich und nachhaltig erfolgen kann. Wenn die nicht mitspielen, versandet die Entwicklung.

      Noch zu meinem Kundenbegriff: Der ist in sozialen Organisationen tatsächlich hoch komplex: Neben den Kindern sind die Eltern, aber auch bspw. Kommunen oder Kirchengemeinden beteiligt, was es nicht einfacher macht. Somit spreche ich eigentlich gerne von den Nutzer*innen als Zielgruppe sozialer Leistungen. Die Nutzer*innen wären hier die Kinder.

      Soweit mal und Ihnen eine gute Zeit!

      Hendrik Epe

      Antworten
  89. Gregor Ilg am

    Hallo Hendrik,

    auch von meiner Seite mit ein wenig Verspätung noch einmal Kompliment für diesen Beitrag. Die Einblicke in deine persönliche Reise sind sehr spannend. Glückwunsch zur 80% Entscheidung und viel Erfolg auf dem weiteren Weg.

    Bezüglich deiner Anfrage im vorletzten Absatz. Ich selbst habe vor zehn Jahren mein erstes Unternehmen (mit in der Spitze 20 fest angestellten Mitarbeitern) gegründet und da Höhen aber auch nicht zu wenig Tiefen erlebt. Seit 2013 bin ich in einem Unternehmen, welches sich tagtäglich mit Innovation und Unternehmertum (sowhol innerhalb von Unternehmen als auch mit Startups) beschäftigt. Ich bin mir nicht sicher, wo genau du Unterstützung brauchst und in welchem Umfang, aber wenn du einfach mal Erfahrungen austauschen möchtest, meld dich gerne über einen der zahlreichen gemeinsam genutzten Kanäle.

    Viele Grüße,
    Gregor.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Gregor,

      Danke schon jetzt! Und vielleicht sollten wir wirklich einfach mal telefonieren?

      Ich melde mich auf einem der vielen genutzten Kanälen

      LG

      Hendrik

      Antworten
  90. Alexander Gerber am

    Danke, Hendrik.

    Ich habe die Veranstaltung seinerzeit wahrgenommen und hatte ein massives Störgefühl.
    Ja, die Teilgeber wären schon die Reise wert gewesen. Und „absetzen“ könnte ich es auch.
    Für mich war der Nutzen jedoch fraglich im Verhältnis zum Betrag. Ich kannte damals schon andere Formate. Und so habe ich es gelassen.

    Übrigens die, die wirklich weit sind, fahren zu solchen Veranstaltungen maximal zwei Mal – das erste und das letzte Mal. Dort trifft man viele von denjenigen, die irgendwie glauben, man solle jetzt mal aufbrechen. Andere hoffen, dort das ausrollfähige Konzept für ihren „Change“ einkaufen zu können.

    Tja …

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Andreas, ich kann deine Anmerkungen so gut nachvollziehen… Der Nutzen im Verhältnis zum finanziellen Invest… Hier sind leider viele Menschen und Organisationen komplett außen vor…

      Dir nen gutes Wochenende

      LG

      Hendrik

      Antworten
  91. HendrikEpe am

    Lieber Paul,

    stimme dir zu: Es geht um das Wozu als Zukunftsbild auch für soziale Organisationen. Hier sind viele Fragen offen, hoffe ich 😉

    Liebe Grüße, noch aus dem Urlaub…

    Antworten
  92. Paul Brandl am

    nachdem ich den goethe nicht gekannt habe bin ich frech und sage, dass das warum eine frage ist, die in die Vergangenheit zielt … die kennen wir schon … da lässt sichs trefflich streiten zum warum … also stelle ich die frage nach dem wozu dazu …
    könnten nicht soziale Dienstleistungen ein eigener Sektor werden … agrar, Produktion, Dienstleistung, soziale Dienstleistung?
    wenn ich die Prozesse vom kunden/Klienten her denke, dann müssen die Prozesse auch fünf Kriterien erfüllen: 1. ökonomisch optimiert 2. am stand der Wissenschaft 3. juristisch einwandfrei 4. in it integriert und zur unternehmenskultur passend …. das wären die Bedingungen für das erstellen von sozialen Dienstleistungen … noch keine antwort

    alleine das OSTO-Modell (1980 – 1988ff.) fragt nach dem Existenzgrund einer Organisation … dem gilt es nachzugehen, der muss damit über das reine gewinn erzielen hinausgehen …

    Antworten
    • Elke Overhage am

      Dienstleistungen im Bereich Schuldner- und Insolvenzberatung, Suchtprävention und Integration von Menschen mit Behinderung existieren für die freie Wirtschaft bzw für die Mitarbeiter*innen der jeweiligen kooperierenden Firmen .

      Antworten
  93. Elke Overhage am

    Interessantes neues Format. Bin gespannt, ob der Austausch mit Hilfe von „Fragen stellen dürfen“ funktioniert und was sich dabei so entwickelt. Kannst Du gerne in unserer FB Gruppe teilen. LG Elke

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Danke! Mach ich, wenn es dann losgeht! Das hier war erstmal nur als Teaser gedacht… Hab ein wenig am Strand dran herumgedacht und dann mal aufgeschrieben…

      Antworten
  94. Hannes Jähnert am

    Moin Hendrik, mit agilen Methoden im Ehrenamt habe ich Mal einen Workshop auf der Fachtagung Ehrenamt gemacht — Scrum im Ehrenamt, war echt witzig.

    Ich glaube, die größte Stärke agiler Methoden in der Arbeit mit Ehrenamtliche liegt in dem was Hofert Flow nennt. Im Ehrenamt geht es meistens gar nicht so sehr um Effektivität und Effizienz. Die Gemeinschaft steht im Vordergrund. Und die wird manchmal auch mit einem (bisweilen zwanghaften) Effizienz-Streben hergestellt. Das trifft aber bei weitem nicht auf alle oder nur einen großen Teil der Engagierten zu, glaube ich.

    All zu viel erwarten würde ich entsprechend nicht vom agilen Freiwilligenmanagement 🙂

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey Hannes,

      danke für dein Feedback. Ja, es geht swicher weniger um das Abarbeiten von Listen. Aber eine Vorstellugn von Arbeitsweisen und Methoden kann sicherlich nicht schaden 😉

      Dir ne gute Woche

      Hendrik

      Antworten
  95. Martin Beck am

    Gerade eben lese ich in einer Fachzeitschrift, wie schlimm es sei, dass viele kleine und mittlere Sozialunternehmen noch nicht mit Feuer und Flamme auf den Digitalisierungszug aufgesprungen seien. Die Großen dagegen seien schon voll in Fahrt. Da frage ich mich doch, ob Digitalisierung per se etwas wünscheswertes sein kann, und wo dabei der Klient bleibt, der übrigens häufig, genau wie die Mehrzahl der Führungskräfte, aus der Papier-und-Bleistift-Zeit kommt und nicht mit dem Laptop unterm Kopfkissen schläft. Natürlich schreibe ich diesen Text nicht mit dem Griffel auf der Schiefertafel, sondern mit Hilfe eines ziemlich modernen tragbaren Geräts. Aber diese Veränderung des Schreibgeräts allein ist noch keine Digitalisierung. Wie Hendri Epe schon sagte: Es gibt keine (einfache/schnelle) Lösung.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Jepp, Digitalisierung als Selbstzweck mach null Sinn! Und dann muss man bei jeder Organisation hochgradig individuell schauen, welche Lösungen wie und vor allem wozu implementiert werden können.
      Das wissen die Organisationen jedoch am Besten.
      Es geht eher um das Zulassen, dieses Wissen auch nutzen zu dürfen.

      Ihnen einen guten Sonntag!

      Antworten
  96. Martin Beck am

    Lieber Herr Epe, als einer, dessen Berufsweg eher dem Ziel entgegen geht, habe ich Ihren Bericht und Ihre Überlegungen mit großem Interesse gelesen. Ja, so ist (war) es! Ja, Erfolg hat erst einmal negative Folgen auf die Verfügbarkeit des Vaters oder der Mutter. Nein, wenn der Erfolg verstetigt wird, wird das Zeitmanagement nicht einfacher. Ja, wer den Mut zur Selbständigkeit hat (mit oder ohne Erbschaft im Hintergrund), der/die wird viele kleine und große Erfolgserlebnisse geschenkt bekommen. Ja, der Nachtschlaf bleibt unruhig und die leise Sorge, ob morgen wieder ein schöner Auftrag kommen werde, bleibt auch.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Wow, ich bin gerade hellauf begeistert von den Kommentaren hier! Freut mich, dass so viele Menschen mitlesen und Mut machen!

      Danke dafür!!!

      Von Herzen!

      Antworten
  97. Prof. Dr. Hartmut Kopf am

    Hallo Herr Epe,

    Danke für die Transparenz und das Mitnehmen auf die Reise!

    Da ich „schon was weiter“ bin: Richtung stimmt, Motivation auch! Also weiter so und viel Spaß und Erfolg!

    Meine eigene Meinung zu diesen „entrepreneurial way of life“: Nicht ganz einfach, aber genau deshalb immer spannend!

    Antworten
  98. Tobias Leisgang am

    Lieber Henrik,

    Vielen Dank für diesen „Reisebericht“. Ich stehe am Anfang einer sehr ähnlichen Reise und bahne mir noch einen Weg durch das Dickicht. Es motiviert unheimlich zu sehen dass es weiter vorne einen „Trampelpfad“ gibt. Hat mich sehr inspiriert.

    Die Themen Innovationsfähigkeit von Organisationen und Entrepreneurship interessieren mich sehr. Würde mich freuen mehr davon zu lesen und in den Austausch zu kommen. Evtl interessiert dich ja was ich dazu aufgeschrieben habe. Der Beitrag auf meinem Blog hiess „Es funkt – Warum unter Wasser keine Innovation entsteht“ (WordPress meint der Link wäre Spam).
    Bei angestelltenkind musste ich spontan an die Happy New Monday Initiative von Catharina Bruns denken. Vielleicht ist das ja ein Anknüpfpunkt!?

    Cheers,
    Tobias

    Antworten
  99. Christin Pontius am

    Hallo,
    ich finde die Artikel total spannend!
    Ich habe eine TZI-Ausbildung, im Studium etwas über Superleadership/Führung durch Selbstführung gelernt, mich in Traumapädagogik fortgebildet und unterstütze nun Organisationen bei der Einführung nachhaltiger Schutzkonzepte zur Missbrauchsprävention.
    Ich finde es spannend, wie getrennt diese Ideen und Konzepte betrachtet werden und wie stark die Grenzen einzelner Fachgebiete sind. Für mich passt das alles zusammen: Immer – auch hier bei New Work, wenn ich es richtig verstanden habe – geht es darum die Bedürfnisse der Einzelnen anzuerkennen und auf allen Ebenen wertschätzend und menschlich miteinander umzugehen. Es geht immer um die Einzelnen (MitarbeiterInnen und NutzerInnen) und gleichzeitig sind die Konzepte nur dann wirklich sinnvoll und nachhaltig umsetzbar, wenn sie die ganze Organisation betreffen – und Strukturen darüber hinaus geschaffen werden, die die Umsetzung in der Organisation ermöglichen (z.B. Finanzierungssysteme, Arbeitsrecht etc.).
    So betrachte ich die Einführung von Kinderschutz- und Missbrauchspräventionsmaßnahmen in Einrichtungen immer als Organisationsentwicklung und hoffe, dass dieser Gedanke die Organisationen dazu anregt, über dieses Konzept hinaus über Möglichkeiten der modernen und humanen (und humanistischen) Gestaltung ihrer Strukturen nachzudenken.

    Antworten
  100. matthias jung am

    Lieber Hendrik,
    vielen Dank für die Texte New Work 2-4, die ich, wie versprochen, gestern und heute im Zug gelesen habe. 🙂
    Ich stimme deinen Beobachtungen an vielen Stellen zu, möchte einen Aspekt verstärken und eine Beobachtung aus meiner Sicht noch hinzufügen.
    Das Prinzip von Laloux im Blick auf die Entscheidungsfindung hat mir seinerzeit absolut eingeleuchtet. Entscheiden soll immer die Person, welche in der Sachfrage am kompetentesten ist. Teamentscheidungen sieht er kritisch, weil dann Verantwortung verteilt wird. Aber, und das ist ja der Punkt: die entscheidende Person MUSS sich vorher mit anderen beraten, mit Kolleg/innen oder auch der Führungskraft. Laloux schreibt ja auch, dass es in den von ihm untersuchten Unternehmen nur einen Kündigungsgrund gab: Wenn Personen sich genau an diese Beratungspflicht nicht gehalten haben. Das geht – bis zu einem bestimmten Punkt – auch in hierarchisch strukturierten (sozialen) Organisationen, wenn die Führungskraft bereit ist, ihren Mitarbeitenden zu vertrauen und ihnen genau beides zu übertragen: Entscheidungsfreiheit (und -pflicht!) gekoppelt an die Beratungsverpflichtung. Es wäre sicher noch zu überlegen, wie eng/weit die Beratungspflicht ausgelegt werden muss, also für welche Entscheidungen sie anzuwenden ist. Mitarbeitende haben ja in aller Regel unterschiedliche Spielräume, je nach Aufgabe und Zuschnitt. –
    Und jetzt die Beobachtung.
    Ich bin ein „Fan“ der Untersuchung „Wertewelten Arbeiten 4.0“, die seinerzeit von Andrea Nahles in Auftrag gegeben wurde und auf einem Kongress in Berlin vorgestellt wurde. Mit dieser „Brille“ auf der Nase ist mir nach und nach bewusst geworden, dass in vielen sozialen und öffentlichen Organisationen Menschen arbeiten, für die der sichere Arbeitsplatz ein hohes, wenn nicht das höchste Gut darstellt. Von daher sind sie aus meiner Sicht eher bereit, Konflikte lange zu ertragen und reagieren zugleich auf jede Veränderung mit Angst. Das ist jetzt knapp und holzschnittartig und trifft natürlich nicht auf alle Mitarbeitende und auch nicht auf jede soziale Organisation zu, aber es ist aus meiner Sicht ein Hinweis darauf, warum sich solche Organisationen mit New Work und Co. so schwer tun.

    Antworten
  101. Andy Mayer am

    Etwas anmaßend bis extrem schädlich ! New Work versuchen zu erklären, mit allen möglichen Hype- Ausdrücken zu spielen, die Philosophie dahinter aber selbst nicht verstehen, Hendrik.
    Lediglich ein weiterer erbärmlicher Ansatz auf dem Rücken der echten Neuen Arbeit, der der Natur der Arbeit nicht näher kommen wird, um allen Menschen eine fröhlichere und würdigere Zukunft zu schaffen, sondern das gescheiterte Lohnarbeitssystem nochmal von oben herab bis zu seiner Beerdigung fein rausputzen will.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Andy Maier,

      bevor ich auf den Kommentar eingehe die Frage, ob Sie alle drei Teile der Serie gelesen haben?

      Beste Grüße

      Hendrik Epe

      Antworten
  102. Barbara Beringer am

    Im Moment wird viel über Digitalisierung und agile Unternehmen berichtet. Aber eigentlich weiss in der Praxis niemand, wovon genau gesprochen wird: Gerade im Sozialen Bereich gibt es auch kaum Beispiele für agile Prozesse, geschweige denn von agil funktionierenden Unternehmen. Danke Hendrik Epe für die Lancierung der Diskussion.

    Antworten
  103. Elke Overhage am

    Die Themen „Sozialunternehmen der Zukunft“ sind angekommen im Fortbildungsprogramm der ba-kd. Das lässt hoffen 🙂 Vielleicht haben „Kolleg*innen“ der Sozialen Arbeit Deinen Blog gelesen? Inhaltlich findet sich jedenfalls vieles wieder.

    Antworten
  104. HendrikEpe am

    Lieber Matthias,

    zunächst noch einmal vielen Dank für Deinen tollen Blogbeitrag: https://blog.matthias-jung.de/2018/03/23/was-ist-neue-arbeit/

    Und jetzt zum Kommentar: Ja, die Veränderung der Arbeitswelt, angetrieben durch die Digitale Transformation, mit all ihren Implikationen, ist die eine große Baustelle. Die andere sprichst du an: Klimawandel, ökologische Transformation, Neoökologie oder wie auch immer. Und beide sind miteinander verwoben, definitiv. Und bei beiden sind die Menschen in ihren je individuellen Kontexten gefragt: Was kann ich tun, was können wir tun? Und wir können etwas tun, bei beiden Themen!

    Hoffentlich!

    Liebe Grüße

    Hendrik

    Antworten
  105. HendrikEpe am

    Lieber Marc,

    auch dir ganz herzlichen Dank für deinen super spannenden Kommentar. Ja, ich sehe ebenfalls die Gefahr, dass die aktuell oftmals „fremdgesteuerte zu einer selbstgesteuerten Selbstausbeutung“ werden kann. Jedoch ist die Frage, wie Selbstorganisation in den Organisationen umgesetzt wird? So sehe ich insbesondere in der Kombination mit „Ganzheitlichkeit“ eine Chance, die Bedarfe und Bedürfnisse der Menschen zu berücksichtigen. Hier jedoch sind wir tatsächlich auf der Ebene jeder einzelnen Organisation. Da sehe ich die Umsetzungsunterschiede sehr groß: In einer Kita ist es einfacher, „New Work“ zu leben, als in einer Großorganisation. Und wie kommt man von A nach B?

    Die von Dir angesprochenen „Fachkräfte, die wissen, was wie wirkt (die also gerade keine fertigen Interventionsprogramme abspulen), Leitungen, die vom Fach sind (anstatt sich als bloße ManagerInnen verstehen) und eine Sozialpolitik, die Menschlichkeit als Zugang und Methode (Anne Frommann) und nicht als verkürzten, letztendlich doch warenförmigen Dienstleistungsbegriff begreift und durchsetzt“ sind zu einem großen Teil Aufgabe der Hochschulen, oder? Hier sehe ich in der Breite leider noch echten Entwicklungsbedarf: Angefangen von Kuschelnoten über die Frage, wer für den Beruf wirklich geeignet ist bis hin zu Lehrenden, die selbst eher einen gemütlichen Job machen, als die Profession und Disziplin vorantreiben zu wollen…

    Ein riesen Thema und die Komplexität wird zunehmend deutlich…

    Dir einen guten Sonntag!

    Hendrik

    Antworten
  106. HendrikEpe am

    Lieber André Claaßen,

    ganz herzlichen Dank für den Beitrag und ich bin selbstverständlich vollständig dabei:

    Die Bezahlung ist nicht überwältigend (auch wenn ich sie als nicht so dramatisch schlecht einschätzen würde). Ich stelle mir hier jedoch die Frage nach Henne und Ei:

    Ändern sich die Bedingungen, wenn ich besser bezahle oder ändert sich die Bezahlung, wenn wenn die Art der Zusammenarbeit eine andere wird? Ich habe oftmals das Gefühl, dass das (berechtigte) Gejammer über die Bezahlung nicht wirklich zu einer Verbesserung führt.

    Vielmehr ist meine Vorstellung, dass – wenn die Sozialwirtschaft „zurück in die Zukunft“ geht und eine wirklich gute Arbeit macht, die Bezahlung folgt. Hier der Beitrag dazu: https://ideequadrat.org/new-work-sozial/

    Die Situation im Gesundheitswesen ist hier teilweise noch ein wenig anders zu betrachten (Hebammen und deren Notwendigkeit zur Versicherung bspw.).

    Was meinen Sie?

    Beste Grüße

    Hendrik Epe

    Antworten
  107. André Claaßen am

    Ich kommentiere hier als (völliger) Laie der Sozialwirtschaft. Meine Erfahrungen sind reduziert: Einerseits als ehemaliger IT-Entwickler für Lösungen für den Allgemeinen Sozialen Dienst und als frisch gebackener Vater bei dem Thema Hebammen. Bei dem ASD habe ich selbst mitbekommen (und selbst unterstützt), wie die Anforderungen an Prozessorientierung, Controlling und Messbarkeit immer mehr Einzug gehalten haben. Besonders erschreckt hat mich aber neulich eine Grafik über den „Fachkräftemangel“ in der Sozialwirtschaft. Die Grafik zeigt meiner Meinung nach keinen Mangel, sondern das Problem der schlechten Bezahlung und niedrigen gesellschaftlichen Akzeptanz:

    Link: http://www.mein-tellerrand.de/warum-es-im-gesundheitswesen-wirklich-einen-fachkraeftemangel-gibt

    Das Thema Agilität hat seine Wurzeln in Softwareprojekten und in einem Umfeld, in dem tendenziell eher gut bezahlte Wissensarbeiter und Experten (Informatiker) nach anderen Lösungen suchten, nachdem tradierte Prozesse und Kennzahlen gescheitert sind. Die Sozialwirtschaft wirkt auf mich „hinterhinkend!“ und versucht mit Prozessansätzen, die denen der Krankenkassen und der Medizin gleichen, ein Qualitätsniveau aufzubauen. Management by Objectives at its best!

    Aber das Kernproblem bleibt meiner Meinung nach die dramatisch schlechte Bezahlung und die noch immer niedrige gesellschaftliche Akzeptanz der Berufe in der Sozialwirtschaft. Unter den Rahmenbedingungen, unter denen beispielsweise Hebammen arbeiten, sehe ich überhaupt keine Chance für agiles Arbeiten und Selbstorganisation.

    Wie kommen wir an dieser Stelle weiter? Wie lernen wir in der Gesellschaft, dass Arbeit an und mit Menschen wertvoll ist? Kann und muss der Staat mehr regulieren?

    Ich weiß es einfach nicht. Verzeihen Sie mir ansonsten grobe inhaltliche Fehler. Es ist nur ein Blick von Außen und ein Impuls!

    Antworten
  108. Marc Weinhardt am

    Ich würde dem allem bezüglich des potentiellen Innovationspotentials zustimmen und sehe die Hauptfrage aber darin: Führen neue und flexible, eher an Graswurzelprozessen orientierte Zusammenarbeitsmodelle tatsächlich zu einer Verbesserung der Dienstleistungen UND einer Verbesserung der Arbeitssituation der Fachkräfte? Die Arbeitsplätze vieler sozialpädagogischer KollegInnen sind nach wie vor ungünstig ausgestaltet (Entgelt, Vertragsdauer und Konditionen). Bezogen auf diesen Punkt muss dann die Frage erlaubt sein, ob hier nicht lediglich eine fremdgesteuerte zu einer selbstgesteuerten Selbstausbeutung führt. Für mich ist diese Frage unabgeschlossen – obwohl oder vielleicht auch weil ich ein Verfechter „agiler“ Organisationsprinzipien bin und sie in der Wissenschaft und vielen kleinen Praxisprojekten von der Sache her kommend eh´ schon immer vorgeherrscht hat. Es wäre also auch eine sozialpolitische und professionalisierungstheoretische Ebene mitzudenken, wie Großorganisationen, die für meritorische Güter wie Soziale Arbeit und Bildung verantwortlich zeichnen, durch breiten Konsens abgesichert in die agile Freiheit auf Ehrenwort entlassen werden können.
    Denn „agile“ Erfolgskriterien z.B. sind, wenn man sie ernst nimmt, nicht mehr beliebig vergleichbar. Man käme dann bezogen auf Soziale Arbeit zu einer evidenzinformierten (nicht: evidenzorientierten!) Praxis, in der regionale und weitere Besonderheiten auf allen Ebenen gewürdigt werden. Das erfordert Fachkräfte, die wissen, was wie wirkt (die also gerade keine fertigen Interventionsprogramme abspulen), Leitungen, die vom Fach sind (anstatt sich als bloße ManagerInnen verstehen) und eine Sozialpolitik, die Menschlichkeit als Zugang und Methode (Anne Frommann) und nicht als verkürzten, letztendlich doch warenförmigen Dienstleistungsbegriff begreift und durchsetzt.

    Antworten
  109. matthias jung am

    Mit der Analyse gehe ich weitgehend konform, akzentuiere nur etwas anders.
    Digitalisierung ist aus meiner Sicht mittlerweile als „Trend“ ähnlich wie Ökonomisierung und Individualisierung auf dem Weg, alle unsere Lebensbereiche und -welten zu durchdringen. Die Vor- und Nachteile auf Sozialwirtschaft sind zu bedenken, damit tun wir uns schwer, ich spreche da aus der Erfahrung mit evangelischer Kirche.
    Zu kurz kommt mir der große Rahmen Klimawandel/Große Transformation, in dem sich aus meiner Sicht in diesen Jahren vieles vollzieht, momentan eher zum Schlechten hin. In vielen Diskussionen, in denen sich das „Stichwort“ einbringe, bekomme ich zu hören: „Ach, das ist ja interessant, dass Sie das in diesen Zusammenhang ins Spiel bringen!“ Für mich heißt das: wir sehen schon den Klimawandel, aber eher so als eine Art von Veränderung, die über uns kommt, die wir weder mitgestalten können und die „eigentlich“ auch gar keine so großen Auswirkungen auf Leben, Arbeiten, Wirtschaften haben werden. Beides katastrophale Fehleinschätzungen.

    Antworten
  110. Michaela am

    Ich finde die Frage interessant, wie sich die Gewerkschaften zu New Work positionieren werden. Einige Regelungen, die zum Schutz der Arbeitnehmer*innen gedacht sind, stehen der Flexibilisierung in der Arbeitswelt entgegen.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Ja, definitiv eine spannende Frage! Könnte man noch ausweiten: braucht es Gewerkschaften noch? Oder braucht es Gewerkschaften gerade in Zeiten der sich verändernden Arbeitswelt? Und wie müssen sich Gewerkschaften auf die Veränderungen einstellen?

      Danke auf jeden Fall für deinen Kommentar!

      Liebe Grüße von unterwegs

      Hendrik

      Antworten
  111. Franz Nahrada am

    Lieber Hendrik, es ist super die Frage „Individuum und Organisation“ mal aufgenommen zu haben, denn New Work argumentiert, wie Matthias bemerkt, fast ausschließlich von der Seite des Individuums. Und das ist letal.

    Meine Anregungen:

    1. New Work kann im „Lohnarbeitssegment“ auch zu völlig neuen und spannenden Organisationskonzepten führen, so wie etwa die „OTELO eGen“ von Martin Holinetz und seinem tollen Team um Marianne Gugler (https://www.oteloegen.at/team/)
    Das wär auch schön, denn wir brauchen Produkte, die die beiden anderen Sektoren weiterbringen und nicht behindern. Diese sind aber immer weniger von den großen Technologieprovidern zu haben, denn eine wirklich funktionierende Eigenarbeit fürchten die wie der Teufel das Weihwasser. Weil grad aktuell emofehle ich als Illustration https://hackernoon.com/steve-wozniak-destroys-apple-in-less-than-2-minutes-dd5e71229a60
    2. Im 2. Drittel high tech self providing würde ich mir schon höchste Standards vorstellen, nicht nur ein „Produktionscafé“, sondern einen wirklichen „Flow“ – eine Art technologisches Äquivalent zum „Mothertree“ in Pandora. Also wir schaffen uns ein funktionierendes Paradies, weil wir die Automation der Natur imitieren und übertreffen !!
    3. im 3. Drittel fehlt bei allem Respekt vor Altenpflege, Konzerten und Museumsarbeit, das Wichtigste: Verbesserung des Arbeitssystems selbst, der wissenschaftlich technische Fortschritt, die Abstimmung der Komplexitäten. Open Source und User driven Technology braucht wahnsinnig viel Entwicklungsarbeitszeit und sie gehört HIER HINEIN.

    Soweit mal aus Wien!

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Franz,

      ganz herzlichen Dank für Dein Feedback zum Beitrag. Sehr spannende Gedanken und Links…

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  112. HendrikEpe am

    Lieber Matthias,

    danke für Deinen ausführlichen und hilfreichen Kommentar. Ja, die Spielarten und Facetten sind unterschiedlich. So ist „New Work“ für jeden Menschen und jede Organisation unterschiedlich. Entsprechend vage bleibt eine Definition.

    Dir eine gute Restwoche

    LG

    Hendrik

    Antworten
  113. matthias jung am

    Lieber Hendrik,
    danke für den Blogbeitrag. Ich bin ganz deiner Meinung, dass jede/r, der/die heute den Begriff „New Work“ in den Mund nimmt, sagen muss, was sie/er eigentlich darunter versteht. Ich kann mit deiner „Definition“ ganz gut leben, für mich wäre sie allerdings nicht ausreichend. Ich begründe das im Anschluss an Frithjof (Bergmann), den meine Frau und ich vor Jahren kennengelernt haben und dem wir bei aller Kritik viel verdanken.
    Aus meiner Sicht hat Frithjof zwei Denkfehler (oder blinde Flecke) in seinem Konzept.
    Zum einen argumentiert er vom Lohnkapitalismus her und zwar so, als sei die ganze Ökonomie Lohnkapitalismus. Dem ist aber nicht so, es gibt unendliche viele Spielarten von Ökonomie und daher auch unzählige Arten und Weise, wie Frauen und Männer damit umgehen. Frithjofs Ansatz ist damit zu holzschnittartig, seine Drittelung daher auch nicht zu Ende gedacht. Diese Verkürzung ist meines Erachtens ein Grund, warum Frithjof als „Vater“ der Neuen Arbeit inzwischen eher unbekannt ist.
    Der zweite Denkfehler liegt darin, dass er es im Prinzip nicht für möglich hält, dass ein Mensch in ausbeuterischen lohnkapitalistischen Beschäftigungsverhältnissen am Ende genau eine Arbeit macht, die er/sie „wirklich, wirklich will“. Das Phänomen hat zB Günter Voß beschrieben, ohne sich auf Frithjof zu beziehen. D.h., ich kann hochzufrieden sein, meine Arbeit ist aber höchst schädlich, für mich und vielleicht auch für andere…
    Für mich heißt das: wenn ich heute über Neue Arbeit, New Work nachdenke, dann muss ich zwei Pole im Blick haben: das von dir angesprochene Organisationsdesign, zum anderen aber die arbeitende Person. Zum Individuum gibt es eben eine Masse an Texten unter dem Stichwort New Work, die aber zumeist die Organisation ausblenden. Beides muss aus meiner Sicht dialektisch aufeinander bezogen werden, sonst sind die Widersprüchlichkeiten, die Herausforderungen und die Chancen von New Work nicht angemessen beschreibbar.
    Viele Grüße
    Matthias

    Antworten
  114. HendrikEpe am

    Hey Hannes,

    danke für Dein Feedback.

    Ja, die Veränderung der Gesellschaft lässt sich da vielleicht als soziale Innovation sehen im Sinne eines Prozesses „der Entstehung, Durchsetzung und Verbreitung von neuen sozialen Praktiken in ganz unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen.“ (wikipedia)

    Wir müssen es jedoch umsetzen, jeder in seinem Kontext, um so gemeinsam Zukunft zu gestalten. Keine leichte Herausforderung, aber die Veränderung der Arbeitswelt scheint da vielleicht ein guter Ansatzpunkt zu sein…

    Ich bastel gerade an Teil 2: Warum eigentlich New Work? 😉

    Liebe Grüße nach Berlin

    Hendrik

    Antworten
  115. Hannes Jähnert am

    Moin Hendrik, dass die Veränderung der Arbeitswelt eine Veränderung der Gesellschaft bewirkt finde ich sehr nachvollziehbar. Das gleiche gilt für die Veränderung der Zivilgesellschaft (Stichwort z.B. Crowdsourcing) und anderen Bereichen der Gesellschaft.

    Charmant finde ich die Eingrenzung auf Arbeit aber, um das “Schlachtfeld“ einzugrenzen. Hier laufen in Sachen New Work / Arbeit 4.0 ja gerade relevante Verhandlungen (Stichwort IG Metall und Reduzierung der Wochenarbeitszeit)…

    Wenn die Arbeitswelt eine der primären Gesellschaftsbereiche ist, sind die Aushandlungen, ob wir wirklich tun können, was wir „wirklich, wirklich machen wollen“ oder ob wir uns der Beschleunigungs- und Maximierungslogik beugen müssen ziemlich entscheidend.

    Schöne Grüße

    Hannes

    Antworten
  116. HendrikEpe am

    Liebe(r) Besserwisser*in (?),

    danke für den Kommentar. Schön fände ich es, mit Menschen zu kommunizieren, vielleicht magst du uns ja noch Deinen Namen verraten?

    Zu deinem Kommentar aber: Ja, spannende Punkte dabei. Gerade der Aspekt der Demografie wird die prekäre Lage wohl noch deutlich verschärfen.

    Liebe Grüße

    Hendrik

    Antworten
  117. Besserwisser am

    Die demografische Entwicklung mit den geburtenstarken Jahrgängen, die bis 2035 in Rente gehen wird komplett ignoriert!

    Ein guter Beitrag ist objektiv, vielfältig und ausgewogen und stellt insbesondere auch die massive Kritik am BGE heraus, welche gleiches gleicher und ungleiches ungleicher machen will und den Sozialstaat von Innen aushöhlen will! Nicht umsonst wird wie so oft über Finanzierung noch über Höhe geschweige und nicht über fehlende Chancengleichheit gesprochen.

    An den Ursachen ansetzen, NICHT Problemverschiebung fabrizieren!

    Beispielsweise ein Mindestlohn, welcher gemäß der Ungleichheitsforschung zwischen 14 – 16 Euro liegt, um Altersarmut vorzubeugen und den WERT weiblicher Erwerbsarbeit entsprechend wertschätzt. Dazu gehört auch die Abschaffung prekärer und atypischer Beschäftigungsverhältnisse. Dass wäre ein Beitrag zu mehr CHANCENGLEICHHEIT.

    Antworten
  118. matthias jung am

    Schöner Artikel. Markus Väth hat mE zu Recht darauf verwiesen, dass Frithjof Bergmann genau diese organisationalen Aspekte in seinem Verständnis von New Work vernachlässigt hat. Er spricht zwar von neuer Arbeit und neuer Kultur, aber die Kultur kommt dann doch eher am Rande vor. Frithjof spricht zwar davon, dass New Work auch eine politische Ansage ist, aber über die Kritik am Lohnkapitalismus kommt er nicht hinaus. Seine Vorschläge in seinem Hauptwerk sind dann auch eher „anekdotischer“ Art. Das hat dazu geführt, dass New Work auf new WORK reduziert wurde und der individualistische Blick vorherrschte. Das geht dann bis zu den Beobachtungen von Günter Voß u.a., dass Menschen höchst selbstbestimmt und motiviert in extrem entfremdeten und ausbeuterischen Arbeitsstrukturen tätig sein können. Letztlich wird New Work im Sinne Frithjofs so auf den Kopf gestellt…
    Von daher geht der Artikel hier genau in die richtige und notwendige Richtung. Pflägings Ansatz von Prinzipien her zu denken auch.

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Danke! Und ja, es muss um beides gehen… Vielleicht ist da der Ansatz, über New WORK zu gehen, der Anschlussfähigere…

      Antworten
  119. elkeoverhage am

    Für mein „Empfinden“ ist dieser Artikel einer der besten Deines Blog. Du arbeitest sehr gut heraus, wo das Dilemma für die Sozialarbeitenden und die Organisationen der Sozialen Arbeit ist. Die Innere Haltung zur Unterstützung von Veränderungsprozessen muss gewollt sein, sonst sind die Ideen von „New Social Work“ nur Ansichtserklärungen oder Marketing Strategien. Ein bisschen schwanger, funktioniert aber glücklicherweise nicht LG

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Hey, vielen Dank für die Blumen! Manchmal kommt ein Artikel erst später daher… morgen dann die Frage: Wie sozial ist New Work? Bin gespannt…

      Antworten
  120. Besserwisser am

    Warum muss jeder das tariflich vorgegebene Gleiche bekommen?

    Umsetzung von EU-Recht: Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit! Sprich Bezahlung nach TVÖD SuE. Nicht nur für kirchliche Träger ein grundsätzliches Problem, da Sie meist nur auf Sachbearbeiterniveau bezahlen! Ein echter Skandal!

    Antworten
  121. elkeoverhage am

    Viele gute Ideen für die Soziale Arbeit, finde ich. Es Anfang, dass ein Querdenker, wie Du, Veränderungen anstößt. „Neue Ideen werden erst belächelt, dann bekämpft und schließlich als selbstverständlich angesehen.“

    Antworten
  122. Martin Bartonitz am

    Ich wünsche ein frohes neues Jahr, und dass diese neuen Vorsätze unbedingt greifen. Es wäre Allen, die in und mit diesen Organisationen zukünftig zuträglicher zum Wirken kommen, zu wünschen 🙂 Martin

    Antworten
  123. HendrikEpe am

    Hey Stephan,

    ist notiert 😉 Hier wird das Los entscheiden…

    Danke Dir auch an dieser Stelle für die treue Unterstützung! Freut mich riesig!

    Dir ein paar gute, stille, besinnliche Weihnachtstage!!!

    LG

    Hendrik

    Antworten
  124. Stephan Schmoly am

    Hallo Hendrik,
    vielen Dank für Dein Werk übers Jahr, das ich immer wieder gerne lese und teile. Bezüglich der Verlosung interessiere ich mich vor allem für „Führung im Widerspruch“, denn in diesem befinde ich mich. Meine Arbeitsstelle ist so aufgestellt, dass ich auf der einen Seite viele Entscheidungen treffen muss, dies sich andererseits an den, aus meiner Sicht in vielerlei Hinsicht berechtigten, Autonomiebestrebungen meiner Mitarbeiter stößt. Also wäre das Buch genau mein Thema
    Grüße Stephan

    Antworten
  125. Dorothee Janssen am

    Im Prinzip ja, aber als Angestellte habe ich wenig Einfluss auf die Rahmenbedingungen meiner Arbeit. Zur Zeit beeinflusst das Wahrnehmen des agilen Arbeitens, dass das überhaupt existiert, meine Entscheidungen. Statt einem Seminar würde mir eine langfristige Kontaktpflege mit denen, die schon so arbeiten, weiterhelfen. Meine Hoffnung: dass mein Arbeitgeber die Vorteile wahrnimmt.

    Antworten
  126. HendrikEpe am

    Danke für Deine netten Worte, liebe Elke!

    Was würdest du dir mehr wünschen (ist ja gerade Wünschezeit ;-))?

    Liebe Grüße

    Hendrik

    Antworten
  127. HendrikEpe am

    Hey Thomas,

    wie anstrengend das ist, muss ich dir nicht sagen, glaub ich 😉

    Schön, dass Du wieder fit bist…

    Gute Weihnachtstage auf diesem Weg!

    Liebe Grüße

    Hendrik

    Antworten
  128. HendrikEpe am

    Liebe Frau Janssen,

    danke für Ihren Kommentar. Mehr erfahren hieße für Sie konkret: Eine Weiterbildung zum Thema agiles Arbeiten? Wäre das hilfreich? Ich mache ja ein Seminar zum agilen Projektmanagement, aber vielleicht müsste es darüber wirklich hinausgehen…

    Liebe Grüße

    Hendrik Epe

    Antworten
  129. Dorothee Janssen am

    Hier lese ich besonders gerne.
    Die ganze Sache mit dem agilen Arbeiten macht mir Spaß, allerdings bin ich beim Bistum Essen angestellt und daher als Angestellte immer weit weg von Entscheidungen. Es ist wohl die Kirchenkrise, die uns wieder neue Gestaltungsmöglichkeiten gibt und uns risikobereiter macht. Wobei Risiko ja immer mit der Angst vor Geld- und Machtverlust einher geht. Ich müsste mehr über das wissen, was ich hier immer nur so von Zeit zu Zeit und Blogeintrag lese. Immerhin haben Sie mir geholfen, in meinem Angestelltendasein Entscheidungen zu treffen. Vielen Dank dafür.
    2018 wird es auf dieser Schiene weitergehen. Ich zähle auf Sie!

    Antworten
  130. Thomas Michl am

    Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg. Das ist schon großartige Leistung, dass alles in der Kürze der Zeit zu stemmen und unter einen Hut zu kriegen.

    Antworten
  131. elkeoverhage am

    Meiner Meinung nach hast Du mehrere Schritte nach vorne gemacht. Mit Themen der Sozialen Arbeit an die Öffentlichkeit zu gehen, insbesondere wenn es um Innovationen geht, ist nicht einfach. Um so schöner, dass Du mittlerweile Anfragen erhältst. Mir gefällt Dein Blog. LG

    Antworten
  132. reinerknudsen am

    Hendrik, DANKE! Ein Super-Artikel der viel Potential für zusätzliches Denken liefert.

    Eine kleine Geschichte von meinem großen blauen Ex-Arbeitgeber. Wir, die wir Geschäftsbereich-Controlling machten wurden von einem Projektleiter – völlig zurecht – als „Zahlenwichser“ beschrieben, weil wir völlig den Kontakt zum realen Leben verloren hatten.

    Noch schlimmer erwischte es die Kolleginnen und Kollegen, die sich um Compliance zu kümmern hatten. Fast jeder hat die gehasst und sie selber haben vermutlich ihre Aufgabe gehasst.

    Und wirtschaftlich ist was dabei herumgekommen? Frustrierte Mitarbeiter und frustrierte Kunden, weil sich unser Unternehmen wegen seiner ganzen Regeln und seinen Regelüberwachern nicht mehr flexibel bewegen konnte.

    Das kreative Potential der Mitarbeiter ging unter in der verbissenen Angst, bloß keine Regel zu verletzen. Schade eigentlich.

    Antworten
  133. HendrikEpe am

    Liebe Barbara,

    ehrlich gesagt hat mir die Passage mit dem „Juristenbashing“ auch am Meisten Bauchschmerzen bereitet. denn ich gebe Dir recht: Es sind nicht die Menschen in den Organisationen, die sich die absurden Dinge ausdenken und aus Spaß an der Freude ihre Kolleg*innen quälen. Es sind, wie du es mehr als treffend beschreibst, gesetzliche Vorgaben zum Schutz der Verbaucher*innen.

    Vielleicht überarbeite ich den Punkt oben noch einmal.

    Bis dahin aber Dir ganz lieben Dank für Dein Mitdenken und Kommentieren!

    So kommt Leben in die Sache 😉

    Dir noch einen guten Sonntag

    Hendrik

    Antworten
  134. Barbara Bayer am

    Replik einer Juristin 😉

    „.. dass die Juristen im Schulterschluss mit den Wirtschaftsprüfern – quasi in einem letzten Aufbäumen gegen deren Abschaffung aufgrund der Digitalisierung – noch einmal alles auspacken, was sie haben. Alles und jeder kleine Schritt muss rechtlich haarklein geregelt und abgesichert sein, bevor er dann für – wie gesagt – horrende Summen geprüft wird.“

    Es ist ja nicht so, dass sich Juristen und Wirtschaftsprüfer sich aus purer Lust solche „Zügel“ ausdenken. Hier „schlägst“ Du die Falschen. Juristen, BWLer und/oder Verwaltungsleute in Unternehmen generell – und damit eben auch in Sozialunternehmen – achten darauf, dass rechtlich zwingende (!) Vorgaben erfüllt werden um Schaden in Form von Bußgeldzahlungen, Strafverfahren, gerichtliche Auseinandersetzungen vom Unternehmen ferngehalten werden. Sie gelten damit oft als „Spielverderber“ der kreativen Köpfe, die neue Ideen einbringen und die dann wegen der rechtlichen Vorgaben „gebremst“ werden.

    Die rechtlichen Vorgaben kann man aber nicht wegdiskutieren, man darf sie auch nicht ignorieren. Jedes Unternehmen, das dies tut, ist zum Scheitern verurteilt, denn es leugnet die Realität, in der es wirtschaftlich tätig werden will (und ja auch Sozialunternehmen werden wirtschaftlich tätig).

    Die erste Frage, die man sich aber stellen muss ist, weshalb gibt es so viele Vorgaben?

    Wir leben in einer verrechtlichten Gesellschaft und Ausgangspunkt für diese rechtlichen Vorgaben gründen oft auf Forderungen der Gesellschaft, des Verbrauchers … also von uns allen (in Sozialunternehmen kommen dann noch andere Anspruchsgruppen dazu, insbesondere die Kostenträger).

    Hier einige Beispiele:
    Kommt es in einer Firma zu einem Datenleck, weil die Firma gehackt und Kundendaten abgezogen wurden – sofort ist der gesellschaftliche Aufschrei groß: Wie konnte das passieren? Warum wurde das nicht gemeldet? Kann man das nicht „regulieren“?
    – Folge: das Datenschutzrecht wurde nochmals verschärft, was die Strafen angeht, wenn ein Unternehmen solche Vorfälle nicht oder nicht fristgerecht an die Aufsichtsbehörde meldet (Meldung an Aufsichtsbehörde – da kannst Du Gift drauf nehmen, dass das Unternehmen mit einer größeren Untersuchung mit Vorlage der Unterlagen zu rechnen hat). Das Unternehmen ist gut beraten, seine Datenschutzunterlagen, -dokumentation auf Stand zu haben (bzw. überhaupt mal zu erstellen) und alles daran zu tun, um solche „Gaus“ zu verhindern; die neuen Bußgeld sind extrem happig.

    Oder: „Recht auf Vergessen“ ist und war ein großes Thema in den Medien und führt auch immer wieder zu großen Aufschrei in der Bevölkerung, dass so etwas doch möglich sein muss.
    – Folge: Ab Mai 2018 müssen Datenschutzfolgeabschätzungen für Prozesse innerhalb des Unternehmens und Löschkonzepte für personenbezogene Daten vorgelegt bzw. implementiert werden. Das ist ein großer „Spaß“ für das Unternehmen, wenn es Prozessbeschreibungen erstellen muss (da ist fast jede Abteilung jedenfalls zeitweise involviert) und die IT das Löschkonzept umsetzen muss (sofern es die Systeme zulassen – falls nicht, müssen neue Systeme angeschafft werden .. aber das ist ein anderes Thema ..).

    Zum Datenschutz ließe sich noch viel mehr schreiben, was auch Sicht des Verbrauchers gut ist, aber aus Sicht der Unternehmen viel (Verwaltungs-)Arbeit mit sich bringt.

    Was ich damit zeigen will: die zwingenden (!) gesetzlichen Vorgaben wurden geschaffen, um den Verbraucher (noch) besser zu schützen. Wie bzw. mit welchem Aufwand Unternehmen das bewältigen, interessiert hier erst einmal nicht. Wenn eine Prüfung der Aufsichtsbehörde kommt und die Vorgaben sind nicht erfüllt, gibt es eine aufs Dach bzw. zahlt das Unternehmen Bußgeld.

    Ähnliches gilt für den Arbeitsschutz bzw. Mutterschutz:
    Immer wieder wurde gefordert (insbesondere auch aus dem Krankenhaus-/Pflegebereich), dass schwangere Frauen länger arbeiten sollen dürfe, nicht sofort ein Beschäftigungsverbot ausgesprochen wird, sondern zunächst der Arbeitgeber schauen muss, ob die Frau auf einem anderen Arbeitsplatz, ggfs. in einer anderen Abteilung weiter arbeiten kann.

    Folge: Dieser Forderung kam der Gesetzgeber jetzt nach. Ab Jahreswechsel gilt das neue Mutterschutzgesetz, das diese Forderung umsetzt.

    Das ist super für die Frauen als Arbeitnehmerinnen, denn „schwanger ist bekanntlich nicht krank“ und die Frau kann jetzt mehr mitbestimmen.

    Für das Unternehmen bedeutet das aber noch mehr „Papierkrieg“, noch mehr Gefährdungs- Arbeitsplatzbeurteilung schreiben, noch mehr Korrespondenz mit der Aufsichtsbehörde, noch mehr Jonglieren mit dem Stellenplan.

    Ich kann die Beispiele auch auf den „sozialen“ Bereich erweitern: Wer erinnert sich nicht an die Empörung der Medien, wenn wieder krasse Vorkommnisse von verwahrlosten oder zu Tode gekommenen Kindern (Kevin, Bremen 2016) ans Licht kommen. Sofort wird der gesellschaftliche Ruf laut nach Verschärfung der Gesetze. Hier wird immenser Druck bei den Jugendämtern aufgebaut, von Seiten der Gesetzgebung „reflexartig“ Prüfungen verschärft, Dokumentationspflichten erweitert usw.
    Oder das ungeliebte Thema „Qualitätsmanagement“. Findet jeder doof. Fakt ist aber, dass jedes Sozialunternehmen – wenn es denn mit öffentlichen Geldern / Kostenträgern arbeiten will/muss – ein solches betreiben und auch nachweisen muss (Beispiele stehen ja schon in Deinem Beitrag). Grund dieser Vorgaben ist: Klienten/Patientensicherheit und sicher auch Kontrolle der Kosten (Wirken die Hilfen für die öffentliche (Steuer-)gelder gegeben werden. Beides Argumente, die aus den gesellschaftlichen Nachfragen resultieren.

    Fazit: Der Gesetzgeber ist in einer Zwickmühle. Einerseits versucht er, den Stimmen des Verbrauchers, Arbeitnehmers, Patienten … zu folgen und Schutzvorschriften zu bauen, andererseits weiß er wohl selbst, dass die deutsche Wirtschaft (auch die Sozialwirtschaft) „überbürokratisiert“ ist. Deswegen gibt es ja zunehmend „Entbürokratisierungsgesetze“ (wobei ich noch nicht gesehen habe, dass diese dann „entbürokratisieren“, meist wird noch alles schlimmer …).

    Die zweite Frage, die sich stellt ist, wie geht das Unternehmen schlauerweise vor, wenn es die Vorgaben erfüllt?

    Das Unternehmen muss sich damit auseinandersetzen. Und zwar die ganze Organisation. Die Regelungen müssen ineinandergreifen, auf Bestehendem muss aufgebaut werden. Innerhalb des Unternehmens muss ein Klima geschaffen werden, damit nicht jedes Handeln/Nichthandeln per Betriebsvereinbarung, Stempelkarte etc. geregelt werden muss.

    Auch hier einige Beispiele:

    Datenschutzfolgeabschätzung (siehe oben), Qualitätsmanagement, Risikoabschätzungen der IT und alle Dokumentationen, die (zumindest als Grundlage) Arbeitsprozesse beschreiben. Oft „muckelt“ jede Abteilung, die mit der Erfüllung dieser Aufgaben betraut ist, isoliert vor sich hin, erfindet das Rad neu, fängt an, von vorne zu „auditieren“, zu beschreiben. Warum nicht die Unterlagen nehmen, die es – von anderen Abteilungen gibt – und entsprechend anpassen? Warum nicht die zu beschreibenden/beschriebenen Arbeitsprozesse zum Anlass nehmen, sich abteilungsübergreifend zusammenzusetzen und zu besprechen, ob diese Arbeitsweise, diese Abläufe im Unternehmen wirklich noch zu dem passen, wie man in Zukunft arbeiten möchte?

    Oder Beispiel Arbeitszeit: Es gibt ja so etwas wie „Vertrauensarbeitszeit“, man muss ja nicht per Stempelkarte fixe Arbeitszeiten vereinbaren. Allerdings bedarf es hier – wie der Name ja schon sagt – „Vertrauen“ und zwar Vertrauen der Führung gegenüber den Arbeitnehmern, Vertrauen der Arbeitnehmer gegenüber der Führung, aber auch Vertrauen unter den Arbeitnehmern.
    Oder wieder das ungeliebte Qualitätsmanagement: warum die hier entwickelten Konzepte, Methoden, Instrumente nicht einmal ohne Vorurteil betrachten, herausfinden, welches zum Unternehmen passt und dadurch ein Werkzeug zu erschaffen, um fachlich erreichte Standards dauerhaft im Unternehmen zu verankern? Das bedingt dann aber natürlich organisationsweit ein stetige Auseinandersetzung mit den Prozessen und wenn notwendig einer Änderung und Weiterentwicklung. Kann das nicht aber Innovationen in das Unternehmen hineintragen?

    Und noch ein Wort zu #Digitaler Transformation, #New Work, #agiles Arbeiten: Sicher hinkt hier die Gesetzgebung diesen neuen Ideen hinterher, sicher müssen hier andere rechtliche Rahmen geschaffen werden, nur .. solche haben wir (noch) nicht. Wir müssen also mit den Vorgaben leben, die es gibt und diese neuen Ideen innerhalb des bestehenden rechtlichen Rahmens umsetzen. Sehr empfehlenswert dazu ist die Lektüre von „Agiles Arbeiten im Unternehmen“ von Britta Redmann, die sich damit auseinandersetzt, wie mit den derzeitigen arbeitsrechtlichen Vorgaben eine flexible Organisation verwirklicht werden kann.

    Antworten
  135. HendrikEpe am

    Moin Hannes!

    Danke für Deinen Kommentar, den ich in großen Teilen unterstütze. Katzenbetreuung und Hans Dampf in allen Gassen als Kern Sozialer Arbeit ist natürlich nicht Sinn und Zweck des Nachdenkens über UX (und ziemlicher Quatsch obendrein). Das schreibe ich im Beitrag aber auch nirgends.

    Gerade dieser Kern Sozialer Arbeit, die Arbeit für und mit Menschen sowie die Lösung sozialer Probleme (je nach Definition) jedoch scheint mir oftmals aus dem Blickfeld zu geraten.

    Und die Plattformökonomie ist selbstverständlich nur ein (sehr greifbares) Beispiel für die neuen Möglichkeiten der Nutzer*innen der Angebote Sozialer Arbeit.

    Allein jedoch die Informationsmöglichkeiten über Alternatievn (ob diese jetzt sinnvoll und fundiert sind, oder nicht), ermöglicht es, verstärkt wählen zu können. Gehe ich in diese oder jene Wohnform (bspw. für ältere Menschen)? Nutze ich diese oder jene Beratungsstelle? usw.

    Alles Gründe, sich damit auseinandserzusetzen, ob die jeweilige Organisation denn „das Richtige“ macht.

    In diesem Sinne Dir einen guten Tag!

    Antworten
  136. Hannes Jähnert am

    Moin Hendrik! Ich denke, die Auffindbarkeit der Leistungen Sozialer Arbeit und der einfach Zugang dazu sind ohne Frage wichtig. Zentrale Begriffe in dieser Debatte sind m.E. aber eher Niedrigschwelligkeit und Sozialraumorientierung als UX.

    Plattformen wie Nebenan.de und Betreut.de können der Sozialraumorientierung zuträglich sein, sind m.E. aber auch nur weitere Kanäle des Marketings für Soziale Arbeit, die es allerdings darauf anlegen, so viel wie möglich an Leistungen zu vermitteln. Das ist ein anderer Anspruch als ihn die Soziale Arbeit hat (oder vielleicht ehrlicher: „haben sollte“). Ist der Auftrag der Sozialen Arbeit nicht, die Nutzer!nnen ihrer Leistungen wieder in Ruhe lassen zu können, anstatt ihnen noch etwas anzudrehen?

    Sicher geht die Entwicklung aktuell in die Richtung solcher Plattformökonomie und sicher ist das auch nicht schlecht. Ist es aber die Aufgabe der Wohlfahrtspflege Katzen zu betreuen? Ich glaube, das nicht. Sinnvoller scheint mir für die Soziale Arbeit, sich auf ihre Kernkompetenzen zu besinnen und ein wahrnehmbarer Akteur im Netzwerk zu sein — mit anderen auf Augenhöhe — statt Hans Dampf in allen Gassen zu spielen.

    Antworten
  137. HendrikEpe am

    Danke für die wertvolle Richtigstellung! Ich korrigiere den Link, selbstverständlich! Ob der Flächentarif die im Beitrag angemerkten Probleme auf Seiten der Arbeitgeber jedoch beheben kann, bezweifle ich leider… ;-(

    Gutes Wochenende Dir!

    Antworten
  138. Sonnenschein am

    Im öffentlichen kommunalen Dienst ist der gültige Tarifvertrag seit 2009 der TVÖD SuE für den Sozial- und Erzieherdienst. Der TVÖD ist lediglich Sachbearbeitereingruppierung – hat mit Sozialer Arbeit nichts zu tun!

    Ein Flächentarifvertrag, welcher sich am TVÖD SuE orientiert wäre eine faire Bezahlung und entspräche EU-Recht: Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit!!! So einfach könnte es sein.

    Antworten
  139. Ralf Jankovsky am

    Hallo Hendrik,

    mir wurde wirklich schwindelig … kenne das nur zu gut! Bei mir war die Lösung die Selbständigkeit. Seitdem bekomme ich drei Kinder, zwei Stunden Gassi gehen und Arbeit unter einen Hut. Kann dir nur raten dich selbständig zu machen, ist einfacher als viele denken, es braucht eigentlich nur Mut!

    Beste Grüße Ralf

    Antworten
  140. Harald Prokscha am

    Hallo Hendrik Epe, du hast nach Kooperationen zwischen Sozialer Arbeit und Sozialunternehmen gefragt. Weil wir über Jahre ein Defizit bei den gemeinnützigen Organisationen gesehen haben, haben wir das Sozial-Unternehmen WeiterGeben.org gegründet, um Möbelspenden effizienter zu ermöglichen. Bei den Diakonien z.B. gibt es überhaupt keine Standards bzgl. Möbelbeschaffung, so werden bislang Millionen Beträge verschwendet.

    Antworten
  141. Patrick am

    Huhu. Im letzten Satz hat sich ein Typo eingeschlichen: es müsste „… resist being changed …“ (statt resit) heißen.

    Antworten
  142. Hartmut Kopf am

    Teil I und II dieser kleinen Reihe waren gut und richtig. Aber um zu sehen, ob und wie aus diesen bislang noch ganz klassischen Tools zur Strategieentwicklung sozialer Organisationen eine „richtige“ Digital-Strategie, oder genauer, eine Strategie zur umfassenden Digitalsierung der Organisation vor dem Hintergrund der digitalen Transformation (jetzt habe ich mal bewusst richtig viel und oft das Mega-Buzzword mit „d“ verwendet) wird, zeigt uns hoffentlich der angekündigte Teil III der Reihe. Ich bin fröhlich, zuversichtlich und gespannt darauf. Denn genau das brauchen Sozialunternehmen heute.

    Antworten
  143. Michael Auen am

    „Lohnen sich die Labs oder „drehen sich diese auch nur um sich selbst“? “

    Das scheint mir die Gretchenfrage zu sein! Worin bemisst sich das „Lohnen“ und hat das ‚um sich selbst drehen‘ was mit Erwünschtheit jeglicher Art, mit Populismus oder gar mit Ersatzhandlungen zu tun, die vom eigentlichen Ziel der Veränderung ablenken sollen – gerade damit man eben nichts verändert bzw. mitteilen kann ‚früher war eh alles besser, einfacher etc.

    Zentrale Fragen bei allen Innovations- und Impact-Diskussionen sollten sich a) um eine Verbesserung von Bedingungen des Sozialen Handelns und b) um sinnvolle Gestaltungen von Kooperationen der Sozialwirtschaft mit der sog. Realwirtschaft und der Zivilgesellschaft drehen. Das wäre mal ein Dreheffekt, der eine Zentrifugalkraft und keine zentripetalen Effekte erzeugt.

    Lesenswerter Beitrag zur Diskussion zur Verbesserung des Sozialen Handelns oder (im Negativen) ein Beispiel für die Resultate von jahrzehnte- bzw. jahrhundertelangem Beharrungsvermögen in der Sozialwirtschaft ist das Interview mit Raul Krauthausen in der ZEIT (http://www.zeit.de/karriere/2017-07/inklusion-karrier-behinderte-menschen-arbeit). Wenn sich Labs mit solchen Fragestellungen beschäftigen, haben wir schnell die Fragen nach Sinn und Zweck hinter uns gelassen. Sämtliche Expertise, diese Fragen zu beantworten, ist vorhanden. Worauf wird also gewartet?

    (Michael Auen)

    Antworten
  144. Hartmut Kopf am

    Lieber Herr Epe, ich hatte Ihnen ja noch eine zweite Reaktion nach meinem BMBF-Termin vom Mittwoch zugesagt. Angeregt auch durch den Beitrag von Hannes Jähnert kommt er nun:

    Danke auch für dessen Beitrag, den ich als „lebenslanger Sozialwirtschafts-Manager“ gerne zu ganz großen Teilen so unterschreibe und teile.

    Bis auf die zugespitzte Aussage „Soziale Innovation“ kommt von „Sozialer Arbeit“. Dem ist aufgrund meiner mehrjährigen Forschungserfahrung im Rahmen eines BMBF-Projekts „Soziale Innovationen in Deutschland“ nicht wirklich so. „Social Innovation“ als Ursprung ist mehr als „Innovation im Sozialen“, wo es tatsächlich immer schon innnovative Modellprojekte gab und zum Glück gibt.

    „Social“ meint „gesellschaftlich“, und nicht nur „sozial“. Und vor allem: Wir würden sonst all die social im Sinne von gesellschaftlich orientierten Start-Ups aus dem Digital-Technischen Umfeld (e-health, Biotech etc) aus dem Blick verlieren und ausgrenzen. Denn die haben erstmal nix am Hut mit sozialer Arbeit. Gleichwohl sind sie extreme wichtige Treiber/ Herausforderer der Innovationsbehäbigkeit der meisten etablierten Sozialunternehmer.

    Das ist auch meine unmittelbare Erkenntnis des Expertentermins im BMBF, wo ich die Freude hatte, zum Thema Social Innovation mit einer ganzen Reihe solcher SI-Start-Ups an einem Tisch zu sitzen. (z.B.https://fablab.berlin/de/)

    Mein Learning: Wir brauchen in der Sozialwirtschaft nicht nur Social Innoavtione Labs oder auch „Reallabore“ (ein gerade sehr hyper neuer Begriff der Wissenschaft-Community), sondern wir brauchen insbesondere den Austausch mit diesen „anderen“ Social Innovation-Entrepreneuren (am besten in gemeinsamen Projekte/Laboren/Labs…

    Antworten
  145. HendrikEpe am

    Lieber Herr Kopf,

    hierzu habe ich noch gar nicht geantwortet…

    Ich bin voll bei Ihnen im Kontext einer „Kultur des Scheiterns“. Meiner Auffassung nach fokussieren beinahe alle Themen hier im Blog darauf, dass Organisationen der Sozialwirtschaft wieder zurück kommen sollten zu ihrem eigentlichen Kern, zu ihrer eigentlichen Identität. Die Organisationen würden damit Komplexität, Unsicherheit, Ambigiutät und Volatilität – unsere hoch beschworene VUKA-Welt – als das Normalste der Welt auffassen und sich wieder damit beschäftigen, was sie als Kernkompetenz können: Menschen entwickeln, soziale Probleme lösen… Leider sind die Organisationen „verseucht“ von einer BWLisierung, durch einen Managerialismus, die/der den Blick für die eigentlichen Vorgänge, Strukturen, Prozesse oftmals verstellt…

    Leider…

    Liebe Grüße

    Hendrik Epe

    Antworten
  146. Hartmut Kopf am

    Noch ein Impuls zum aus meiner Perspektive manchmal wenig selbstbewussten Umgang mit Unsicherheit/Scheitern – gerade in der Sozialen Arbeit:

    Wir sind es doch gerade in der täglichen Arbeit mit unseren Klienten gewohnt, dass sich der Erfolg nicht gleich oder oft auch gar nicht einstellt. Dennoch gehen wir täglich immer wieder neu „dran“ und machen weiter gemäß des Leitgedankens des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands „Keiner darf verlorengehen“ (http://www.cjd.de/ueber-uns/).

    Wenn wir diese Erfahrung als unsere größte Stärke verstehen, sollten eher „Angst-machende“, zumindest verunsichernde Themen wie „Soziale Innovation“ oder gar „Digitalisierung des Sozialen“ als im besten Sinn reflektierter Umgang mit dem inhärenten Faktor „Unsicherheit“ gelingen. Die Sozialwirtschaft hat bereits eine positive „Kultur des Scheiterns“ aufgrund ihres besonderen Gegenstandes des immer wieder scheiternden Menschen.

    Mehr Selbst-Bewusstheit der Sozialen Arbeit tut Not mit Blick auf das ausbaufähige Selbstbewusstsein der in ihr Tätigen.

    Antworten
  147. Hartmut Kopf am

    Zumindest haben wir im Rahmen unseres BMBF-Forschungsprojekts „Soziale Innovationen in Deutschland“ https://www.h-brs.de/de/isi/bmbf-forschungsprojekt-soziale-innovationen-deutschland damals an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht die Initiative http://socialimpact.eu/innovation-zum-quadrat wissenschaftlich evaluiert. Aber Sie haben recht, lieber Herr Epe: Das könnte und sollte noch viel mehr geschehen. Und Wirkungsmessungsinstrumente für Soziale Innovationen sind ebenfalls vorhanden: Siehe das Buch des Kollegen Volker Then vom CSI in HD: https://shop.schaeffer-poeschel.de/prod/praxishandbuch-social-return-on-investment.

    Antworten
  148. HendrikEpe am

    Lieber Herr Kopf,

    das Intra Lab ist ja auch explizit aus Initiativen für die Sozialwirtschaft hervorgegangen wenn ich das richtig gesehen hab. Jetzt gibt es aber auch noch die ganzen lustigen Initiativen der #SocEnt-Szene (bspw. http://socialimpact.eu/lab) Hierzu gibt es bislang nicht so viel, oder?

    Liebe Grüße

    Hendrik Epe

    Antworten
  149. Hartmut Kopf am

    Sehr inspirierend, die 9 Thesen. Inspirierend deshalb, weil hier Innovationskompetenz mit Digitalsierungskompetenz zusammengedacht und zusammengebracht wird. Aus aktuellem Anlass eine These aus einem gerade entstehenden Buchbeitrag von mir dazu: Entscheidend für eine gelingende Transformation ins digitale Zeitalter wird der notwendige Kulturwandel in der Sozialwirtschaft sein. Und da steht ihr nicht selten die eigene (erfolgreiche) Geschichte im Weg. Was meine ich damit?

    Die deutsche Sozialwirtschaft schaut auf eine lange Tradition gemeinnützigen Handelns zurück. Ihre Kontinuität gibt der Sozialwirtschaft Stabilität und macht sie seit über 150 Jahren zum verlässlichen Anker der Fürsorge in unserer Gesellschaft. Vier wesentliche Pfeiler sichern der Sozialwirtschaft ihren Platz inmitten der Gesellschaft: der gemeinnützige Auftrag, die sozialstaatlich fundierten Geschäftsmodelle, robuste interne Strukturen, die gemeinschaftliches Handeln ermöglichen und vor allem die engagiert in ihnen wirkende Personen.

    Die Digitalisierung zeigt sich im Gegensatz zur Sozialwirtschaft aber disruptiv. Sie schreitet nicht schrittweise und linear voran, sie geht aus schwer zu prognostizierenden technologischen Innovationen hervor und betrifft innerhalb kurzer Zeiträume nahezu jeden Gesellschaftsbereich und dort so gut wie jedes Individuum. Sie löst damit teils radikale und weitreichende Änderungen sozialer Praktiken aus. Sie ist rasant, radikal und rigoros: Die Einführung des Smartphones vor erst zehn Jahren und seine Allgegenwärtigkeit im Jahr 2017 sind der signifikanteste Indikator für disruptive soziale Innovationen wie beispielsweise dessen rasant steigender Einsatz in der Kommunikation mit internen und externen Anspruchsgruppen.

    Damit trifft eine auf Verlässlichkeit und Kontinuität ausgerichtete Sozialwirtschaft auf eine auf Erneuerung und schnellen Wandel ausgerichtete Digitalisierung. Wir erleben einen grundlegenden gesellschaftlichen Wandel, den die Digitalisierung auslöst und der die Grundfesten der Sozialwirtschaft bedroht. Bisherige Stärken der Sozialwirtschaft werden zum Problem. In Zeiten der Digitalisierung zählen Flexibilität und Veränderungswille mehr als Tradition und Verlässlichkeit.

    Das verlangt neue Strategien mit kürzeren Innovations-Zyklen, Offenheit für neue Geschäftsmodelle und die Bereitschaft, auch disruptiven und radikalen Innovationen Raum zu bieten. Besonders bei disruptiven Innovationen ist die Gefahr des Scheiterns nachweisbar hoch. Neun von zehn Start-Ups scheitern, nur eine von zehn unternehmerischen Ideen führt auch zu nachhaltigem unternehmerischem Erfolg. Dies gilt auch für Social Start-Ups aus der in Deutschland stark wachsenden und sich gerade auch verbandlich organisierenden Social-Entrepreneurship-Szene (http://socentnet.de/). „Scheitern als Regelfall“ stellt die bisherige, extrem Risiko-averse Kultur etablierter sozialer Organisationen extrem in Frage.

    Um den Herausforderungen der Digitalisierung zu begegnen, müssen Führungskräfte nicht nur in der Sozialwirtschaft den unternehmerischen Mut zum Kulturwandel entwickeln und neue Wege der unternehmerischen Entwicklung, Implementierung und vor allem Risiko-Finanzierung von Innovationen finden. Da die Sozialwirtschaft aus ihrer sozialstaatlichen Finanzierungsabhängigkeit heraus eher wert-konservativ agiert, ist dies gerade für Führungskräfte der Sozialwirtschaft eine besondere Anforderung. „Anstatt mehr über Unternehmer-Risiken nachzudenken, liefern wir uns eher Nachweis-Orgien“ (Herbert Mauel, Geschäftsführer des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. bei seinem Vortrag „Pflegesatzkalkulation neu gedacht – Auswirkungen des PSG III auf die Pflegesatzverhandlungen“ auf der DATEV-Fachtagung „Beratung sozialer Einrichtungen“ am 11. Juli 2017 in Berlin)

    Führungskräfte allein werden den Wandel jedoch nicht meistern. Eine erfolgreiche digitale Transformation steht und fällt mit dem Entwickeln und Vorhandensein digital kompetenter Mitarbeitenden, die alle gemeinsam an einer digital-agilen Unternehmenskultur mitarbeiten. Diese wiederum wird die bisher eher starren vertikalen Organisationstrukturen weiterentwickeln in flexiblere horizontale Netzwerke – ohne dabei ganz auf notwendige neue Strukturen verzichten zu können.

    Insofern bin ich jetzt dann wieder ganz bei Ihren 9 Thesen für eine organisationale Digitalkompetenz, lieber Herr Epe!

    Antworten
  150. Hartmut Kopf am

    Lieber Herr Epe, ja diese Wirkungsmessungen gibt es. Ein Beispiel ist https://intra-lab.de/, welches von Anfang an via Hochschule konzipiert und auch evaluiert wurde und wird. Hier war/ist der Ihnen ja bekannte Prof. Andreas Schröer (früher Evangelische Hochschule DA, jetzt Uni TR) federführend und wäre auch ansprechbar.

    Antworten
  151. Hendrik Epe am

    Lieber Herr Prof. Zacharias,

    danke für Ihren Kommentar! Fraglich für mich ist, ob die „etablierten“ Träger der Sozialwirtschaft die Anstrengung unternehmen sollten, eigene „Labs“ zu etablieren. In dem Zuge stellt sich die Frage, ob es „Wirkungsmessungen“ in den bestehenden Labs der Social Entrepreneurship Community gibt? Wissen Sie da vielleicht was? Lohnen sich die Labs oder „drehen sich diese auch nur um sich selbst“? 😉

    Liebe Grüße

    Hendrik Epe

    Antworten
  152. Christoph Zacharias am

    Danke für diesen Beitrag. Es gibt ein Social Innovation Lab in Bonn: Das BonnLab. Darüber habe ich einen Vortrag gehalten an der TU Dortmund. Steht auch in dem verlinkten Bericht von Kopf und Schulze. Gerne lade ich Sie ein, diesen Lab zu besuchen und sich zu informieren.
    Prof. Dr. Christoph Zacharias

    Antworten
  153. Matthias Jung am

    Das Buch von Frithjof, den ich 2007 auf dem Kirchentag in Köln kennengelernt habe, hat mein Leben in den letzten zehn Jahren maßgeblich beeinflusst. Meine Dissertation „Entgrenzung und Begrenzung von Arbeit“ ist über weite Teile eine Auseinandersetzung mit seinem Ansatz. Meine Frau und ich kennen auch viele Menschen, die sich in D, A und CH von ihm haben inspirieren lassen. Und ich sage bewusst „inspirieren“. Denn sein Konzept ist zum einen zwar faszinierend und anregend, auf der anderen Seite aber widersprüchlich und an vielen Stellen nicht zu Ende gedacht. Das hängt mE auch damit zusammen, dass er weniger am wissenschaftlichen Diskurs interessiert ist als an der konkreten Umsetzung seines Grundimpulses, also vielleicht das, was du Gefühle, Grundwerte usw. nennst.
    Ein Beispiel: Frithjof betont immer wieder, dass es nicht nur um new work, sondern auch um eine neue Kultur und somit eine neue Politik geht, und zwar untrennbar verbunden. Das löst er aber konzeptionell nicht ein. (Da ist zB Frigga Haug mit ihrer Vier-in-einem-Perspektive „weiter“, mehr dazu auf meinem Blog.)
    Damit haben wir genau das, was du beschreibst: alle möglichen und unmöglichen Menschen berufen sich – und sogar zu Recht – auf seinen Ansatz, weil sie Impulse aufgenommen und weiter entwickelt haben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Als ich an meiner Dissertation arbeitete , war ich überrascht, wie wenig Niederschlag sein Grundsatzbuch im wissenschaftlichen Diskurs gefunden hat.
    (P.S.: Das Buch von Markus Väth liegt auf meinem Schreibtisch, ich hatte aber noch nicht die Zeit, es zu lesen.)

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Lieber Matthias,

      danke für Deinen Kommentar und: Ja, New Work in seiner ursprünglichen Ausrichtung hat Grenzen. Spannend fände ich noch, von Dir zu erfahren, wo Du die wesentliche Widersprüche im Konzept siehst, vor allem, weil Du Dich ja wirklich intensiv damit auseinandergesetzt zu haben scheinst?!

      Und ich schau mal, ob ich Deine Diss irgendwo bekomme…

      Beste Grüße

      Hendrik

      Antworten
  154. Hendrik Epe am

    Ja, vielleicht muss ich da meine – aus der sozialen Praxis gefärbte – Meinung anpassen. Wird in der Sozialwirtschaft so schlecht bezahlt, weil die Leistung nicht stimmt, oder stimmt die Leistung nicht, weil so schlecht bezahlt wird? Oder stimmt es überhaupt, dass die Leistung nicht stimmt? Natürlich ist das etwas pauschal, aber es geht – wie du richtig schreibst – um die Grundfrage: Wo läuft etwas komplett falsch im System und wie lässt sich daran etwas ändern? Und wie lässt sich die Sensibilität für die definitiv anstehenden Zukunftsfragen (Betreuung und – drastisch – Sterbebegleitung durch Roboter) in der Gesellschaft erhöhen, um darüber eine höhere Wertschätzung und damit bessere Bezahlung und damit höhere Attraktivität für den Bereich zu erlangen? Oder ist es vielleicht sogar zu kausal gedacht: Wenn mehr Geld dann höhere Wertschätzung dann weniger Fachkräftemangel?

    Hier kann für mich eigentlich der von Laloux aufgeworfene Dreiklang aus Sinn, Selbststeuerung und Ganzheitlichkeit ansetzen, den sich die Sozialen Organisationen nicht nur auf die Fahne schreiben, sondern tatsächlich für alle Beteiligten gewinnbringend leben könnten. Ich habe das mal als „Die eigentlich Identität von Organisationen der Sozialwirtschaft“ bezeichnet (https://ideequadrat.org/2014/12/11/die-eigentliche-identitat-von-organisationen-der-sozialwirtschaft/)

    Hier bin ich sehr gespannt auf Deinen Beitrag zum Buch 😉

    LG

    Hendrik

    Antworten
  155. Dr. Andreas Zeuch am

    Hendrik,

    danke für deinen mal wieder inspirierenden Beitrag. Mir sind bezüglich deiner leitenden Frage, ob die Mitarbeiter für die Selbstorganisation auch besser vergütet werden, auf die Schnelle vor allem zwei Aspekte aufgefallen:

    1. Was ist der Treiber für Selbstorganisation?
    Warum sollten denn die MitarbeiterInnen selbst mehr organisieren, entscheiden und gestalten? Damit sie so auf ein höheres Salär kommen? Oder einfach weil es sinnvoller ist, dass sie vor Ort die Entscheidungen treffen, die deren Vorgesetzte auf die Entfernung gar nicht beurteilen können? Und: Geht es nicht auch darum, dass es nicht für alle, aber doch für einige Menschen befriedigender ist, selber zu gestalten und zu entscheiden, als alles vorgekaut zu bekommen und nur noch schlucken zu müssen?

    2. Die juristische Verantwortlichkeit ist weiterhin assymmetrisch verteilt
    Wenn nicht gerade Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zu einem Ergebnis führen, dass in eine gerichtliche Auseinandersetzung führt, dürfte – so vermute ich mal als juristischer Laie – die juristische Verantwortung bei den Vorgesetzten verbleiben, die ja weiterhin weisungsbefugt und im allgemeinen mit einem Disziplinarrecht ausgestattet sind. Somit gibt es eine Assymmetrie zwischen Entscheiden dürfen (Rechte) und juristisch verbindlich Verantworten (Pflichten). Auch aus dieser Perspektive stellt sich die Frage, warum denn mehr Selbstorganisation zu mehr Gehalt führen sollte.

    3. An keiner Stelle sprichst Du das aus meiner Sich viel schwerwiegendere Problem an: Nämlich die insgesamt viel zu niedrigen Gehälter im Bereich der Sozialwirtschaft. KindergärtnerInnen, PflegerInnen, AltenpflegerInnen usw., usf. – sie alle leisten zentrale Dienste in unserer Gesellschaft und werden dafür nicht im Geringsten angemessen entlohnt. Ich verweise im Zusammenhang mit (un)gerechten Einkommensspannen immer auf die Studie der New Economic Foudation: „A bit rich“ ( http://neweconomics.org/2009/12/a-bit-rich/ ). Wir bezahlen uns reziprok zu dem, was wir fürs Gemeinwohl leisten.

    Meine Hypothese: Wenn wir Selbstorganisation in der Sozialwirtschaft fördern wollen, was absolut sinnvoll wäre, müssen wir die Einkommenssituation deutlich verbessern.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Andreas,

      danke für Dein Feedback.

      Ich versuche es mal der Reihe nach:

      Zum ersten Punkt:

      Definitive Zustimmung! Es geht darum, dass durch zunehmend selbstorganisierte Arbeitsprozesse eine bessere Arbeit mit Blick auf die Kunden (Klienten ebenso wie Kostenträger) geleistet werden kann. Dass damit für einige (in meinen Augen nach einer gewissen Zeit des Lernens wahrscheinlich für die meisten) Mitarbeitenden eine höhere Arbeitszufriedenheit einhergeht, ist zumindest anzunehmen.

      Zum zweiten und dritten Punkt:

      Ich bin bei dieser Gehaltsdiskussion eher skeptisch. So bin ich davon überzeugt, dass das geringe Gehalt in der Sozialwirtschaft auf einem komplexen Konstrukt verschiedenster Gründen basiert (Frauenberuf, Ehrenamtlichkeit, schwer zu definierende Professionalität etc.). Für mich wird eher umgekehrt ein Schuh draus: Wenn es möglich ist (auch durch vermehrt selbstorganisierte Arbeitsprozesse) eine bessere Arbeit für alle Beteiligten zu leisten, wird es möglich, damit zu rechtfertigen, warum überhaupt mehr Gehalt angebracht ist. Leider ist es so, dass es im Sozialbereich (so jedenfalls meine zumindest semi-subjektive Einschätzung) immer noch genügend Menschen gibt, die – wahrscheinlich auch wiederum aufgrund der Strukturen in dem Bereich – eine „ruhige Kugel“ schieben und dabei permanent überlastet zu sein scheinen. Hier sind aber wiederum so viele Aspekte zu beachten, dass es wahnsinnig schwer ist, dies auf einen Punkt zu reduzieren (bspw. so etwas wie Rollenkompetenz: In welcher Rolle bin ich, wenn ich mit meinen Klienten agiere und in welcher Rolle bin ich, wenn ich mit Kostenträgern verhandle etc.).

      Ziemlich schwierig, die ganze Kiste.

      Gestern hatte ich noch ein interessantes Gespräch über die Frage, inwieweit einerseits die oftmals anzutreffende Monopolstellung großer Sozialer Träger (Caritas oder Diakonie bspw.) in Verbindung mit deren moralisch immer „guten“ Geschäftsmodell zu Problemen in der Entwicklung des Bereichs führt: Warum sollen sich die Organisationen ändern, wenn sie (noch) keinen wirklichen Druck spüren und es keine Alternative zu den Organisationen gibt?

      Soweit mal am Samstag morgen… 😉

      LG

      Hendrik

      Antworten
      • Dr. Andreas Zeuch am

        Lieber Hendrik,

        spannende Diskussion – dazu solltest Du mal ne Veranstaltung ins Leben rufen!

        Zur Gehaltsfrage: Klar ist das komplex. Allerdings finde ich es wiederum nicht angebracht, erst mal neue Leistungen seitens sozialwirtschaftlicher MA abzurufen, um höhere Gehälter zu legitimieren. Das Problem geht m.E. weit über rein sozialwirtschaftliche Fragen hinaus in eine allgemeine gesellschaftspolitische Dimension hinein:

        Welche Arbeit ist was wert und woran messen wir das?

        Ich plädiere da für einen Wandel eben in Richtung der NEF Studie: Wir sollten die Gehälter am Beitrag fürs Gemeinwohl orientieren. Mir ist klar, dass das alles andere als einfach und unstrittig wäre. Aber im Moment finde ich die auch mangelnde monetäre Wertschätzung der Sozialwirtschaft hochproblematisch (es sei denn, die wohlhabenden Bürger finden es zukünftig toll, von Pflegerobotern in den Tod begleitet zu werden). Wenn gleichzeitig Investmentbanker, die über den drohenden Zusammenbruch „systemrelevanter“ Banken infolge ihrer a-sozialen Spekulationen die Staatskasse plündern, Millionenboni abgreifen, dann ist was faul im Kapitalismus.

        Außerdem gibt es wahrlich genug andere Berufe, in denen sich Menschen bequem einrichten. Das ist wahrlich nicht spezifisch für die Sozialwirtschaft.

        Antworten
  156. kulervo am

    Hat dies auf St. Liborius und St. Augustinus und Monika rebloggt und kommentierte:
    Dieser Blogbeitrag könnte auch für uns interessant sein, die wir im PEP nach zukunftsfähigen Wegen in unserer Pfarrei suchen.

    Antworten
  157. Hendrik Epe am

    Huhu, wollte Euch noch einen Kommentar zum Beitrag, den ich per Mail erhalten habe, nicht vorenthalten (anonymisiert):

    „Hey,

    zunächst bin ich mit den Herausforderungen nicht ganz einverstanden.

    Die Komplexität des Umfanges in puncto Mitarbeiter ist meines Erachtens zu kurz geraten. Mitarbeiterpflege ,wenn man sie ernst nimmt ist eine zeitintensive Sache, ganz zu schweigen die Zielvereinbarungsgespräche, Probleme etc. Das aufreibendste waren für mich immer der Ausgleich bei Fehlzeiten durch Krankheit etc.

    Ganz unterschlagen hast Du die vielen kleinen Dinge, die einfach aufreiben z. B. Verstopfte Toilette etc.

    Und nicht zu vergessen ist die Tatsache, dass eine Leitung NIE in Ruhe ihrer Leitungstätigkeit nachgehen kann.

    Der Träger trägt auch nicht unerheblich zu dieser Belastung bei!

    Ein agiles Management (und einige Aspekte habe ich durchaus wieder erkannt) ist vermutlich die einzige Möglichkeit zu überleben. Eine Kita funktioniert nicht, wenn nicht alle Verantwortung übernehmen und sich die Mitarbeiter individuell entsprechend ihren Fähigkeiten und Neigungen verwirklichen können. Leider haben wir in der Kita notwendige enge Strukturen, da ist eine Flexibilisierung zugunsten von Mitarbeitern und Eltern nur sehr eingeschränkt möglich (…).

    Schön ist auf jeden Fall sich zunächst mit möglichen Veränderungen auseinander zu setzen, das ist der erste Schritt und findet in vielen Kitas einfach nicht statt und findet auch wenig Unterstützung. Übrigens müssen die Teams auch erst mal aus dem Hamsterrad raus und Luft haben um sich weitreichendere Gedanken machen zu können. Also: weiter so!“

    Antworten
  158. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    „Gerade die Leitungskräfte in Kindergärten oder übergreifender, in Kindertageseinrichtungen, stehen vor besonderen Herausforderungen in ihrem Leitungshandeln.“

    Antworten
  159. Hendrik Epe am

    Liebe Kirstin,

    danke für Deinen Kommentar. Ja, ich gebe Dir Recht, dass es auch die Rahmenbedingungen, mehr Personal und kleinere Gruppen, sind, die verbessert werden müssen. Das gelingt aber nur, wenn die Arbeit mit Menschen gesellschaftlich eine Aufwertung erfährt. Und dies wiederum geht nur, wenn wir es im Sozialen Bereich schaffen, den Mehrwert unserer Arbeit besser nach aussen zu verkaufen. Hier wiederum kommen dann die agilen Denk- und vor allem Handlungsweisen ins Spiel: Diese ermöglichen es aus meiner Perspektive viel einfacher, deutlich zu machen, welche Entwicklungen durch die pädagogische Arbeit möglich sind… Der Weg ist lang, aber lohnenswert und spannend…

    Dir noch einen guten Sonntag und

    liebe Grüße

    Hendrik

    Antworten
  160. Sabine Depew am

    Hat dies auf Zeitzuteilen rebloggt und kommentierte:
    Ich stelle schon seit längerem fest, dass die Digitalisierung in der sozialen Arbeit einen Kulturwandel beschleunigt, der anhand der Prinzipien der Softwareentwicklung von Thomas Michel toll beschrieben ist. Historisch hat sich die soziale Arbeit genauso entwickelt: selbstorganisiert. Mit dem Begriff der Sozialwirtschaft tue ich mich etwas schwer, weil er in der europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik zu einer Reduzierung der sozialen Arbeit auf ökonomisches Handeln führt. Der andere Teil nennt sich zivilgesellschaftliches Handeln. Die deutsche Sozialpolitik bzw. Soziale Arbeit kennt mehr Facetten. Persönlich schätze ich die hier beschriebene agile Methode sehr.

    Antworten
  161. Sabine Depew am

    Sehr spannend! Historisch hat sich die soziale Arbeit genauso entwickelt: selbstorganisiert. Mit dem Begriff der Sozialwirtschaft tue ich mich etwas schwer, weil er in der europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik zu einer Reduzierung der sozialen Arbeit auf ökonomisches Handeln geführt hat. Der andere Teil nennt sich zivilgesellschaftliches Handeln. Die deutsche Sozialpolitik bzw. Soziale Arbeit kennt mehr Facetten. Ich stelle schon seit längerem fest, dass die Digitalisierung in der sozialen Arbeit einen Kulturwandel beschleunigt, der anhand der Prinzipien der Softwareentwicklung gut beschrieben ist. Persönlich schätze ich die beschriebene agile Methode sehr.

    Antworten
  162. Uwe Kaspers am

    … unbedingt zielführender Denkansatz. Würde mich freuen, wenn dies weitere Verbreitung fände und trage gerne dazu bei!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Uwe,

      Danke für Dein Feedback! Und ja, auf die Verbreitung hoffe ich… Die Zeit ist reif!

      Einen guten Sonntag Dir!

      Hendrik

      Antworten
  163. s am

    Was sind Werte, was sind Tugenden (sprich: Eigenschaften) und wie sieht Wertekompetenz aus?
    Die Frage sollte meiner Meinung nach eher lauten: Wie sieht Gruppen versus Teamarbeit in der sozialen Arbeit aus und welchen Sinn und Zweck hat ein Leitbild bzw. ein Leitbildentwicklungsprozess?

    Aussage im Blog: „Werte (???) wie Transparenz oder Kommunikation, Werte wie Selbstverantwortung oder Freiheit, Werte wie Mut etc. gewinnen eine ganz neue Bedeutung, wenn man sich diese Werte in der wirklichen, der täglichen (Zusammen-)Arbeit vorstellt.“

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber s???

      ein Wert, bspw., ist Transparenz, der dann bspw. zu dem Prinzip wird, im Internet nur so zu kommunizieren, dass man in etwa sehen kann, wer dahinter steht… Ohne Namen ist ein Gespräch leider nur schwer möglich…

      LG

      Hendrik

      Antworten
  164. Iris Jänicke am

    Lieber Hendrik,
    toll, dein Jahresrückblick!
    Mein Highlight war auch meine Masterarbeit. Nach 20 Jahren Berufspraxis habe ich mal wieder studiert: Diakoniemanagement an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel. Mein Thema: Diakonisches Profil, eine theoretische und empirische Analyse. Damit habe ich dann auch meinen Traumjob gefunden, die Geschäftsführung eines regionalen Diakonischen Werkes – im Sauerland!
    Mein Thema will ich noch ausbauen und weiter dazu arbeiten. Mich interessiert, wie Sozialwirtschaft 4.0 sich auf diakonische Profile auswirken wird, wie die Stakeholder der öffentlichen Hand reagieren werden und wie ein Wertedialog zwischen Kirche und Diakonie einerseits und kritischer politischer Öffentlichkeit andererseits organisiert werden muss. Dein blog und deine Gedanken zu sozialen Innovationen inspirieren mich sehr. Ist deine Masterarbeit irgendwo zu lesen?
    Ich wünsche dir ein erfolgreiches und spannendes neues Jahr, bleib gesund, genieß das Leben mit den Kindern und bleibe so aktiv und kreativ!
    Mit herzlichen Grüßen
    Iris Jänicke

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Iris,

      Sauerland verbindet 😉

      Nein, meine Arbeit ist nicht öffentlich, ich kann sie dir aber gerne schicken. Wie kann ich dich am Besten erreichen? Wenn du mir über das Kontaktformular schreibst, habe ich deine Adresse und schick dir die Arbeit zu… Und die Themen, die du da nennst, sind mehr als spannend und wichtig für die Zukunft! Wie gesagt, schreib mir doch kurz…

      LG

      Hendrik

      Antworten
  165. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    Meine Kollegin Anna Schmidt hat das Stadtteilzentrum Steglitz e.V. beim #sozialcamp in Bonn „vertreten“ – nach diesem inspirierenden Artikel von Hendrik Epe ärgere ich mich schon ein bisschen, dass ich nicht auch dorthin gefahren bin – aber beim nächsten Mal lasse ich mir das nicht entgehen 🙂

    Antworten
  166. Iris Jänicke am

    Bei Rüegg-Stürm kommt deutlicher als bei Lamberts der normative Anspekts des Managementhandelns heraus. Das halte ich im Übrigen für die ganz große Stärke dieses Modells: Einbezug normativer, kontextueller Bezüge. Das ist bei Mangementmodellen und generell in der Ökonomie nicht selbstverständlich.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Frau Jänicke,

      Ja, gebe Ihnen voll Recht. Das ist sicherlich auch mit ein Grund, warum das Modell gerade für soziale Organisationen geeignet ist.

      Beste Grüße und ein schönes Wochenende

      Hendrik Epe

      Antworten
  167. TMampel am

    Toller Artikel…. mein erster Impuls: Warum werden an Organisationen der Sozialwirtschaft so viel strengere (moralische) Maßstäbe angelegt, als bei anderen Unternehmen? Strassenbauunternehmen z.B. haben bezgl. ihrer Finanzierung eine ähnliche „Staatsquote“ wie Sozialunternehmen – aber kein Mensch interessiert sich dafür, wie die die Kohle verwenden…. warum wird hier mit so unterschiedlichen Maß gemessen?

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Danke Dir!

      Kleiner Versuch der Beantwortung Deiner Frage:

      In meinen Augen liegt es am Anspruchsgruppenkonzept sozialer Organisationen:

      Helmut Lambers (2015) schreibt dazu: „Das strategisch-ökonomische Anspruchsgruppenkonzept folgt der Funktionslogik ökonomischer Rationalität. Die Normativität des Entscheidens wird durch die Logik des Marktes bestimmt. Das normativ-kritische Anspruchsgruppenkonzept folgt der Funktionslogik ethischer Vernunft. In diesem Konzept versucht sich die Normativität des Entscheidens der Logik kritischer Vernunft und Menschensorge zu unterstellen (…). Erwerbswirtschaftliche Unternehmen verfolgen dagegen in der Regel ein strategisch-ökonomisches Anspruchsgruppenkonzept. Ethik hat hier keinen Platz, es sei denn, es gibt einen Markt dafür.“ Heißt konkret: Wenn ich einen normativ hinterlegten Grundanspruch habe („Es ist moralisch gut, was ich tue“), werden auch deutlich strengere moralische Ansprüche an die Organisation angelegt. Spannend ist die Frage aber, wie „Sozialunternehmen“ oder Social Entrepreneurs hier zu bewerten sind. Diese versuchen mit Marktlogiken eine soziale und damit normativ aufgeladene Dienstleistung zu erbringen. Wie wird das dann bewertet?

      Hm…

      Dir einen guten Abend

      Hendrik

      Antworten
  168. Ergün Bulut am

    Hallo Hendrik. ich glaube wir kennen usn von KFH Freiburg. Mit sehr großen Interesse habe ich deinen Artikel gelesen. sehr spannend und gut dargesellt. Danke dir

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey,

      jepp, wir kennen uns… Ist aber schon einige Jahre her… 😉

      Danke für die Blumen!

      Hendrik

      Antworten
  169. Thorsten Leiendecker am

    Um mal von hinten zu beginnen:

    „So heißt es im Bericht der BZ: ‚Wir können noch nicht einmal sagen, ob die Quartiersarbeit gut oder schlecht ist, wir wissen es schlichtweg nicht‘, kommentierte OB Salomon.“

    Das ist natürlich großer Quark! Alle Träger der Quartiersarbeit sind der Stadt gegenüber Rechenschaftspflichtig. KIOSK, z.B., präsentiert jedes Jahr seine Aktivitäten und Finanzen komplett transparent (um mal eines der Anliegen des Artikels aufzugreifen) gegenüber der Stadt und seinen Mitgliedern. Wir vom Vorstand werden monatlich über die Tätigkeiten und Planungen, die Synergien und Kooperationen unserer Quartiersarbeit informiert – und müssen am Ende dafür geradestehen.

    Wenn der OB also nicht weiß, ob die Quartiersarbeit gut oder schlecht ist, liegt das nicht an den Trägern und deren Arbeit, sondern daran, dass die Stadt Freiburg sich nicht die Mühe macht, Standards festzulegen. Im Gegensatz zu den Trägern übrigens, die sich dieser Lücke bewusst waren und für sich selbst Standards entwickelt haben, nachdem die Verwaltung den gemeinsamen Qualitätsentwicklungsprozess abgebrochen hat. Und diese Standards orientieren sich an den bundesweit in Fachkreisen beschlossenen Standards.

    In der Debatte, die leider noch keine ist, fehlt bislang noch der Dialog zwischen Verwaltung und Quartiersarbeit. Damit alle wissen wie gut(!) die Quartiersarbeit in Freiburg ist.

    Antworten
      • Hendrik Epe am

        Sehr geehrter Herr Leiendecker,

        danke für die Rückmeldung und Ihr berechtigt kritisches Feedback.

        Ich bin davon überzeugt, dass die Stadt informiert war. Ich glaube nur, dass es schwierig ist, die mit dem Arbeitsfeld einhergehende und wie beschrieben komplexe Leistung der Quartiersarbeit so darzustellen, dass es für „Fachfremde“, Laien und Politiker verständlich wird, welche Wirkung erzielt wird und wo der Mehrwert der Quartierarbeit im Speziellen und Sozialer Arbeit im Allgemeinen liegt. Hier stellt sich die Frage, wie diese Transparenz so hergestellt werden kann, dass die wirklich wichtigen Informationen deutlich werden.

        Wissen Sie Bescheid, ob die Entscheidung bereits gefallen ist, oder gibt es noch Handlungsmöglichkeiten?

        Beste Grüße

        Hendrik Epe

        Antworten
  170. Sabine Depew am

    Toller tiefgehender Beitrag! Visionen sind ein starker Motor. Damit es zu einer Bewegung wird, braucht es die von Dir genannten Stakeholder in Politik & Gesellschaft. Und so ist es: keine Innovationen der Innovationen wegen. Es ist leider häufig so, dass nur noch reformiert wird, damit die jeweilige Koalition in ihrer Legislaturperiode politische Erfolge nachweisen kann. Und manchmal werden Innovationen mit Einsparungen gleich gesetzt. Die soziale Arbeit braucht Veränderung aber auch alt Bewährtes. Das richtige Maß zu finden, ist die hohe Kunst.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Danke!!! Ja, es macht keinen Sinn, alles neu zu machen, wenn die Richtung oder eben die Vision gar nicht klar ist! Dir ein gutes Wochenende! In Bonn auch so heiß?

      Antworten
  171. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    „Es macht, wenn man schon weit gelaufen ist, wenig Sinn, den Weg wieder zurück zu gehen. Es macht deutlich mehr Sinn, sich auf neues Terrain zu begeben, neue Wege zu finden, die aber in die richtige Richtung führen.

    Zurückkommen heißt für mich: Menschen zu helfen. Zurückkommen heißt: Selbstbestimmung wieder zu erlangen. Zurückkommen heißt: Selbstorganisation, Sinn, Lebendigkeit, Innovationsfähigkeit und – als sehr großer Begriff – Freiheit für die Menschen und die Organisationen.

    Wir müssen (wieder zurück) zu einem System kommen, dass die Menschen radikal in den Mittelpunkt aller Aktivitäten stellt – Mitarbeitende ebenso wie Leitungspersonen, die Klientel der Einrichtungen, aber auch Vertreter anderer Funktionssysteme, Stakeholder und die Gesellschaft, von mir aus.“

    #word #hendrikepe

    Antworten
  172. anna_schmidt_berlin am

    Vielen Dank für diesen ausführlichen Blick … „Menschen, die zusammen an etwas Größerem arbeiten als daran, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben und am Nachmittag Kaninchen zu züchten.“ … Ich habe mir erlaubt, es meinen KollegInnen in unserem internen Netzwerk als Leseempfehlung weiterzugeben. Herzliche Grüße von Anna

    Antworten
  173. Andreas Schiel am

    Lieber Hendrik,

    vielen Dank für den ausführlichen und persönlichen Text! Bin umso mehr interessiert, mal einen Blick in Deine Masterarbeit zu werfen.

    Eine Frage habe ich zum Punkt trial&error bzw. unternehmerisches Denken: In der Sozialwirtschaft denkt man ja leider im Regelfall eher so konservativ wie in einem Konzern oder einem mittelständischen Betrieb mit überkommenen Strukturen. In solchen Ohren klingt trial&error wahrscheinlich eher ziemlich furchterregend, und im Wortsinne unternehmerisch denken oder gar handeln möchte vermutlich zunächst niemand. Daher: Hast Du denn für Deine Masterarbeit (oder sonst) auch einige Innovationen identifizieren können, die mit hoher Wahrscheinlichkeit Zustand und Marktposition einer sozialen Organisation verbessern können? Also – wobei das Wort etwas abgedroschen klingt – so etwa wie Best-Practice-Beispiele? Das fände ich spannend!

    Herzliche Grüße,
    Andreas

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Andreas,

      danke für Deine Rückmeldung. Ganz ehrlich: Nein, habe ich nicht. Hintergrund ist vor allem der methodische Zugang den ich gewählt habe: Aufgrund von Zeit- und Ressourcenmangel habe ich mich auf eine theoretische Arbeit fokussiert. Spannend ist hier sicherlich, wie es möglich ist, innovative Konzepte – die es zweifellos auch in der Sozialwirtschaft gibt! – zu erkennen und zu analysieren. Hier bin ich dran, was aber wohl einen nächsten Schritt bedeutet… Sende Dir die Arbeit gleich mal zu… 😉

      Gute Zeit Dir und freu mich auf das Interview…

      Hendrik

      Antworten
  174. Mike Früh am

    Netzwerke und Standards sind eine Voraussetzung für eine echte Wahlfreiheit der Kunden. Wenn Qualitätstandards und gleiche Kostensätze für gleiche Leistung gegeben sind kann eine Profilierung erst beginnen, die dann echte „Konkurrenz“ hervorbringt.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Mike,

      ja, das mit den Standards etc. ist nicht ganz leicht. Fraglich ist ohne Standards jedoch, wie die „Kunden“ (wenn sie es dann wären), die Qualität der Leistungen einschätzen können. Es bleibt spannend 😉

      Dir nen guten Tag!

      Hendrik

      Antworten
  175. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    „Ja, es gibt Konkurrenz, aber wir halten so eng zusammen, dass wir stärker werden. Kann man von Preisabsprachen sprechen? Ja, warum nicht! Wenn der Markt ein Quasi-Markt ist, warum sollten die Organisationen untereinander dann nicht auch Netzwerke bilden, die sich der Absprache von Preisen und damit vor allem der Aufrechterhaltung von fachlichen Standards verschreiben?

    Oder?“

    Wieder mal was zu lesen von Hendrik Epe!

    Antworten
  176. Lydia am

    Lohnenswertes Thema! Danke, dass Du das noch mal aufgegriffen hast. Ich sehe aus eigener Erfahrung die Gefahr, dass das Neue (also die Marktorientierung) nur oberflächlich gelebt wird, während die alte Kultur (in dem Fall die einer Behörde) hinter den Kulissen weiterlebt. Das ergibt dann einen Halb-Dienstleister. Immer noch besser als eine Voll-Behörde, aber die Kunden verwirrt es ungemein: Mal werden sie als Kunde umworben, dann wieder hagelt es einen Bescheid von oben herab in gepfeffertem Amtsdeutsch. Könnte mir vorstellen, dass auch Soziale Arbeit damit zu kämpfen hat.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Moin Lydia, finde den Gedanken wirklich spannend…

      In meinen Augen passt es tatsächlich nicht: Eine Verwaltung ist eine Verwaltung. Sie kann verwalten, und das richtig gut. Aber für Markt, Innovation etc. zu sorgen, das kann sie nicht, wird aber von ihr zunehmend verlangt. Hier stellt sich die Frage, ob es nicht grundlegend neue Organisationsformen braucht, die Marktwirtschaft (wenn das das Ziel ist) realisieren können…

      Hab nen guten Tag

      Hendrik

      Antworten
  177. Torsten am

    Lieber Hendrik,

    ich bin zurück aus dem Land der Reha, mag wieder mehr schreiben. Ich finde ja, dass Du weiter Schreiben solltest, ja ich bitte sogar darum. Ich meine, wer schreibt denn z.B. über die Verbindung von Sozialer Arbeit und „Business Model Canvas“, hm. Oder eben jetzt diese Rezension. Und das immer wieder in einem fein reflektierten und persönlichen Stil, den ich sehr schätze. Also bitte, gerne auch weiter Rezensionen von Büchern, die inhaltlich nach vorne schauen und mich bereichern. Mein Geist bleibt durch wach und hoffnungsvoll ( naja, zumindest gibst Du mir immer wieder innovative Hoffnungsschübe ). Und das ist für mich echter „Mehrwert“ in dieser doch auch seltsamen Welt.

    Liebe Grüße und viel Spass in Amsterdam, wünscht Dir Torsten

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey,

      hoffe, alles gut gelaufen?

      Ich werde natürlich weiter schreiben… Frage mich nur, ob Rezensionen ein guter Weg sind… Der Aufwand ist verhältnismäßig hoch… Bin gespannt, vielleicht gibt es noch mehr Rückmeldungen…

      Lg aus Amsterdam

      Hendrik

      Antworten
  178. Sonnenschein am

    Der Beitrag ist eine interessante Anregung, inhaltlich möchte ich jedoch einige Korrekturen anmerken.
    Die Fachkräfteengpassanalyse hat bisher keine Engpässe im Sozialen Bereich aufgelistet – im Gegensatz zum Gesundheitsbereich, hier insbesondere in der Pflege.

    Ich erachte es als für die Professionalität Sozialer Arbeit immanent, hier den Gesundheitsbereich nicht mit dem Sozialen Bereich gleichzusetzen. Berührungspunkte und interdisziplinäres Arbeiten findet im Sozialen Dienst in Krankenhäusern, Reha-Einrichtungen und Altenheimen statt, es handelt sich hierbei jedoch um Beratung, Organisation von Freizeitmaßnahmen und nicht um Behandlungspflege. Diese darf aus gutem Grund lediglich von examinierten Pflegekräften mit entsprechender Ausbildung absolviert werden.

    Bei der Frage von Verantwortung geht es nicht nur um die strafrechtliche Verantwortung. Vorgesetze haben gemäß § 680 ff. BGB Fürsorge- und Sorgfaltspflichten gegenüber Ihren Mitarbeitenden – dies gilt auch für hoheitliche Aufgaben wie es das Jugendamt als sozialpädagogische Fachbehörde wahrnimmt. Zudem gibt es in Baden-Württemberg den KVJS (Kommunalverband für Jugend und Soziales) als überörtliche Fachbehörde, welche Handreichungen etc. zum Thema Kindeswohlgefährdung herausgibt.

    Ein Grundproblem sehe ich in der oftmals mangelnden bzw. fehlen Qualifikation von Vorgesetzten in sozialen Diensten, welche eher Verwaltungswirte, Betriebswirte oder ein Jurastudium absolviert haben und somit wenn dann nur Kenntnisse über eine Bezugswissenschaft Sozialer Arbeit mitbringen, jedoch nicht der Vielfältigkeit sozialer Arbeit in Studium und Praxis Rechnung tragen können.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey,

      und danke für Deine Rückmeldung zum Beitrag!

      Ja, meine Beispiele zum Fachkräftemangel in der Extremform schließender Einrichtungen fokussiert tatsächlich auf Organisationen im Gesundheitswesen, vornehmlich Pflege. Allerdings kommen auch zunehmend soziale Organisationen in ländlichen Regionen in Bedrängnis, ihre Stellen mit adäquat qualifiziertem Personal zu besetzen. Die Folgen davon sind aus meiner Perspektive eine zunehmende Dequalifizierung. Da geht es dann um Abdeckung von Betreuungsaufgaben und nicht mehr um gute soziale Arbeit. Ein echtes Problem, da „die Soziale Arbeit“ (etwas sehr übergreifend) es nicht flächendeckend schafft, ihre Professionalität nach außen darzustellen und zu begründen, warum es denn wichtig ist, SozialarbeiterInnen und keine Hausfrauen (etwas polemisch) einzustellen.
      Die mangelnde Qualifikation der Vorgesetzten wird deutlich in der im Artikel verlinkten Studie bzgl. der Leitung von Kitas. Hier ist sicherlich ein Qualifizierungsbedarf zwischen Sozialer Arbeit und Management gegeben.
      Soweit mal und Dir eine gute Woche!

      Hendrik

      Antworten
  179. Renate Wilkening am

    Der Artikel ist prima und kommt wie gerufen. Ich nehme ihn auch in das nächste Treffen der AG Qualität mit

    Antworten
  180. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    Und schon wieder ein hervorragender Artikel von Hendrik Epe, den ich sehr zur Lektüre empfehlen möchte und den ich auf jeden Fall mitnehmen werde in die nächste Sitzung der AG Qualität im Stadtteilzentrum Steglitz……

    Antworten
  181. Clemens Bauer (@fobo_at) am

    Hi Hendrik, meine Projekte gehe ich immer mit Konzepten an. Ideen schreibe ich auf und versuche sie schnell und einfach umzusetzen. Genauso entstand auch mein Blog, in den auch immer wieder neue Ideen einfließen.

    lg clemens

    P.S.: Für viele Ideen nutze ich anfangs Papier und Bleistift, zeichne und schreibe alles auf, um es später umsetzen zu können.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey, danke für den Kommentar! Ja, mir geht es auch so, dass ich erstmal alles aufschreibe… Bin da aber ziemlich digital unterwegs, kann meine eigene Handschrift nicht lesen 🙂

      Antworten
  182. Hendrik Epe am

    Hey Petra,

    ich finde, du hast die technische Leistung meisterlich gelöst 😉

    Ganz lieben Dank Dir für die Literaturempfehlung! Ich werde gleich morgen schauen, wo ich das Buch besorgen kann…

    Und du hast Recht: das Themenspektrum ist so breit, dass eine zu enge Fokussierung eher schwierig ist… Bin gespannt, wo es mich hintragen wird!

    Dir noch einen guten Restsonntag und

    liebe Grüße

    Hendrik

    Antworten
  183. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    Und wieder einmal ein hervorragender Artikel von Hendrik Epe. Wie denken und handeln erfolgreiche Menschen – und was hat das mit uns in der Sozialwirtschaft zu tun? Unbedingt lesenswert!

    Antworten
  184. Torsten am

    Hallo Hendrik,

    über diese Art der Erfahrung könnte man/ich sicher ein kleines Buch schreiben. Hülfe aber auch nix. Somit bleiben dann doch wieder die eher inspirierenden Beispiele. Trotzdem eine kurze Erfahrung: Hier in Hamburg wurde die Eingliederungshilfe für psychisch erkrankte Menschen durch die Sozialbehörde „reformiert“.Dieses nennt sich nun „Neue ambulante Sozialpsychiatrie“. Das es hier in Hamburg überhaupt Sozialpsychiatrie gibt, liegt mit daran, dass „mein“ Arbeitgeber diese vor 30 Jahren initiierte und mitentwickelte. Das interessiert aber nun nicht mehr. Faktisch verdoppeln sich jetzt die Fallzahlen per Mitarbeiter, so ein wenig wie in der Pflege. Beziehungsorientierte, verstehende, soziale Arbeit wird dadurch, nun, anders, schwieriger bis verunmöglicht. Dieses ist weder für die KlientInnen gut, noch für den Mitarbeiter. MitarbeiterInnen, im Alter von fünfundvierzig, wurden zur Vertragsverlängerung schon gefragt, ob sie glauben, dieses noch zu „packen“. Außerdem möge man/frau nun seinen Arbeitsstil verändern. Das ist so der eine Teil. Nicht zu wissen, welche Rahmenbedingungen der angepriesene Arbeitsplatz hat, oder was man so ohne Computerunterstützung tut, ist da ja eher eine Frage der Haltung. Eine leider nicht ganz seltene und auch nicht gerade zukunftsgerichtete. Ach, und letztendlich sind Design Thinking und Co, die ich sehr schätze, im Kern auch „nur“ Haltungen, die wir für die Zukunft dringend brauchen… Sonntägliche Grüße von Torsten

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Torsten,

      danke für Deinen Kommentar und Deine Einblicke in die Absurdität, die sich da leider immer wieder abspielt. Ich bin ja überzeugt davon, dass die Freiheit in der Gestaltung der Angebote auch die Kosten senken würde – was ja leider oft Ziel der Maßnahmen der Leistungsträger ist. Aber diese Freiheit setzt Vertrauen voraus. Und da hapert es ganz gewaltig… Leider…

      Dir eine gute Woche!

      Hendrik

      Antworten
  185. Sabine Depew am

    Ach stimmt, da war ja während meines Urlaubs noch dieser Beitrag mit einem Aber… 😀 Aus dem wird vielleicht ein „und“, wenn dieser Artikel hinzu genommen wird: https://zeitzuteilen.Wordpress.com/2016/05/10/digitale-transformation/ In beiden Beiträgen habe ich zum Ausdruck gebracht, dass die Digitalisierung ein Beschleuniger eines dringend notwendigen Kulturwandels ist. Jedoch stehen die Verbände erst am Anfang. Die Digitalisierung wird langsam als nützlich erkannt und sie wird weitere dringend notwendige Reformen nach sich ziehen. Coworking ist eine super Sache. Sascha Foerster und Johannes Mirus zeigen auf Snapchat beinahe täglich, was dort möglich ist. Toll!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey und welcome back in the digital Alltag! 😉 Hoffe erholt?! Aber deinen Beiträgen nach zu urteilen muss es eine tolle Zeit gewesen sein?! Danke für Deinen Kommentar und ja, ein und wird sollte – wie so oft – die Lösung sein… Bin gespannt, was sich entwickelt… Die Zeiten stehen jedenfalls gut, wenn wir es gut gestalten…

      Antworten
  186. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    Hendrik Epe mal wieder…… An dem Thema arbeiten wir hier auch gerade – und es würde mich sehr interessieren, wie andere KollegInnen aus sozialwirtschaftlichen Unternehmen und Organisationen das Thema einschätzen und welche Erwartungen und Hoffnungen sie ggf. an ein solches Coworking-Konzept stellen würden……

    Antworten
  187. elkeoverhage am

    Hallo Hendrik,
    „Du sprichst mir mit Deinen Worten aus der Seele“.

    Daher habe ich innerhalb meines neuen Artikels Bezug genommen: https://elkeoverhage.wordpress.com/2016/05/27/innovation-in-organisationen-sozialen-arbeit/

    Ich schreibe aus der Sicht als Gesundheitscoach und Sozialarbeiterin in TZ. Mir geht es um „gesunde“ resiliente Organisationen innerhalb der sozialen Arbeit, die „zunehmend“ die Ressourcen ihrer Mitarbeiter nutzen, was ein Gewinn für alle bedeutet. (Non-Profit-Organisation, Mitarbeitende und Klienten)

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey,

      danke für die Erwähnung und Verlinkung! Das freut mich!

      Hendrik

      Antworten
  188. Antonia am

    Für Social Entrepreneure gibt es die wunderbaren Social Impact Labs (z.B. in Berlin und Leipzig und Köln) http://socialimpact.eu/lab, in München erfüllt der HUB glaube ich eine ähnliche Funktion. Daneben gibt es noch ein paar andere Coworking Spaces, die gezielt soziale Innovationen fördern und nicht „nur“ Raum, sondern auch Netzwerk, Wissen und Mentoring und Coaching für Gründer aus dem sozialen Bereich bieten. Leider fühlt sich die klassische soziale Arbeit vom Schlagwort Social Entrepreneurship in der Regel meistens nicht angesprochen. Die Sache mit dem Entrepreneur und dem Businessplan scheint wohl zu wirtschaftlich, obwohl ja auch die Träger der Sozialwirtschaft heutzutage kostensdeckend „wirtschaften“ müssen.
    Hinzu kommt wohl, dass sie in diesen Coworking Spaces in der Regel die Newcomer rumdrücken. Wer es geschafft hat mit seiner Idee, nimmt sich aus irgendwelchen Gründen ein eigenes Büro.
    Ich denke, wichtig sind vor allem Innovationsräume innerhalb der Organisationen. Die MA sind ja meistens die Experten für ihr spezifizsches Aufgabenfeld. Sie kennen die Probleme am besten. Jetzt muss man ihnen nur noch den Raum, die Techniken und die Verantwortung dafür in die Hand geben, selbst Lösungen zu entwickeln. Und dann braucht es natürlich das Netzwerk und damit den Einfluss (was meistens die Führungskraft hat) zur Umsetzung.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Antonia,

      danke für deine Rückmeldung. Ja, im Bereich Social Entrepreneurship ist das Coworking gang und gäbe. Aber in meinen Augen besteht eben ein ziemlicher Unterschied zwischen beiden Bereichen. Ich habe meinen Beitrag noch um den Link ergänzt, in dem ich beschreibe, was beide Bereiche voneinander lernen können. Vielleicht macht es das ein wenig klarer?

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  189. Ursula am

    Hallo Hendrik,
    gratuliere zu deinem Artikel. Wir erproben das , was du beschreibst, in unserem Kolloquium im Zentrum für Kunsttransfer TU Dortmund. Wir begreifen uns als Team von Studierenden, hören 60 Minuten zu. Es geht um künstlerische Prozesse und die Vorstellung der eigenen Arbeit. Wir konzentrieren uns im Vortrag zwischen den Zeilen zu lesen, Nebenbemerkungen zu erfassen, hellwach wahrzunehmen, visuell mitzuschreiben, um die persönlichen Stärken aufzuspüren. Oft sind sie versteckt unter Handwerk und Klischees. Wenn es uns gelingt mitunter unter den Bergen von Material dem Kern nahe zu kommen, spüren wir es sofort: beim Vortragenden kommt Begeisterung auf, wie du es schilderst, wenn unsere Wahrnehmungen die persönliche Stärke aufspüren.
    Super natürlich die persönlichen Stärken so früh wie möglich kennen zu lernen. Wir kümmern uns um nonlineares Denken! Sollte wesentlich früher beginnen, ganz deiner Meinung!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Vielen Dank für die Blumen 😉

      Wow, Euer Projekt klingt wirklich spannend… Ja, es geht irgendwie um Potentialentfaltung, ob auf personaler oder auf organisationaler Ebene…

      Danke für Deinen Post und Dir ein gutes Wochenende, das Wetter passt ja noch in Dortmund (in Olpe ist es jedenfalls ganz prima…)

      Ach ja, und Fußball ist auch noch…

      Hendrik

      Antworten
  190. elkeoverhage am

    Meines Erachtens besteht der Bedarf die „Innovationsfähigkeit von Organisationen der Sozialwirtschaft trotz begrenzender Rahmenbedingungen zu steigern.“ Eindeutig ja. Ich beantworte Deine Frage aus der Sicht als Gesundheitscoach und angestellte Sozialarbeiterin in TZ .

    DEINE Zielgruppe hingegen sind die Geschäftsführungen und Leitungen/ Führungskräfte mit umfänglichen Befugnissen innerhalb ihrer Non-Profit-Organisationen sein. Eine Partizipation/Mitarbeit bzgl. Innovation durch die Mitarbeitenden ist meines Erachtens (zunächst) nicht möglich.

    Ein Veränderungsprozess muss natürlich gesteuert werden, sonst verpufft eine innovative Idee.
    Wie wär es, wenn Du ein z.B. ein „InnovationsCoach Sozialwirtschaft“ wärst? Hier ist ein Beispiel http://www.conzepte.info/component/k2/item/1267-pilotprojekt-innovationscoach-sozialwirtschaft

    Allerdings muss sich Innovation in erster Linie an den Bedarfen der Adressaten und Adressatinnen ausrichten. Ist es aktuell möglich, dass die Ebene der Führung der Non-Profit-Organisationen, den Bedarf sehen. Da sehe ich aktuell keinen Bedarf.

    Und „Spiritualität“ kann seinen Raum einnehmen, wenn dies zum Leitbild der Organisation gehört und gelebt werden will.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Elke,

      jetzt noch einmal, unter etwas weniger Zeitdruck: ich bin immer noch begeistert und danke Dir ganz herzlich für den Link zum „InnovationsCoach“ des Paritätischen. Den werde ich direkt mal in meine MA-Thesis einbauen 😉

      Anmerken wollte ich nur, dass aus meiner Perspektive nicht zwingend an den Bedarfen der Adressaten und Adressatinnen (wenn du damit die Klientel Sozialer Arbeit meinst) ausrichten muss. So ist es auch denkbar, Innovation als wirtschaftliche oder Prozessinnovation zu begreifen, die zunächst einzig die Arbeit organisationsintern positiv beeinflusst. Dies hat dann ggf. sekundär Auswirkungen auf die Klientel.

      Das aber nur am Rande, in der Mittagspause, sozusagen 😉

      Liebe Grüße und Dir ein gutes Wochenende!

      Hendrik

      Antworten
  191. Lydia am

    Mein buddhistischer Lehrer sagte mir neulich: „Am Ende des Lebens stellen sich die Menschen nur zwei Fragen: Habe ich ein stimmiges Leben gelebt? Und: Habe ich genug geliebt? Und nicht: War ich erfolgreich als Geschäftsfrau?“

    Oder in Deinem Fall: Habe ich die bestmögliche Master-Thesis geschrieben? Er muss es wissen, denn als Arzt hat er schon viele Menschen in den Tod (bzw. in das nächste Leben 😉 ) hinübergeleitet… Sich das ab und zu vor Augen zu führen, entlastet ganz schön. Viele Grüße aus Berlin und ein sonniges Wochenende, Lydia

    Antworten
  192. Sarah am

    Sehr schöner Artikel! Während meiner Ausbildung zur Theaterpädagogin behandelten wir an einem Abend Persönlichkeitstypen und ich hatte das Gefühl, ich hätte den heiligen Gral gefunden.:D
    Mit diesem Wissen ausgerüstet dachte ich, dass es doch ein leichtes sein müsste, auf jeden individuell einzugehen, jeden kreativ werden zu lassen in seinem Fachgebiet, aber so einfach war es gar nicht. Denn das eigene Menschenbild stand im Weg. Und ich bin da ganz auf deiner Seite, da müssen wir alle dran arbeiten. Stück für Stück und kontinuierlich.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Moin Sarah,

      ja, ich denke auch, nur Stück für Stück kann es in die richtige Richtung weitergehen! Dir viel Spaß bei Deinem Weg…

      Und natürlich einen guten Tag!

      Hendrik

      Antworten
  193. Ralf am

    Veränderungen im Arbeitsleben und Motivation – passt das zusammen, Realität oder etwas was wir in unseren rigiden Arbeitswelten von heute (und gestern) nicht schon längst verloren haben?

    Hat nicht jeder (na fast jeder) von uns mal mit dem Arbeiten gegen Bezahlung aus zwei grundsätzlichen Gründen begonnen:

    1. Geld verdienen, um die wesentlichen Dinge im Leben bezahlen zu können
    2. das zu machen, wofür man schon immer leidenschaftlich „brannte“

    Bei mir traf beides zu und ich muss sagen, dass ich seit dem Start ins Arbeitsleben stets dort war, wo ich meine Person, Erfahrungen und Kenntnisse aktiv einbringen konnte.

    Doch was passiert, wenn sich der Kontext, der Chef und Organisationsstruktur ändert? Wird man noch so arbeiten dürfen wie zuvor? Mit den gleichen Freiheiten und transparenten Zielsetzungen?

    Wenn es, so nun durch Digitalisierung (zuvor möglicherweise durch Automatisierung und erfolgreich umgesetzte Prozessoptimierung, die zu Stellenfreisetzung führten) zu veränderten Kontexten, Unternehmensherausforderungen und Zukunftsstrategien kommt, wie wird das Bedürfnis der MitarbeiterInnen nach aktiver Teilhabe ohne Angst um Arbeitsplatz adäquat entgegengekommen sowohl von den KollegInnen als auch den Führungskräften.

    Agieren nicht zu viele dann erst recht in engem Kästchendenken und dem St.-Florians-Prinzip (Hauptsache es passiert mir nichts Negatives) und nicht mehr so neugierig, offen den sich auftuenden Veränderungen gegenüber wie dies Paula, Max und auch wir selbst noch alle konnten? Auch wenn es schon Jahrzehnte her sein mag, wir sollten uns stets darin erinnern, was die Stärken von Kindern sind wenn ihre Leidenschaft (z.B. Radfahren zu lernen, Computer zu bedienen, oder zu kochen und Erdbeeren anzubauen) entfacht ist.

    Wie lässt sich Leidenschaft im Arbeitsleben entfachen? Welchen aktiven Teil kann jeder persönlich beitragen und wie müssen Führungskräfte mit dieser sich scheinbar unvereinbaren „Unkontrollierbarkeit“ der Entwicklungen umgehen?

    Dass es geht zeigen Beispiele wie Westaflex, Zappos und andere Unternehmen in Nah und Fern – warum also nicht auch um die Ecke in Ihrer Stadt oder Ihrem Dorf?

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Ralf,

      ganz herzlichen Dank Dir für Deinen tollen und ausführlichen Kommentar! Das freut mich! Und ja, es kann anders gehen, aber der Weg ist ein weiter, da die meisten Konzepte, Tools und Maßnahmen von allen möglichen Beratern meist an dem eigentlichen – eben der Entwicklung des Menschenbildes – vorbeigehen…

      Dir einen guten Tag (und Wochenende ist ja auch bald 😉

      Hendrik

      Antworten
  194. Dagmar am

    Toller Artikel.
    Es gibt tatsächlich viele Menschen, die mit den aktuellen Veränderungen in der Arbeitswelt schwer zurechtkommen und irgendwie mitgenommen werden müssen. Aber „Sonderwege“ für „traditionelle“ Arbeitnehmer sind tatsächlich ganz großer Quatsch.
    Nach meiner Erfahrung wurden die meisten Schnarchnasen nicht als solche geboren. Den meisten wurde die Begeisterungsfähigkeit und Eigeninitiative doch systematisch abgewöhnt. Das ging, wie im Artikel beschrieben, in der Schule los und setzte sich im Arbeitsleben fort: Motivation war eine Floskel in Vorstandsreden, Kreativität wurde nie wirklich gefordert und honoriert, Eigeninitaitve wurde von der bisherigen Unternehmenskultur im Keim erstickt … Und nun wundert man sich, dass die Leute nicht aus dem Stand wieder auf „begeistert“ umschalten können.
    Die Unternehmen sollten keinen Schnarchnasenweg erfinden sondern sich überlegen, wie sie die abtrainierte Motivation ohne größere Kulturschocks wieder reanimieren.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Yes! Ohne weitere Worte! Genauso! Auch wenn der Weg dahin wohl nicht ganz einfach wird. Aber ganz ehrlich: Wenn wir (von mir aus Deutschland) wettbewerbsfähig bleiben wollen, dann ist die Kreativität, die Innovationsfähigkeit der Mitarbeiter das einzige Kapital…

      Antworten
  195. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    Dieser Beitrag auf der Seite von Hendrik Epe ist sicher nicht nur für Kitaträger (wie uns) interessant, sondern für alle, die tagtäglich Innovationsdruck und „grauen Alltag“ unter einen Hut kriegen müssen (oder wollen)……

    Antworten
  196. Anne Beyer am

    Jugendhilfe-bewegt-Berlin.de versteht sich durchaus als Corporate Blog. Hier bloggen Mitarbeiter aus Mitgliedsorganisationen und der Referent für Jugendhilfe des Paritätischen Berlins.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Den hab ich schon beim letzten Mal erwähnt… Kennst du noch mehr?

      Antworten
  197. Anne Beyer am

    Jugendhilfe-bewegt-Berlin.de ist durchaus als Corporate Blog zu verstehen. Hier bloggen Mitarbeiter aus Mitgliedsorganisationen und der Referent für Jugendhilfe des Paritätischen Berlins.

    Antworten
  198. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    „Es besteht immer noch (und vielleicht verstärkt im sozialwirtschaftlichen Bereich) die verbreitete Auffassung, dass das mit dem Internet schon irgendwann wieder vorbei sein wird und Blogs entsprechend von irgendwelchen pickligen, pizzafressenden Internetfreaks betrieben werden, zur Darstellung des eigenen Egos, vielleicht, oder auch zur Kompensation von irgendwas (jeder kann jetzt mal selbst überlegen, was denn kompensiert werden könnte …. ).“

    Antworten
  199. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    „Selbststeuerung bedeutet somit nicht, keine Regeln zu haben. Regeln sind sogar elementar! Aber es müssen Regeln der Selbststeuerung sein. (….) Selbststeuerung bedeutet, dass alle Mitglieder der Organisation alle Entscheidungen selbst treffen können, sofern sie sich 1. den Rat der von der Entscheidung Betroffenen und 2. den Rat der Experten in der jeweiligen Angelegenheit eingeholt haben. Ein wesentlicher Aspekt ist hier die Transparenz und der Zugang zu Informationen, auf deren Basis Entscheidungen überhaupt getroffen werden können. Und, ganz klar, ohne Zusammenarbeit und vor allem ein Menschenbild, dass auf gegenseitigem Vertrauen basiert, geht hier nichts. Das Team bestimmt in einem vorgegebenen Rahmen über die Verteilung der Aufgaben, der Ressourcen und der Zeit, in der die Aufgaben durch die Mitglieder erledigt werden.“

    Den ganzen Artikel von Hendrik Epe zu lesen, kann ich nur dringend empfehlen!

    Antworten
  200. Sabine Depew am

    Toller Beitrag! Ja, jede Organisation ist ein Unternehmen/eine Unternehmung, denn sie muss sich mit Fragen der Finanzierung, des Budgets und Kosten befassen. Auch ein ehrenamtliches Projekt kostet. Sach- und Personalkosten, selbst, wenn sie ehrenamtlich erbracht sind. In den 90ern wurde das Controlling in sozialen Organisationen eingeführt. Das hat zu einem veränderten Kostenbewusstsein geführt. Betriebswirtschaftliches Denken und Handeln war zu lange nicht Bestandteil der Ausbildung bis dahin, dass Sozialarbeitende nicht wussten wie ihre eigenen Stellen finanziert sind. Unternehmerisches Denken und Handeln und Gutes widerspricht sich nicht. Im Gegenteil. Das zeigen uns unter anderem viele Ordensgemeinschaften, die unabhängig von Kirchensteuern agieren. Der Kostendruck entsteht vor allem dann, wenn Leistungen nicht mehr in dem Maße refinanziert werden, wie es für die Erhaltung ihrer Qualität notwendig ist.

    Antworten
  201. Torsten am

    Hat dies auf Elk & Ravenhouse rebloggt und kommentierte:
    Ein feiner und innovativer Beitrag von Henrik Epe…

    Antworten
  202. Torsten am

    Lieber Hendrik,

    dieser Beitrag freut mich wieder sehr. Und als Sozialarbeiter Schumpeter zu zitieren finde ich beachtlich gut. Ansonsten könnte auch ich, Zitat einer Kollegin, bei vielem „Im Strahl k….“. Zumindest erstmal zur Entlastung. Wenn ich mir so meinen Arbeitsplatz anschaue, dann sind meine KollegInnen und ich ein wenig Intrapreneure, nur dass wir das unternehmerische Risiko primär nicht tragen. Sekundär schon eher, weil wir am Ende unsere Stellen verlieren, wenn der Träger nicht vorausschaut, nicht kann, mag oder will… Wir arbeiten in den meisten Primärprozessen selbständig und eigenverantwortlich mit und für die KlientInnen und dem Drum- und mitherum. Weil wir das so machen, sind wir auch als Profis gern gesehen und angesehen. Zumindest verbal bei Betriebsansprachen und in der Außenwirkung. Nun haben wir in den Jahren versucht auch intern Profis zu sein, so mit Mitdenken, Konzeptentwicklung anregen, Warum Fragen stellen und auch kritisch begleiten wollend. Nach einem größeren Konflikt wurde dann eine Matrix-Organisation geformt, mit klaren Hierarchien und Ansagen. Für innovative Ideen gibt es eine e-mail Adresse. Die Ideen werden dann durch die Leitungsebene bearbeitet… Gute kritische KollegInnen gingen, manche wurden krank. Die Organisation selber war vor dreißig Jahren Pionier in ihrem Gebiet, verliert jetzt aber an Boden. Hinweise darauf, woran es liegen könnte und mögliche Schritte zu Lösungen möglich sein könnten werden als persönliche Kritik bewertet und abgewehrt. Selbst eine beachtliche Anzahl an Unternehmensberatungen halfen nur mäßig. Zuletzt ging es da um den „Unternehmenswert Mensch“, mit vielen Arbeitsgruppen, Mitarbeiter-Cafes und so weiter. Das ist auch cool und gut, zeigt aber in der Grundhaltung nicht die Wirkung, die zumindest ich mir erwünschte. Somit ist mein bisher geschriebenes furchtbar subjektiv, auch aufgrund persönlicher Kränkung und Verletzung, weil ich immer und weiter dazu stand und stehe mündiger Kollege und Profi zu sein. So, dieses der emotionale und prosaische Teil zum Verständnis. Trotz allem bin ich aber weiter zutiefst davon überzeugt, dass wir für die Zukunft, Prozesse, Strukturen, Lösungen und Methoden und Haltungen brauchen, die nicht mehr ausschließlich ihre Gründe und Quellen in der Industrialisierung suchen und zu finden glauben, sondern in etwas anderen. Wenn uns das nicht gelingt, obwohl es dazu bereits gute Ansätze gibt, wovon gerade auch du schreibst, dann haben wir nicht nur „ein“ Problem, sondern verspielen auf verschiedenen Ebenen unsere Zukunft. Also bitte, seid weiter kritisch, mündig, klug und mutig als Menschen und Profis…

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Torsten,

      ganz herzlichen Dank Dir für Deine ausführlichen und tiefen Einblicke in „deine“ Organisation.

      Ich kann Dir hier nur zustimmen und versuchen zu unterstützen: Wir müssen wirklich aufpassen, nicht nur “ein” Problem zu haben, sondern auf verschiedenen Ebenen unsere Zukunft unsere Professionalität zu verspielen.

      Externe Berater und lustige Zertifizierungen helfen da vielleicht, Impulse zu setzen und die interne Kommunikation anzuregen. Diese Kommunikation muss jedoch gewollt und „freigelassen“ werden. Das wird leider oft von den Verantwortlichen nicht beachtet.

      Jetzt aber Dir ein Gutes Wochenende!

      Hendrik

      P.S.: Bin selber gespannt auf den Artikel, wie das Konzept des Intraprenurships in den Sozialen Organisationen umzusetzen ist 😉

      Antworten
  203. Lars Bobach am

    Lieben Dank für die Erwähnung meines Blog, lieber Hendrik. Habe ich mich sehr drüber gefreut. Dir weiterhin gutes Gelingen.
    PS: Wenn Du Interesse an einem Relink hast, kannst Du gerne Deine Setup bei mir auf dem Blog vorstellen. Hat TMampel auch schon gemacht 🙂

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Lars,

      das habe ich gerne gemacht (ein wirklich toller Blog von Dir, lese ich immer wieder gerne!).

      Ich überlege mal an dem Setup. Aktuell ist jedoch enorm wenig Zeit (zwischen Familie, Arbeit und Master), aber ich würde mich ggf. wieder zum Herbst hin melden 😉

      Dir eine Gute Woche und LG

      Hendrik

      Antworten
  204. Sabine Depew am

    Hat dies auf Zeitzuteilen rebloggt und kommentierte:
    Wieder ein treffender Beitrag von Hendrik Epe über Fachkräftesicherung, Unternehmensblogs und ehrliche Unternemenskultur. Sehr anregend!

    Antworten
  205. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    Holla ….. da hat Hendrik Epe mal wieder „ins Schwarze getroffen“: „Für Organisationen der Sozialwirtschaft scheint Ehrlichkeit aber noch kein wirkliches Konzept zu sein. Viel eher werden die Leistungen so beschrieben, dass möglichst viele Geldgeber gewonnen werden können. Viel eher wird versucht, mit Mitteln, die in erwerbswirtschaftlichen Organisationen funktionieren, die „Leistungsfähigkeit“ der Organisation nach außen zu verkaufen, auch wenn jedem halbwegs denkenden Menschen klar ist, dass die Komplexität der Arbeit mit Menschen nicht in „Normen, Regelungen, Prozessen“, in einem starren, ressourcenfressenden Qualitätssicherungssystem abzubilden ist.“

    Antworten
  206. elkeoverhage am

    Hallo Hendrik Epe, sicherlich hängt das alles miteinander zusammen.

    Stellung zu beziehen, ist meines Erachtens wieder ausgesprochen wichtig. Zu zeigen, Dass Du, dass WIR, da nicht mitmachen bezüglich der aktuell abzeichnenden Entwicklungen rechter Hetze und Gewalt. Wir Sozialarbeitenden habe Verantwortung zu tragen und fungieren auch als Vorbild. Denn wir stehen doch auf der Seite der finanziell Armen und Ausgegrenzten.

    Da ist jetzt, wie Du sagst, „Innovationsfähigkeit und Vernetzung“ gefragt. Ich glaube auch an die Chance, dass unsere Gesellschaft (inzwischen) stark genug ist, sich diesem Neuen zu öffnen und sich anzupassen, damit es Spaß macht in unserem Land zu leben.

    Antworten
  207. anna_schmidt_berlin am

    „Glaubt eigentlich wirklich irgendjemand daran, dass man Entwicklungen aufhalten kann? Früher war alles besser, also spielen wir jetzt wieder früher? Das funktioniert nicht und das wird auch in Zukunft nicht funktionieren. Entsprechend sollten wir unsere Kräfte, Ideen, Möglichkeiten darauf fokussieren, zu überlegen, wie wir ein „morgen“ so gestalten können, dass es Spaß macht, hier, in diesem Land, zusammen zu leben.“ … großartig … dankbare Grüße von Anna

    Antworten
  208. Franziska am

    Hey, vielen Dank für den Beitrag. Vieles spricht mir aus der Seele und / oder viel besser, meinem beruflichen Selbstbewusstsein. Ich halte dieses Semester noch einen Lehrauftrag über Professionspolitik…daher auch meine Abneigung für den Begriff der „Semiprofession“, dass sind wir sicher nicht (mehr). Wir sind durchaus eine Profession, auch im klassisch soziologischen Sinne, einer Basis-Professions-Definition. Doch was wirklich schwierige Aspekte sind, hast du hier gut herausgearbeitet: die Vorstellung vieler Personen, unter anderem und das ist wirklich dramatisch, eigener Berufsangehöriger (gerade mit Einstellungsdruck und Stellenbesetzungsaufgaben), dass diesen Job auch weit weniger oder ganz anderes qualifizierte Personen leisten können…es mag ja sein, dass wir gerade eine tolle Arbeitsmarktsituation haben, doch diese geht (ganz anders als es bei Ärzten, Juristen und Co der Fall ist), immer mit wenig bis gar nicht qualifiziertem Personal einher…wie sollen wir klar stellen, dass Ehrenamtliche unsere Arbeit NICHT machen können, wenn wir selbst z.B. Geographen in die Arbeit mit Flüchtlingen einstellen, weil sie im Lebenslauf mal ehrenamtlich mit diesen gearbeitet haben…? Außerdem ist auch der von dir beschriebene Aspekt, der Notengebung im Studium ein großes Problem…hier leidet jede Vergleichbarkeit. Dies müsste dringend verändert werden, mein eigener Beitrag, sehr streng zu benoten (also verhältnismäßig), ist hier leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Hochschulen sind hier gefragt… Und nun noch eine persönliche Aussage: ich finde es klasse, dass du diesen Blog schreibst; Ich bin zwar öfters anderer Meinung, ich lese viel von dir und du zeigst damit ein großes Engagement für deine Profession und das schätze ich wirklich…wer verbringt damit schon seine Freizeit 🙂 Und nun zum Abschluss: idealerweise bringst du beim nächsten Mal, nicht das Beispiel vom Elektriker, sondern vom Arzt…stellen wir uns vor, wir kommen in eine Praxis und der Arzt erzählt uns, dass wir uns keine Sorgen machen sollen, er hätte zwar nicht Medizin studiert, aber er hätte wirklich viel Erfahrung und könne und ohne Probleme operieren … DAS ist das Problem…

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Franziska,

      danke für deinen ausführlichen Kommentar! Und schön, dass dir meine Beiträge gefallen. Unterschiedlicher Meinung zu sein ist quasi das Ziel des Blogs 😉

      Und besonders gefällt mir dein Beispiel des Arztes… Ich hatte auch mal eine Erkältung, jetzt bin ich dann eben Arzt… 😉

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  209. elkeoverhage am

    Hallo Hendrik Epe,
    Dein Hinweis auf den Vortag von Frederic Laloux „wie sich lebendige, vitale Organisationen schaffen lassen …“ beim Lernforum Großgruppenarbeit 2016 (https://www.youtube.com/watch?v=9OPovwXemjM) fand ich genial.

    Der Eintrag bei einem Diskussionsforum zeigt als Beispiel, wie sich Sozialarbeitende fühlen, wenn sie nicht den Zugang zum Selbstmanagement oder zur Selbstsorge gefunden haben: „Nach über 20 Jahren habe ich keine Motivation mehr. Die Luft ist raus. Auch die vielen befristeten Teilzeitstellen die es vor 10-15 Jahren kaum gab kotzen mich an. Die Entwertung meines Abschlusses ist entwürdigend.“

    Deine Anregungen auf Deinem Blog kommen meines Erachtens zur rechten Zeit.
    Akut herrscht echter Fachkräftemangel, extreme Arbeitsverdichtung und Preiskämpfe auf dem „Dienstleistungsmarkt der soziale Arbeit“.

    Ich plädiere dafür, das WIR uns neues Handwerkszeug für die Selbstkompetenz, als auch für die Umstrukturierung der Organisationsführung aneignen. Die Kliniken Heiligenfeld (Klinikgruppe mit dem Schwerpunkt psychosomatischer Behandlung) und das niederländische Unternehmen „buurtzorg“ (Häuslicher Pflegedienst) sind da gute Vorbilder. Ich glaube, dass eine Öffnung zu INNOVATIVEN Sichtweisen, Konzeptentwicklungen mit den Mitarbeitenden und deren Umsetzungen unabdingbar sind, damit die Sozialarbeitenden und die sozialen non-profit Einrichtungen eine Chance haben, gesund zu bleiben oder wieder gesund zu werden.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Elke,

      danke Dir für deinen Kommentar.

      Ich frage mich immer noch, wie es noch weiter in die Breite zu tragen ist. Naja, dafür ist die Soziale Arbeit vielleicht auch „zu breit“ 😉

      Dir eine gute Woche und

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
  210. Sabine Depew am

    Hat dies auf Zeitzuteilen rebloggt und kommentierte:
    Ein sehr treffender Blogartikel von Hendrik Epe, das die tatsächliche Profession, die in diesen Tagen als Voraussetzung für den sozialen Zusammenhalt mehr denn je gebraucht wird, hervorragend herausarbeitet.

    Antworten
  211. Sabine Depew am

    Vielen Dank, Hendrik, für diesen wichtigen Beitrag! Es tut dringend Not die hervorragende Leistung der Sozialarbeiter/innen herauszuarbeiten!

    Antworten
  212. lap42 am

    wenn man die Chance hat: kleineren Teileinheiten einer Organisation den Rahmen für entsprechende Erfahrungen schaffen. Umgang mit Chance und Risiko vorleben lassen.

    In der Praxis zugegeben gar nicht so einfach durchzusetzen… auch wenn der grundsätzliche Wille schon da ist 😉

    Antworten
  213. Sabine Depew am

    Super interessant! Und so wahr, z.B., dass die spät übernommenen Werkzeuge der Betriebswirtschaft heute die Barrieren des Fortschritts sind. Klasse Interview (-Partner)!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Ich habe leider das Gefühl, dass unsere Sozialwirtschaft – sehr pauschal – jetzt erst anfängt, die Fehler der bwl zu begehen… Ein echtes Problem…

      Antworten
      • lap42 am

        vielleicht sind diese Fehler einfach notwendige Erfahrungen die gemacht werden müssen und sich in einem Entwicklungsprozess nur beschleunigen, aber nicht überspringen lassen?

        Antworten
        • Hendrik Epe am

          Ja, stimme Dir zu:

          Es erinnert mich ein wenig an China: Ein Land, dass die Entwicklungen, für die wir hier hunderte von Jahren gebraucht haben, in ein paar Jahrzehnten durchmacht.

          Die Frage ist wirklich, wie man die Entwicklung so beschleunigen und gestalten kann, dass möglichst wenig Schäden entstehen… Any Ideas? 😉

  214. Hendrik Epe am

    Liebe Anna-Lena,

    das meine ich: Das Sozialwesen (sehr sehr allgemein…) läuft Gefahr, auch die im Artikel geschilderten Veränderungen mit Maßnahmen zu reagieren, die in Profit-Organisationen schon längst wieder abgeschafft wurden. Es werden Hierarchien eingezogen, es werden Kennzahlen Systeme etabliert, es wird QM gemacht, dass es kracht… Alles in der Hoffnung, damit den sich verändernden, immer komplexer werdenden Bedingungen zu begegnen. Das ist in meinen Augen ein kompletter Irrweg, der dahin führt, dass engagierte Menschen den Bereich verlassen. Hier bedarf es eines Umdenkens: Was sind die Spezifika Sozialer Arbeit? Wie lassen sich diese in einer ökonomisch sinnvollen und damit effizienten und effektiven Art und Weise unterstützen? Und: wie lässt sich wirklicher Mehrwert für die Menschen, die mit Sozialer Arbeit zu tun haben, schaffen?

    Ich bin gespannt, ob das Umdenken gelingt, oder ob wirklich andere Professionen unsere Arbeit und Organisationen bestimmen…

    Heieiei, kein einfaches Thema…

    Dir trotzdem einen guten Sonntag…

    Hendrik

    Antworten
  215. Anna-Lena am

    Der Begriff Sozial-Wirtschaft stört mich als erstes. Wirtschaft ist für mich oft mit Macht und Geld verbunden.
    In der Sozialarbeit werden Fachkräfte gebraucht und zwar solche, die sich dazu berufen fühlen, die mit Herzblut an ihre Arbeit gehen. Alles andere kann sehr schnell un-sozial werden und als Job zum Gelderwerb betrachtet werden.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey,

      danke für Deinen Kommentar. Aber ganz ehrlich: Die Ablehnung, dass es im Sozialen Bereich um einen wirtschaftlich enorm bedeutsamen Teil der Wirtschaft handelt, führt zu den Problemen, die wir haben. Viel eher muss es in meinen Augen doch um eine Integration der komplexen Spezifika Sozialer Arbeit (und den darin agierenden Menschen und Organisationen) mit den Anforderungen an gute, und damit auch wirtschaftlich sinnvolle Arbeit gehen, oder?

      LG

      Hendrik

      Antworten
      • Anna-Lena am

        Natürlich hast du recht. Ich bin gerade einfach nur etwas abgegessen, denn wirtschaftlich ist alles um uns herum, alles dreht sich um Geld und Macht, auch in der Flüchtlingsdebatte.
        Ich habe selbst im sozialen Bereich gearbeitet, mit Herzblut und hatte Menschen um mich, die sich auch engagiert haben mit ihrem eigenen Herzblut.

        LG Anna-Lena (die vielleicht heute mal wieder der einen oder anderen Illusion hinterhertrauert 😉 ) .

        Antworten
  216. TMampel am

    Hat dies auf mampels welt rebloggt und kommentierte:
    mal wieder ein sehr spannender Artikel von Hendrik Epe, den ich hier gern re-blogge und zur Lektüre empfehle…..

    Antworten
  217. Lydia am

    Am schlimmsten finde ich den Befehlston: „sind abzugeben“ und so. Also, ich lass nicht so mit mir reden. 😎

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Ich rede manchmal mit meinen Kindern so. Dann tut es mir leid. Außerdem reagieren die auf eine andere Ansprache besser und (für mich) zielführender. Warum macht man das mit erwachsenen Menschen? Und warum finden es so viele Menschen so normal?

      Danke für deinen Kommentar und auf diesem Weg noch mal herzlichen Glückwunsch für dein erfolgreiches Projekt 😉

      Antworten
  218. Hendrik Epe am

    Ich würde für den irischen Single Malt plädieren, hat mehr Stil 😉

    Antworten
  219. fagussylva am

    Hm, ja doch leider, die Art von Grundhaltung schon. Da fand ich dann manchmal die Idee den Tag mit Wodka oder gutem irischen Single Malt zu beginnen irgendwie „charmant“…

    Antworten
  220. Brigitte Reiser am

    Viele Nonprofits speziell im wohlfahrtsverbandlichen Bereich sind in der Tat noch sehr traditionell aufgestellt sind und haben mit dezentralisierter, partizipativer Steuerung nicht viel am Hut. Das ist übrigens ja auch ein Grund dafür, das soziale Medien von den Organisationen nicht flächendeckend eingesetzt werden (in jeder Einrichtung, im Stadtteil), sondern zumeist in den Enklaven der Öffentlichkeitsarbeit der Dach- , Landes- und Stadtverbände verbleiben….

    Das Thema „Partizipation“ ist das nächste „Ding“, das auf den Nonprofit-Sektor zurollt, Die Organisationen werden ihm nicht ausweichen können, zumindest nicht langfristig. Wo aber das Thema aufgenommen und bearbeitet wird, macht es Sinn, die Partizipationsmöglichkeiten aller möglichen Gruppen entsprechend der Partizipationspyramide zu reflektieren.

    Ein Stufenmodell (erst die Mitarbeiter, dann die Nutzer, dann noch andere etc..) halte ich nicht für sinnvoll. Weil es auf der Partizipationspyramide unterschiedliche Stufen gibt, braucht man nicht zwischen „Alles oder Nichts“ entscheiden, sondern kann den Weg mit einen Konzept beschreiten, das auf die Bedürfnisse der Organisation zugeschnitten ist.

    Es gibt schon theoretische und praktische Erkenntnisse zum Thema „Einführung einer Verfassung in Sozialorganisationen“, s. hier den Text von Straßburger u.a. 2014.
    http://blog.nonprofits-vernetzt.de/partizipation-sozialeinrichtungen-teil-2-partizipationsrechte-entwickeln/

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Frau Reiser, wieder einmal muss ich mich für meine späte Rückmeldung entschuldigen…

      Ich stimme Ihnen darin zu, dass ein integriertes Modell der Partizipation aller Stakeholder das Optimum wäre. Ob es allerdings der Realität entspricht und entsprechend so kommt, wie Sie schreiben? Da bin ich leider skeptisch, da ich Organisationen als sehr hartnäckig in ihrer Veränderungskompetenz erlebt habe.

      Alleine schon der erste Punkt in dem von Ihnen empfohlenen Artikel setzt auf Offenheit der Organisation (Mitarbeiter, Führung etc.), überhaupt mit ihrer Umwelt partizipieren zu wollen. Und hier bedarf es in meinen Augen einen „mind shift“, den es noch lange nicht gibt. Partizipation in dem Konzept geht von dem Willen der Organisation aus. Wenn diese aber nicht will, wird es schwierig…

      Naja, hoffen wir einmal, dass es so kommt, wie Sie schreiben, ich würde mich drauf freuen 😉

      Ihnen schon jetzt ein gutes Wochenende und

      beste Grüße

      Hendrik Epe

      Antworten
  221. Brigitte Reiser am

    Netzwerke sind in der Tat überlebensnotwendig für die Organisationen des Dritten Sektors, d.h. den gemeinnützigen Bereich. Interorganisationale und gemeinwesenorientierte Netzwerke werden gebraucht, um Probleme zu lösen, knappe Ressourcen zu poolen und Wissen auszutauschen bzw. voneinander zu lernen.

    Ein kultureller Wandel in Nonprofit-Organisationen ist dringend notwendig, gerade auch um die Bereitschaft zur Vernetzung und das Empowerment der Mitarbeiter zu fördern. Stefan Zollondz, ein NPO-Bloggerkollege (und Sozialarbeiter) ist schon seit einiger Zeit an diesem Thema dran, – vielleicht kennen Sie sein Blog
    http://www.zollondz-kommunikation.de/messbares-wertemanagement/open-transfer

    Bitte verlieren Sie die Bürger-Nutzer sozialer Organisationen nicht aus dem Blickfeld. Sie schreiben: „die Führung von Organisationen (muss sich) an den in den Organisationen arbeitenden Menschen ausrichten. Insbesondere für Organisationen der Sozialwirtschaft stellt sich die Frage: An wem sonst? Wer, außer den Menschen in den Organisationen, liefert den Mehrwert für die Organisation?“ Sie vernachlässigen aber den Mehrwert der Nutzer, die im Bereich sozialer Dienstleistungen nicht Konsumenten, sondern auch Produzenten sind, – ohne ihr Engagement funktioniert keine Maßnahme in der Sozialarbeit.

    Die Partizipation der Nutzer, ihre Einbindung in die Programmformulierung und -implementation (Stichwort „CoDesign“/“Koproduktion“) ist der Dreh- und Angelpunkt für den langfristigen Erfolg des Dritten Sektors. Ohne eine Mitmach-Kultur und Führungsstrukturen, die auf Partizipation setzen – egal ob es um Mitarbeiter, Nutzer, Angehörige, Spender, Freunde und Nachbareinrichtungen im Quartier geht – werden viele mit den Füßen abstimmen, den traditionellen Wohlfahrtsverbänden den Rücken kehren und ihre eigenen Initiativen – als Nutzer, Mitarbeiter etc. – starten.

    Vor Jahren habe ich mal einen Artikel über „the art of hosting“ geschrieben, – vielleicht kann Sie dieser Ansatz inspirieren: http://blog.nonprofits-vernetzt.de/fuhrung-in-vereinen-vom-held-zum-gastgeber/

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Frau Reiser,

      ich bin begeistert! Danke zunächst natürlich für Ihre positiven Worte und den Link. Vielmehr begeistert hat mich aber die Erweiterung der Überlegung um den Punkt, als Organisation „nach außen“ zu gehen und gemeinsam mit der Umgebung, von mir aus auch den „Stakeholdern“, wenn man dies weit genug fasst, die Organisation zu gestalten. Das ist es – und da gebe ich Ihnen Recht – was wir in Zukunft brauchen.

      Leider stelle ich fest, dass die Organisationen noch nicht mal nach innen eine Kultur der Partizipation leben und (oft) immer noch Strategien vorgegeben und „hierarchisch“ über Strategien etc. entschieden wird. Somit wäre meine Empfehlung: Erst die Mitarbeiter, dann die Umgebung.

      Oder was meinen Sie? Passt das? Beides gleichzeitig überfordert, denke ich…

      Jetzt werde ich mal ein wenig über einen guten Weg nachdenken, freue mich auf Austausch und sende

      beste Grüße

      Hendrik

      Antworten
  222. Antonia am

    Spannend für mich, denn du bist mir ein Jahr voraus (ich kann das stillen meines 2. Kindes leider niemanden überlassen, daher zieht sich das Studium noch ein bisschen). Mein Grundstudium war Management sozialer Innovationen und jetzt studiere ich etwas ganz ähnliches wie du. Das Thema trifft also voll meinen Nerv. Ich freue mich also darauf, deinen Prozess weiter zu verfolgen. Vielleicht kommt mir da auch noch der entscheidende Einfall für meine Master-Thesis. Dein Thema erscheint mir im Moment noch immer zu groß. Aber mal sehen, was draus wird. Viel Erfolg!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey,

      habe es ganz versäumt, Dir zu antworten… Danke Dir für Deine guten Wünsche! Und ja, das Thema muss eingegrenzt werden und wird eingergenzt, dafür gibt es dann einen Untertitel 😉

      LG

      Hendrik

      Antworten
  223. Sabine Depew am

    Toll! Sehr interessantes Interview! Gerade auch was die Kooperation mit den „Big Six“ 🙂 und die Schlüsselwörter betrifft. Da habe ich spontan Lust zu einer Kooperation!

    Antworten
  224. Niklas am

    Hallihallo! Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit sozialen Systemen, vor allem in Bezug auf das Schulsystem auf jeder Ebene, und bin erst jetzt mal auf die Idee gekommen, zu recherchieren, ob es für diese Tätigkeit eigentlich einen Namen gibt, und scheinbar nennt sich das Organisationsentwicklung – über das Stichwort habe ich auch deinen Blog gefunden.

    Ich weiß nicht, ob dir das Denksystem der Soziokratie ein Begriff ist? An einer freien Schule, an der ich gearbeitet habe, haben wir damit (vor allem mit der Frage, ob jemand begründete Einwände hat, anstatt abzustimmen, welche Mehrheiten es gibt) sehr gute Erfahrungen gemacht.

    Auf sehr abstrakter Ebene gesprochen braucht es – glaube ich, 3 Ebenen, damit so eine „jazzige“ Struktur funktionieren kann. Ich kann dabei nur von Schulen sprechen, aber vermutlich lässt es sich übertragen:
    – Ein jeweils aktuelles Konzept mit klar definierten Strukturen/Abläufen
    – Ein Konzept, wie dieses Konzept veränderbar ist (klare Abläufe)
    – Ein Konzept, wie auch dieses Prozesskonzept veränderbar ist (im Idealfall lässt sich das Prozesskonzept über den selben Prozess verändern,wie das aktuelle Konzept).
    Aus der Open-Source-Philosophie habe ich dann für unsere Schule noch abgeleitet, dass eine jede Struktur und jeder Ablauf in seinen Schritten (Algorithmus in der Informatik) in Form von /* TEXT */ Kommentaren begründet sein muss, weil das der soziokratischen Frage entspricht, und die Strukturen/Abläufe sind jederzet für alle Beteiligten einsehbar (online, das Tool Trello war da hilfreich). Änderungsanträge kann jeder stellen, Einwände kann jeder bringen, aber nur die Gremien, die von den Änderungen direkt betroffen sind (in unserem Fall Team-Sitzung und Schulversammlung) hatten mit ihren Einwänden ein tatsächliches Veto-Recht. Hat im Grunde sehr gut funktioniert, war nur leider eingebettet in eine sehr hierarchisch strukturierte Vereinsstruktur, die dann versucht hat, auf höherer Ebene die so getroffenen Entscheidungen zu ruinieren.

    Interessant wäre es dabei noch, eine solche Struktur für mehrere Zwischenebenen zu entwerfen. Wenn du da Interesse daran hast, könnt ich das mal zusammenschreiben, vielleicht hast du ja dann noch was dazuzufügen, was ich übersehen habe 🙂

    Noch ne ganz allgemeine Frage: ich würde gerne als Strukturentwickler für lebendige, lernende Systeme an Schulen arbeiten, habe aber keine Ahnung, ob es da schon einen Begriff im Arbeitsleben oder eine Ausbildung dazu gibt. Wär auch bereit, so eine Ausbildung zu machen, aber ich bin ein wenig überfordert, wonach ich da suchen soll. Würd mich diesbezüglich über HIlfestellungen freuen 😉

    Niklas

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Niklas, das klingt ja mal mehr als spannend. Ja, habe von dem Konzept der Soziokratie schon gehört und mich damit befasst. In meinen Augen ein sehr passendes Konzept, dass – wenn es mitgetragen wird – erfolgsversprechend zu sein scheint.

      Darf ich nachfragen, an welcher Schule du warst? Und: Warum bist du nicht mehr da? Naja, vielleicht etwas privat…

      Hinsichtlich deiner Frage zur Ausbildung: Wenn du was findest, gib mir Bescheid 😉 Nein, ernsthaft: Das ist nicht ganz einfach, aber ich denke, dass eine Ausbildung als systemischer Organisationsberater für Dich vielleicht ganz passend wäre. So geht – wahrscheinlich sage ich Dir nichts Neues – die Systemtheorie davon aus, dass Systeme (wie es Organisationen nun einmal sind) nicht mal eben so verändert werden können. Vielmehr bedarf es Interventionen, die dann zu kaum vorhersehbaren Veränderungen führen. Systeme steuern sich quasi „selbst“.

      Das Buch „Reinventing Organizations“ kennst du? Sonst schau mal in meiner Materialsammlung. Das Buch hat mir die Augen geöffnet, sozusagen 😉

      Und die ESBZ in Berlin kennst du wahrscheinlich auch, oder? Sonst einfach mal googlen…

      LG

      Hendrik

      Antworten
  225. Sabine Depew am

    Ich habe die Lektüre Deines Beitrags sehr genossen. Er ist sehr schön geschrieben und gibt das Erlebte und die damit verbundenen Empfindungen toll wieder. Zudem finde ich die Verbindung von Kunst, Kultur und Verbandsarbeit gelungen. Nicht, weil es immer so ist, sondern, weil es so sein sollte. Ich muss dabei an Steve Jobs denken, dem es so vorbildlich gelungen ist, Technologie und Design zu Kunst werden zu lassen, damit man/frau Kunst und Kultur besser genießen kann. Soziale Arbeit, die Begleitung von Menschen, kann zum Kunstwerk werden. Ich persönlich bin gar kein Jazzfan, deshalb kann ich den Vergleich schlecht beurteilen, aber ich bin ein Picassofan und die Verbandsarbeit könnte dem gleichen. Ich hoffe (demnächst) ebenso modern als auch schräg ;-).

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Boah, mein Beitrag erinnert dich an Steve Jobs! Welch Ehre 😉 Und schräg ist immer gut… Danke für deine Worte!

      Antworten
  226. Torsten am

    Sprach ich doch vor Monaten mit einem Kollegen drüber: „Was wir hier machen ist Jazz“, weil wir dort erfahrene Profis sind. Nach einem Telefonat kann sich meine ganze Tagesplanung ändern. Ebenso eine mögliche „Interventions“-Planung während eines Gespräches. Oder ich muss meine Hypothesen im „Flug“ ändern. Oder ich führe des Nachts um 3.00 Uhr ein Krisengespräch, während der Rufbereitschaft, aus dem Bett heraus, ohne Team im Hintergrund, treffe Entscheidungen. Deshalb stellt man Profis ein, sollte man Profi sein, sollte man meinen. Ein ehemaliger Geschäftsführer meinte einmal in einem Konflikt mit uns, welcher diese Thematik mit beinhaltete, wir hätten diesbezüglich ein „unterschiedliches Rollenverständnis“. Leider gibt es dieses „Verständnis“ durchaus weiterhin in der Welt des Sozialen. Liegt also noch ein wenig Weg vor uns… Ich danke dir für die fachliche Unterstützung und Bestätigung des Kurses hier.

    Einen schönen Abend dir von
    Torsten

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Torsten,

      danke für Deine Gedanken dazu! Ja, der Weg ist nicht einfach und vor allem: noch nicht bei vielen Geschäftsführern angekommen. Das macht mir Sorgen. Aber: Ich denke, es wird sich ändern müssen, um gut zu bleiben. Sonst werden wir irgendwann echte Probleme bekommen…

      Hab einen guten Abend!

      Hendrik

      Antworten
    • Hendrik Epe am

      Aber gerne! Und vor allem so passend… Wie die Faust aufs Auge, sozusagen… 😉 hab ein gutes Wochenende!

      Antworten
  227. Lydia am

    Ich mache gerade sehr interessante Erfahrungen, wie die Selbstorganisation von Ehrenamtlichen über social media und andere tools funktioniert. Werde später darüber schreiben. Warte ab, wie es sich entwickelt.

    Antworten
  228. jenniferwarkentin am

    Hallo Hendrik, ich bin über Xing auf deinen Artikel gestoßen und finde es toll, dass du bei allen Vorteilen, diie flexible Arbeitszeiten und Home Office so mit sich bringen, auch den großen Nachteil ansprichst, nämlich die Grenze zu ziehen, wann Schluss ist mit Arbeit und der Feierabend anfängt. Viele Menschen (dazu zähle ich mich auch!) haben Probleme sich klare Grenzen und Regeln zu setzen, wenn sie im Home Office sind oder flexibel arbeiten.
    Ich selbst schildere hier wie ich flexible Arbeitszeiten erlebt habe: https://geistesfindung.wordpress.com/2015/12/05/was-fuer-arbeitszeiten-sind-sinnvoll/ Sicherlich nicht die Mainstream-Meinung und mit der bitteren Erfahrung der jahrelangen Selbstständigkeit geschrieben. Nachteile offen und ehrlich darzulegen finde ich aber genauso wichtig.

    Herzliche Grüße,
    Jenny

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey, danke dir für deine Rückmeldung zum Artikel.

      Ja, ich gebe dir Recht: einerseits mag ich meine Freiheit, andererseits Ehen damit aber auch viele Probleme einher. Wann ist Feierabend, warum können andere ihre Überstunden abbauen, wer hat Vertrauen, wenn man nicht anwesend ist usw. Hart und nicht einfach abzuwägen, was im Endeffekt besser ist.

      Im Bereich der Sozialen Arbeit stellt sich die Frage jedoch noch mal anders: hier ist flexible Arbeit nicht so einfach möglich. Da bin ich gespannt, welche Wege sich schon allein aufgrund des Fachkräftemangels ergeben werden.

      Übrigens: einen schönen Blog hast du da… 😉 was hast du denn vor deiner Anstellung freiberuflich gemacht?

      Hab ein gutes Wochenende und

      Liebe Grüße

      Hendrik

      Antworten
      • jenniferwarkentin am

        Danke für die Blumen.

        Mir ist auch klar, dass die Lage bei dir nochmal anders ist, da es nicht ein typischer Bürojob ist.

        Selbstständig war ich als Sprachtrainerin und Pianistin. Dass Kunden (in deinem Fall wären es Klienten) mich manchmal mit Nachrichten bombardierten, kenne ich auch zu gut.

        Noch einen schönen zweiten Advent, ich bin gespannt auf weitere Beiträge!

        Antworten
  229. Sabine Depew am

    Ja, Du hast (natürlich) Recht. Als ich Deinen Artikel las, dachte ich, wieviele Jahre ich mich mit Filofexsystemen und Zielplanungen und der Perfektionierung von all dem herumgeschlagen habe und arbeite heute nur noch mit sehr Wenigem von alldem. Denn gerade, weil Arbeiten 4.0 das Leben noch so viel komplexer macht, kommt es darauf an, zügig das Wesentliche (in allen Lebensbereichen) zu erkennen und sich darauf zu fokussieren. Ich arbeite mit Morgenseiten. Drei DIN A 5 Seiten vollschreiben, mit allem, was gerade in meinem Kopf ist, wieder durchlesen. Da steht dann alles drin: die to do’s, Prioritäten etc. und mit der Frage: was will Gott, was ich heute unbedingt tun soll? Meine persönliche Erfahrung ist auch, dass zu viel Methodik, Ordnung und Struktur meine Kreativität bremst. Andererseits, gut erkennbar in der aktuellen Flüchtlingsbewältigung, braucht es Ordnung. Mein Fazit: das Leben nicht zu komplex gestalten, dann braucht es auch keine komplizierten Methoden, um sich zu organisieren.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Sabine,

      tut mir Leid, nicht vorher geantwortet zu haben. War ein wenig länger unterwegs und bin jetzt froh, einfach mal zuhause zu sein. Hat eben alles viel damit zu tun, wie man sich selbst organisiert, zwischen der Business Class in Saudi-Arabien und der vollen Windel zu Hause, und dann auch noch so plötzlich Weihnachten… 😉

      Übrigens hast du völlig recht damit, dass man sich in der Frage, wie man sich denn jetzt organisiert, völlig verlieren kann. Vor allem, wenn man Lust hat, immer mal wieder was Neues auszuprobieren…

      Jetzt hab aber ein schönes Wochenende und

      Liebe Grüße nach Bonn…

      Hendrik

      Antworten
  230. TMampel am

    Hat dies auf mampel´s welt rebloggt und kommentierte:
    wieder mal ein ausgesprochen lesenswerter Artikel des Kollegen Hendrik Epe – den ich hier re-blogge, in der Hoffnung, dass viele „Sozialschaffende“ ihn lesen!

    Antworten
  231. Peter Wiesejahn am

    Hallo Herr Epe,
    vielen Dank für den Artikel.
    Den Ansatz Selbstmanagement zum erkennen des Geleiteten finde ich sehr gut. Die Aussage: „Wer sich selbst nicht führen kann, kann auch keinen anderen führen.“ Finde ich im Zusammenhang mit Selbstmanagement ebenfalls sehr angebracht.
    Ich finde allerdings auch, dass die soziale Arbeit immer komplexer wird. Vor dem Hintergrund von Qualitätsmanagement und Berichtswesen gibt es immer mehr organisatorische Aufgaben zu erledigen. Wenn ich in diesem Bereich kein gutes Selbstmanagement besitze, geht mir die Zeit für meine Klienten verloren.
    Ich bedanke mich nochmals für diesen Artikel und werde ihn sicherlich an passender Stelle verlinken.
    Freundlichst grüßt Sie

    Peter Wiesejahn

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Herr Wiesejahn,

      danke für die freundlichen Rückmeldungen zum Artikel. Freut mich, dass er Ihnen gefällt. Und den Ansatz, die Rahmenaufgaben (wie bspw. QM etc.) so zu integrieren, dass Zeit für das Wesentliche bleibt, finde ich spannend. Wünsche Ihnen gutes Gelingen, auch wenn ich für mich persönlich das Gefühl habe, dass ich auf dem Weg des Selbstmanagements immer ein Lernender bleiben werde 😉

      Beste Grüße

      Hendrik Epe

      Antworten
  232. fagussylva am

    Freue mich weiterhin wie Bolle, wenn Du die Warum-Frage einbettest… 🙂
    Also, ich arbeite mit/für psychisch erkrankte Mitbürger bei einem freien Träger der Gemeindepsychiatrie. Dieses vier Tage in der Woche, jeweils 8,5 Stunden am Tag, manchmal mit Rufbereitschaft und Wochenendeinst. In der Woche bin ich zumeist von 9 -17.30 in der Einrichtung oder unterwegs. Weil ich einen langen Arbeitsweg habe, Familie und langsam altere, fällt meistens zeitig „der Hammer“. Wenn gerade Krise ist natürlich nicht. Da die Probleme der Menschen reichhaltig sind, könnte ich auch jeden Abend bis 20.00 Uhr da sein. Manche Klienten glauben auch, dass wir immer oder zumindest einer immer da sind. Manche, zumeist jüngere Kollegen sind auch lange da, bauen Überstunden auf, die sie dann wieder loswerden müssen. Hier braucht es Räume zum Thema Strukturen und Abgrenzung. Ginge dieses nun als „Homeoffice“ ? Ich arbeite relativ zeitautonom und inhaltlich ebenso. Trotzdem brauche ich Teamkolleginnen, insbesondere zur Intervision, aber auch für übergreifende Themen und Arbeiten. Dafür treffe ich mich so 3,5 – 4 Stunden in der Woche. Und dann lebt es noch von den Gespräche, „zwischendurch“. Nun mein „Traum“: Ich arbeite unter Vertrauensarbeitszeit. Diese würde begrenzt durch eine bestimmte Anzahl von KlientInnen und zeitlichen Eckpunkten. Dazu definierte Präsenzzeiten. Dann gäbe es ein Dienstsmartphone und einen Laptop. Dazu eine Simkarte mit Flatetrate und ausreichend Datenmenge. Über die Geräte erreiche ich moderne Kommunikationsstrukturen, wie sie z.B. bei virtuellen Softwareteams verwendet werden. Aufgrund eines guten Wissensmanagements, hätte ich Zugang zu einer spezifischen Wissensdatenbank und einem Expertensystem. „Meine“ KlientInnen treffe ich dann dort, wo es gerade notwendig oder passend ist : Zuhause, bei Ärzten oder Institutionen, beim Bäcker, in der Bücherei, am Telefon, per Skype, auf der Parkbank oder einem Präsenz-Büro. Administrative Arbeiten erledige ich ebenso dort, wo es passt, auch aus einem „Homeoffice“ heraus. Das beinhaltet sicherlich auch eine gute Selbstdisziplin und Selbstsorge, was ja eh Themen sind, wenn man so sein „eigenes“ Werkzeug für die Arbeit ist. Es beinhaltet auch, dass man als Institution Profis einstellt und diese dann auch so behandelt. Das war jetzt ein bisschen mehr als „nur“ zur Arbeitszeit und es gibt da sicher auch noch mehr zu zu denken. Aus meiner Sicht gibt es eigentlich nur Lebenszeit, die wir so oder so miteinander teilen und gestalten. Dieses mit mir selbst, Familie, KollegInnen, Freunden, Fremden, Dingen, der Umwelt und was sonst noch so. Was da zählt ist die Art der Gestaltung, die Qualität der „Zeiträume“ und Beziehungen, der Umgang mit Ressourcen und Materialien. Naja, da wären wir dann wieder bei dem Warum, Was und wie…

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey und sorry für meine verspätete Rückmeldung… Gerade ein wenig viel los insgesamt, dafür wenig mit Selbstbestimmung 😉

      Danke Dir für Deinen Traum! In meinen Augen sind da doch so einige Punkte drin, die wirklich spannend sein könnten. Ich höre die Deutschen jedoch schon wieder aufschreiben mit den Worten „Und was ist mit dem Datenschutz?“

      Grundsätzlich erkenne ich aber in deinen Worten auch die Frage danach, welches grundlegende Menschenbild hinter den Zeitmodellen steht („Profis einstellen und diese auch so behandeln“). Genau! Nicht wie der Esel, der nur mit der Karotte vor der Nase und der Peitsche von hinten läuft. Ich bin auch davon überzeugt, dass sich hier noch einiges am Bild ändern muss. Wieso sollten Menschen einen Beruf ausüben, der gesellschaftlich und monetär nicht besonders auskömmlich ist? Doch vornehmlich weil sie es selbst so gewählt haben, weil sie es selbst so wollen, oder? Und diese Menschen muss ich nicht mit (teilweise absurden) Anwesenheitsregelungen binden.

      Soweit einmal. Freu mich, wieder von Dir zu lesen. Hab es gut!

      Hendrik

      Antworten
  233. Albrecht am

    Manchmal denke ich, selbst bestimmt arbeiten geht nur in einem eigenen Laden. Aber wenn ich überlegt habe einen eigenen Betrieb selbst aufzumachen, weil ich mich über Unfähigkeit der Vorgesetzten aufgeregt habe, dann ist mir auch klar geworden, was das alles für ein Aufwand ist, bis der Laden mal läuft: Konzeptionen schreiben, Räume mieten, investieren, Netzwerk neu aufbauen, Kontakte zu den Ämtern….Irgendwie hört bei dem ganzen Aufwand auch ein bisschen die Selbstbestimmung auf. Und bei uns in der Diakonie hat man zum großen Teil erkannt, dass es notwendig ist, Vertrauen in die Arbeit der Leute zu haben und sie ein ganzes Stück weit selbst machen zu lassen. Das läuft soweit überwiegend gut solange bis der Arbeitgeber pleite ist, weil der Staat nur Standardsozialarbeit finanzieren will. Dann kommt halt doch wieder Druck vom Arbeitgeber…
    Ich glaube, diese Frage des selbst bestimmten Arbeitens stellt sich auch in bestimmten Lebensphasen mehr, in anderen weniger. Wenn man sich entscheidet, ein Kind großzuziehen oder alte Eltern hat, um die man sich manchmal kümmern sollte, dann ist man einfach nicht mehr ganz selbst bestimmt, wenn das Kind schreit und Hunger hat oder wieder Bauchweh. Insgesamt ist das vordenkende Philosophieren über die Zukunft der Arbeit in der Sozialwirtschaft sinnvoll. Aber manchmal ich sie auch ein Luxusproblem!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Albrecht,

      danke für deinen ausführlichen Kommentar.

      Am Anfang dachte ich, du bist auf dem Weg, deinen eigenen Weg zu finden. UNd dann kippt der Text plötzlich zurück „in die Realität“ 😉

      Du schreibst, dass es ist ein Luxusproblem ist, über die Zukunft der Sozialwirtschaft zu philosophieren?

      Da muss ich dagegen halten: So wie ich die Sozialwirtschaft (sehr sehr pauschal geurteilt) oft erlebe, ist die „Reaktion“ auf bestimmte Wellen oftmals ein Problem. Wir rennen hinter irgendwelchen Konzepten her, wundern uns, dass uns nicht die Anerkennung zuteil wird, die wir uns wünschen und gehen in Arbeit unter, was zu den bekannten Problemen wie Burn-Out etc. führt. In meinen Augen sollten wir beginnen, zu agieren, zu gestalten und selbstbewusst nach vorne zu gehen. Erst wenn wir gelernt haben, dass wir (als Sozialwesen) selbst bestimmen können, können wir selbstbestimmt handeln. Und wenn ich mir jetzt die auf uns zurollenden Herausforderungen anschaue (bspw. Fachkräftemangel, Digitalisierung, Flüchtlinge etc.), dann wird es höchste Zeit, sich über die Zukunft Gedanken zu machen!

      Ich bin überzeugt davon, dass wir die Probleme von heute nicht mit den Lösungen von gestern angehen können. Das machen die Menschen nicht mehr länger mit, insbesondere dann nicht, wenn sie sich aussuchen können, warum, wo, wie und was sie machen wollen.

      Naja, soweit mal.

      Zur Frage der Selbständigkeit nur noch ganz kurz: Selbst und ständig – da gebe ich dir recht – kann keine Lösung sein. Aber auch im Bereich der Sozialen Arbeit sehe ich Möglichkeiten entstehen, „entspannt selbständig“ zu arbeiten. Nur dadurch werden Innovationen geboren, die das System (vielleicht) verändern können.

      So jedenfalls meine Hoffnung…

      Kennst du das Buch „Wir sind das Kapital“ von Gunter Faltin? Spannend zum Thema „anders gründen“…

      Jetzt aber Dir noch ein schönes Wochenende… Und: Kopf hoch 😉

      Hendrik

      Antworten
  234. Lydia am

    Bzgl. Homeoffice ist man als Büromensch tatsächlich privilegiert – das denke ich auch oft… Theoretisch könnte der Frisuer auch bei sich zu Hause Haare schneiden. Alles schon erlebt. 😉 Bei der Kita wird es schwieriger, aber Du hast gute Ansätze genannt. Ich denke, in der Selbstorganisation liegt eine große Chance.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Da denke ich schon allein an meine Tante (beim Friseur von zuhause meine ich – hoffentlich liest das Finanzamt nicht mit…)

      Aber in den Organisationen der Sozialwirtschaft stellt sich das Problem tatsächlich ganz anders, was wiederum Auswirkungen auf die Attraktivität als Arbeitgeber hat…

      Schwierig, aber ich denke, dass bessere, offenere Absprachen wirklich eine Lösung sein könnten…

      LG

      Hendrik

      P.S.: Und Tatort schauen kann man auch meistens 😉 Schöner, leider wahrer Artikel von Dir…

      Antworten
  235. Vollwissen am

    Hallo,

    Ich finde es schwierig, ganz allgemeine Antworten auf die Ambivaloxien der Moderne kenntlich zu machen. Bei solchen Unübersichtlichkeiten gefallen gern schillernde Wörter wie Nachhaltigkeit, Innovation, Netzwerk, Governance und so weiter. Es ist zwar nur eine Perspektive mit der ich mich gerade befasse, aber sicherlich ein Puzzleteil des Ganzen: Die Region miteinbeziehen; traditionelle (kommunale, lokale, …) Strukturen aufbrechen, ziviligesellschaftliche Bedürfnisse sichtbar machen und „nachhaltig“ etablieren.

    Was insgesamt für Führungskräfte gelten soll, wird ebenso großspurig in die Menschen hineingecoacht. Wenn wir hier mal die Merkmale zusammenführen, die im Artikel abgefragt werden, sind das vermutlich grundsätzlich:
    (Führungs-) Kompetenzen der Akteure: vorzugsweise „innovativ“
    und Mermale der Moderne entlang des sozialen Wandels wie etwa Beschleunigung, Differenzierung, Rationalisierung und alle weiteren grundlegenden Tendenzen.
    So könnte man behaupten das der soziale Wandel gegenüber und aus dem Unternehmen heraus gemanaged werden sollte. Dies als Kernkompetenz halte ich anhand der hier formulierten Punkte für grundsätzlich.

    MfG

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Danke Dir für Deine Gedanken… Insbesondere stimme ich darin überein, dass Veränderungen aus dem Unternehmen herauskommen sollten. Allerdings sehe ich es kompliziert, da in meinen Augen die notwendigen Kompetenzen dafür nicht oder kaum vorhanden sind. Naja, ich werde dazu mal was schreiben, denk ich 😉

      Antworten
  236. Antonia am

    Ich sage es nur ungern, aber: Fehlender Sachverstand. Wer ein soziales Problem lösen oder bearbeiten will, hat in der Regel viel soziale Kompetenz, umfangreiches Wissen in der sozialen Arbeit und oft auch ein gutes Netzwerk. Das ist viel Wert und hilft den Klienten. Allerdings nicht der Organisation. Um die zu leiten, managen und gar zu entwickeln, braucht es noch anderes Wissen. Allerdings stöhnen 80% der Studierenden im sozialen Bereich immer noch gelangweilt auf, wenn sie mal ein Management oder Organisationstheorie Seminar besuchen sollen. Ein Stück weit kann ich das verstehen. Das ist nun mal nicht das, was sie eigentlich machen wollen. Dann muss man sich aber in der Praxis auch auf die Ratschläge von Menschen einlassen, die sich darum kümmern wollen und darf am Ende nicht meckern, wie das Budget verteilt wurde, wenn man sich selbst nicht für die Finanzierung der Organisation interessiert.

    Interessanter Beitrag!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Antonia, bitte entschuldige meine späte Reaktion, ich war etwas eingebunden die Tage 😉

      Ich stimme Dir voll und ganz zu! Mehr Organisationsbewusstsein!

      Jetzt bin ich nur noch unsicher, wie das vermittelt werden kann?! Ein Modul „BWL für Sozialarbeiter“ reicht in meinen Augen kaum aus…

      Vielleicht fällt dir was ein?

      LG

      Hendrik

      Antworten
      • Antonia am

        Ja, leider verursacht die Verordnung von BWL-Modulen bei den meisten Sozialarbeits-Studierenden auch zu allen anderen als Freude. Wir hatten im ersten Semester vom Master, bevor jeder in Vertiefungsbereiche flüchten darf, für alle Organisations- und Personalmanagement. Das Modul war das absolute Hassfach der meisten meiner Kommilitonen, obwohl es echt für Sozialarbeiter ausgelegt war, mit vielen Praxisnahen Beispielen und ohne viel Zahlen und so (was Sozialis so hassen;-). Viele sagen halt, dass das nicht die Arbeit ist, die sie machen wollen, übersehen dabei aber, dass sie als Master-Absolventen die Führungskräfte von Morgen sind, die irgendwann solche Entscheidungen treffen müssen.
        Ich glaube, der Weg zu mehr Interesse für Organisationsentwicklung ist, Mitarbeiter in sozialen Organisationen konsequent an Entscheidungen zu beteiligen. Mitarbeiter müssen Verantwortung übernehmen für Ihre Organisation, nicht nur fachlich, sondern auch was „Betriebsklima“, Personalpolitik, Ziele und Visionen betrifft.

        Antworten
  237. Diana Bäuerle am

    Hi Hendrik,

    Optimismus, Innovationsfreude und das Wissen um die Gestaltungskraft der Gesellschaft sind Eigenschaften die Führungskräfte in sozialen Organisationen und den sozialen Organisationen gut tun. Dazu auch das Wissen, dass wir in einem privilegierten (ja, das meine ich sehr ernst) Arbeitsfeld unterwegs sind.
    Wir haben soviel Spielraum zum gestalten, lasst uns spielen!
    Gerne können wir da auch bei einem Glas gutem kaiserstühler Wein diskutieren…

    Liebe Grüße

    Diana

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Diana,

      danke Dir und: Der Wein würde mich freuen!

      Melde mich „etwas anonymer“ 😉

      LG

      Hendrik

      Antworten
  238. Antonia am

    Entschuldige, die ganzen Rechtschreib/Grammatikfehler. Das Smartphone ist der Feind der deutschen Sprache – zumindest bei mir 😉

    Antworten
  239. Antonia am

    Lieber Hendrik,
    ich freue mich so, dass ich auf deinen Blog gestoßen bin und finde ihn großartig. Ich interessiere mich für all diese Themen, absolviere ein ganz ähnliches Masterstudium und bin beeindruckt, wie Du es schaffst, diese ganzen theoretisch manchmal recht trockenen Themen in spannende Blogposts zu verwandeln.
    Gerade im Hinblick auf deine Masterthesis ist mir aber auf gefallen, dass du z.B. beim Thema oben, viele Sachen in einen Topf wirfst. Die haben sicher auch alle was, mit einer zukunftsfähigen sozialen Organisation zu tun, aber es lohtn sich bei manchen Themen genauer hin zu schauen.
    Z.B. fühlt sich die theoriegeleitete Soziale Arbeit durchaus nicht dazu berufen, soziale Probleme an sich zu lösen (dazu empfehle ich dir Peter Pantucek-Eisenbacher: Bedrohte Professionalität und Mechthild Seithes Schwarzbuch Sozialer Arbeit). Nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis, glaube ich, dass ein Sozialarbeiter, der sich mit den Fragen beschäftigt „was ist Soziale Arbeit?“ (Menschenrechtsprofession, die gesellschaftliche Auswirkungen sozialer Ungerechtigkeit bearbeitet) „welche Funktionen hat soziale Arbeit?“ (Schnittstellen-/Netzwerkfunktion, siehe z.B. Brigitta Zierer „Theorie- und Erfahrungsgeleitetes Handeln“ , politische Funktion – prekäre Lebenslagen erkennen, benennen, Lösungen aufzeigen und Betroffene aktivieren), weiß was er kann und was er nicht leisten kann und damit auch aktive Burnout-Prophylaxe betreibt, weil er nicht meint, die ganze Welt retten zu müssen.

    Weiterhin ist dieser ganze Widerspruch Theorie und Praxis ja ein großes Thema für sich, aber ich glaube, dass hier wichtige Anhaltspunkte für eine zukunftsfähige Organisationsgestaltung im sozialen Sektor liegt. Beide – Theorie und Praxis- müssen endlch erkennen, wie sie gemeinsam voneinander profitieren können. Dazu empfehle ich wieder Brigitta Zierer, aber auch Hüttemann und Sommerfeld mit ihrer Forschungs-/Evidenzbasierten Praxis.

    Ansonsten bin ich gespannt, auf die folgenden Beiträge.
    Liebe Grüße,
    Antonia

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Antonia,

      lieben Dank Dir für Deine motivierenden Worte! Es freut mich, wenn es Dich freut 😉 Und ich gebe Dir vollkommen recht: Einige Themenkomplexe, die in meinen Beiträgen „angerissen“ werden, sind so einfach, wie ich es hier schreibe, in der Realität nicht. Das ist jedoch vornehmlich dem geschuldet, dass ich explizit keine „wissenschaftlichen Abhandlungen“ mit meinem Blog verfolge, sondern lieber „etwas provozierend“ zum Nachdenken anregen will. Die Feinheiten kommen dann in der Master-Thesis, wobei sich diese dann wahrscheinlich nicht mehr ganz so flüssig lesen lässt 😉

      Dir noch einen schönen Sonntag!

      Hendrik

      Antworten
  240. Hendrik Epe am

    Vielen Dank für die Blumen 😉 schreibe auf jeden Fall. Aber vielleicht nicht mehr ganz so regelmäßig… Mal schauen… Zunächst brauche ich aber nen Thema… Wenn das mal steht, geht es weiter…

    Antworten
  241. fagussylva am

    Guten Tag Hendrik,

    viel Text und viel zu denken, das ist gut so 🙂
    Ich glaube eine der wesentlichen Fähigkeiten ist „Zuhören“. Zuhören sich selber als Führungskraft, zuhören den Mitarbeitern, Zuhören der Organisation und ihrem gesellschaftlichen Kontext. Zuhören ist Basic. Und es ist mehr als eine Kompetenz, das auch, sondern eher eine Haltung.
    Aktuell läuft gerade ein kostenloser Online-Kurs des MIT Labs , bei EdX unter:
    https://www.edx.org/course/transforming-business-society-self-u-lab-mitx-15-671x , von und mit Otto Scharmer, welcher sich mit dem Thema „Von der Zukunft her führen“ beschäftigt. Das Thema ist auch Titel des deutschsprachigen Buches. Ich finde er fasst vieles zum Thema Führung sehr tief und praktisch zusammen. Ansonsten ist „natürlich“ auch weiter „Reinventing Organisations“ eine gute Inspiration.

    Eine schöne Woche und herzliche Grüße von
    Torsten

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Torsten,

      danke Dir!

      Hatte das Buch von Scharmer auch schon mal in der Hand, allerdings leider nicht die zeitlichen Ressourcen um es zu lesen (und dann auch noch zu verstehen…) 😉

      Ich schau mal, ob ich die Rückmeldungen hier und über Facebook etc. zusammenführen kann…

      Hab‘ eine gute Woche!

      Hendrik

      Antworten
  242. Lydia am

    Hi Hendrik, die Frage habe ich mir auch schon gestellt. Es sind jetzt zwar durch die Flüchtlingskrise einige „inspirational stories“ in den sozialen Medien im Umlauf, aber die betreffen eher Freiwillige oder Aktionen wie das kostenlose Haareschneiden für Flüchtlinge, die professionell erzählt sind. https://www.youtube.com/watch?v=DZlVVyJQFOk Aber warum hört man so wenig von den Leuten, die seit Jahren professionell mit Flüchtlingen arbeiten? Die müssten doch dazu viel mehr und im Zweifel Qualifizierteres zu sagen haben? Vielleicht greife ich das Thema mal bei Büronymus auf. Kann ich mich dann mal bei Dir melden?

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey,

      das kannst du natürlich gerne tun!

      Und ich gebe Dir recht: Meist schreiben (irgendwelche) Journalisten (nicht immer schlechte) Stories, die sich gut „verkaufen“ lassen. Aber gute Geschichten von Professionellen sind wirklich rar, leider…

      Bin gespannt und freu mich 😉

      Hendrik

      Antworten
  243. callacake am

    Hi, habe mir gerade Deinen Artikel durchgelesen. Ich muss wirklich zustimmen. Es gibt leider viel zu wenig gute Geschichten. Nun gibt es doch Marketingberater mit super klasse Kontakten ohne Ende. Social Working wird auch immer populärer. Vielleicht sollte sich einfach mal jemand die Arbeit machen – wenn auch kostenlos – und hier einige gute Artikel schreiben und diese, so würde ich vorschlagen, zielgruppengerecht in der Tagespresse abdrucken. Ob Sozialarbeiter einen Mehrwert vom Netz haben??? keine Ahnung. Leider sind wir offensichtlich auch in einer Gesellschaft angekommen, in der man mehr Geld mit schlechten Nachrichten verdienen kann als mit guten. Wenn ich hingegen manche Success Stories irgendwelcher Agenturen a la Selbstbeweihräucherung lese, wirds mir fast schlecht. Aber gut, das ist ja ein anderes Thema… Liebe Grüße J.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey, danke für die Deine Worte. Ob jedoch „Social Working“ immer populärer wird, ist fraglich. Vielleicht steigt das Bewusstsein für Soziale Themen, aber professionelle Soziale Arbeit kämpft dann doch mit vielen Problemen. Das ist aber wiederum ebenfalls ein anderes Thema… Somit: Hab einen tollen Freitag und noch einmal Danke! Hendrik

      Antworten
  244. Ktrd am

    Sie stellen in Ihrer Antwort auf meinen Kommentar eine sehr umfassende Frage: „Fraglich ist für mich aber, ob die traditionell etablierten Strukturen den Anforderungen der Arbeit “wirklich” entsprechen?“

    Ich versuche eine kleine Antwort (eine selbstverständlich subjektive, aber nicht nur):

    Soziale Arbeit ist – wie viele Dienstleistungen – eine komplexe Aufgabe „am Klienten“. Damit ich mich auf diese komplexe Aufgabe konzentrieren kann, ist es hilfreich, wenn mein Arbeitsrahmen in „meiner Sozialorganisation“ möglichst akzeptabel organisiert ist. Denn wenn ich parallel zur komplexen Aufgabe noch alltäglich strukturierende betriebliche Arbeit leisten muss, habe ich meine Kräfte nur sehr bedingt für die Sozialarbeit zur Verfügung.
    Deshalb finde ich Ihren Grundtenor zur o.g. Tagung „Wir müssen in Sozialen Organisationen ein Bewusstsein zur Entwicklung der Organisationen pflegen“ (sinngemäß) absolut nachvollziehbar.

    Es gibt viele Organisationsmodelle. Ob bestehende Modelle (sie haben meine Kurzfassung als traditionell etabliert beschrieben) passen oder neue bzw. andere Modelle sich eher eignen, ist möglicherweise nicht die entscheidende Frage. Ein Organisationsmodell lebt mit dem Geist seiner Entwicklung. Ich bin geneigt zu behaupten, jedes Organisationsmodell von Sozialorganisationen, die die Macht teilen, eine Reflexion der eigenen Arbeit institutionalisieren (in Form von Teamsitzungen, internen Beratungen…) und fachliche Ausübung und Finanzierung nicht permanent vermischen, ist ein gutes Modell. Mir erscheint es sekundär, ob das Organisationsmodell anders ist als in anderen komplexen Dienstleistungsbereichen.
    Ich teile Ihre Auffassung, dass Sozialorganisationen oft „unter-organisiert“ sind. Dadurch werden die Organisationsaufgaben (die ich als originäre Leitungsaufgaben sehe) über Hintertüren an die Mitarbeiter delegiert. Aus meiner Sicht ist das eine sehr verbreitete Belastung der sozialen Arbeit. Daher finde ich das Vorhandensein einer – einigermaßen akzeptablen, d.h. Willkür beschränkenden – Organisationsstruktur wichtiger als die Organisationsform selbst.
    Aber Organisationsmodelle, die zu meiner sozialen Arbeit passen, sind natürlich besser als Modelle, die vielleicht besser zur Produktion von Schrauben oder zur Führung eines Hotels, passen.

    Viele Grüße

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Guten morgen und entschuldigen Sie bitte meine etwas späte Reaktion. Ich stimme Ihnen in Ihren Aussagen zu: Spannend finde ich die Aussage, dass „ein Organisationsmodell mit seiner Entwicklung lebt“. Hier habe ich aber den Eindruck, dass die von mir als „traditionell“ beschriebenen Modell eben nicht die Entwicklung abdecken, sondern – im Sinne der Systemtheorie – einzig versuchen, den Status quo zu halten. Hier denke ich, dass es Organisationsstrukturen bedarf, die die von Ihnen beschriebene Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeit – im Sinne von Reflexionsräumen o.ä. – in den Blick nehmen. Supervision oder Teambesprechungen etc. fokussiert (so habe ich es zumindest erlebt) einzig auf die Arbeit an und mit der Klientel an sich, aber nicht auf zukünftige Bedarfe oder Veränderungsnotwendigkeiten. INteressant ist, ob interne OE-Strukturen dem entgegenwirken können oder ob es nicht möglich ist, die Strukturen schon so anzulegen, dass selbst interne OE nicht mehr notwendig ist, da sich die Organisation sozusagen permanent mit Veränderungsnotwendigkeiten auseinandersetzt.

      Ich denke mal nach 😉

      Beste Grüße

      Hendrik Epe

      Antworten
  245. ktrd am

    Eine gute Organisation merkt man jeden Tag!
    Daran, dass Mitarbeiter wissen, welche Aufgaben und welche Befugnisse sie haben (Stellenbeschreibung)
    Daran, das regulär Teamsitzungen, Fachbereichssitzungen, Leitungssitzungen stattfinden und protokolliert werden
    Daran, dass es mindestens 3 Hierarchie-Ebenen gibt: Mitarbeiter/innen – Leiter/innen – Geschäftsleitung
    usw.
    Meine Beobachtungen aus dem Inneren der Sozialwirtschaft sind, dass gerade hier v.a. leitungs- aber auch mitarbeiterseitig sehr oft sehr persönlich agiert wird – was sich oft nicht mit den Anforderungen der Betreuungsaufgabe deckt. Die Sozialwirtschaft ist etwas angereichert mit Menschen, die wissen, wie man indirekt (man könnte auch sagen etwas hintenrum) agiert und dabei darauf achtet, dass man gut dasteht. Es wird persönlicher regiert – was keineswegs mit humaner oder gerechter verwechselt werden kann.
    Daher sind in diesen Organisationen Machtteilung und fest verankerte Organisations- sowie Kommunikationsstukturen vermutlich noch wichtiger als in anderen Organisationen. ZU flache Hierarchien (< 3 Ebenen) führen gerne zu Willkür, Hordenverhalten u.ä.

    Viele Grüße

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Danke für den Kommentar. Kann ich gut verstehen: Organisation bedeutet auch Sicherheit, was wiederum gerade in Organisationen der Sozialwirtschaft ein wichtiges Thema ist (bspw. Kindswohlgefährdung). Fraglich ist für mich aber, ob die traditionell etablierten Strukturen den Anforderungen der Arbeit „wirklich“ entsprechen. So geht Hierarchie immer auf Kosten der Flexibilität wohingegen flache Hierarchien immer zu Grabenkämpfen, Unklarheiten etc. führen. Spannende Lektüre dazu übrigens hier: http://www.amazon.de/gp/product/3593502267/ref=as_li_tl?ie=UTF8&camp=2514&creative=9386&creativeASIN=3593502267&link_code=as3&tag=hendrikepewor-21

      Und wo ich auch Recht gebe ist die Gefahr von Willkür und Hordenverhalten, wie Sie es so schön nennen. Bin mir nicht sicher, ob Sie den Film Augenhöhe gesehen haben? Hier der Link:

      INbesondere premium Cola, die darin vorgestellt werden, erinnert mich sehr an soziale Initiativen 😉

      Beste Grüße

      Hendrik Epe

      Antworten
  246. lap42 am

    hatte schon öfter den Eindruck, dass sich kommerziell orientierte Unternehmen etwas gründlicher mit zeitgemäßen Formen der Zusammenarbeit beschäftigen und aus pragmatischen Überlegungen Hierachie abbauen. Sozialwirtschaft hinterlässt da oft einen etwas angestaubten Eindruck, obwohl die Professionen da doch fachlich an dem Thema näher dran sein sollten !?!

    „Solange mich die Organisation in Ruhe lässt, ist alles gut”

    Bei der Haltung ist möglicherweise die Ursache zu suchen.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Danke für den Kommentar. Ja, ich wundere mich auch und stimme vor allem darin zu, dass wir – als Sozialwirtschaft – doch eigentlich optimale Voraussetzungen haben, neue Wege zu gehen (Hierarchie, Selbststeuerung, Sinnorientierung etc.) Für mich spannend ist die Frage, was dieses Vorgehen blockiert? Wo sind die blinden Flecken, die Tabus, die nicht angesprochen werden? Was blockiert die Organisation? Naja, wir bleiben dran! Eine schöne Woche!!!

      Antworten
  247. TMampel am

    Hat dies auf mampel´s welt rebloggt und kommentierte:
    „Eine gute Organisation…

    – merkt man nicht,
    – ist eine Organisation, die unterstützt und schützt, nicht behindert,
    – ist so einfach wie möglich,
    – orientiert sich unerbittlich am Zweck,
    – schafft die Balance zwischen Person und Funktion,
    – und nimmt auch die Bearbeitung von anderen Widersprüchen ernst,
    – denkt voraus,
    – hat klare Entscheidungsregeln.“

    Wieder mal ein hervorragender Text von Hendrik Epe. Und ich frage mich: Wo stehen die Organisationen, die ich leite? Wo haben wir die größten Verbesserungspotenziale?

    Kann man mal drüber nachdenken……

    Antworten
  248. Torsten am

    Schönes „Denkfutter“, mal wieder. Danke dafür! Ich denke manche Einrichtung wird sich in der Zukunft wieder, oder weiter wundern, ob dessen was „plötzlich“ so geschieht. QM z.b. oder personenzentriertes Arbeiten oder sonst was. Hat vorher keiner von gewusst und jetzt müssen wir mal schnell was machen, meist weil der Kostenträger es will. Und die Warum-Frage, da wiederhole ich mich, ist echt zentral. Hörte ich neulich wieder: Wir müssen mehr Gruppen machen. Da gibt es dann die nächste Schreib-, Theater-, Ausflugsgruppe-, sogar Lach-Yoga. Nicht weil es da einen Bedarf gäbe, sondern weil sich dadurch Fachleistungsminuten besser verrechnen lassen. Nichts gegen kreative Angebote, nur geht die Hilfe für die Menschen dann etwas am Thema vorbei. Und wenn man dann wieder mal nach dem Warum fragt, bzw professionell zu Denken versucht, ist das nicht immer gut. Und gute Fachkräfte erscheinen auch nicht unbedingt mehr „so“, wenn ein „interesanter, kreativer Arbeitsplatz mit dem Wunsch nach Team-, Konfliktfähigkeit und Abgrenzungsvermögen“ angeboten wird. Es könnte ja sein, dass sich auch eine Einrichtung zukünftig auf dem Arbeitsmarkt „bewerben“ muss, um gute Leute zu kriegen. Und die Frage nach dem Verbleib des Wissens und Erfahrung, wenn z.B. mein 1964 Jahrgang in Rente, oder so geht, die wird selten beantwortet. Das Thema Wissensmanagement ist da durchaus ein spannendes, was dann mal wieder vom Himmel „fällt“. Übrigens für ISO 9001 zertifizierte Einrichtungen schon bald, weil die neue ISO 9001:2015 dieses Thema beinhaltet. Und ein gutes Wissensmanagement baut sich nicht mal eben so, oder nebenher, auf.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Torsten,

      danke für Deine Gedanken zum Text. „Jetzt müssen wir mal schnell was machen“: Ich glaube, dass diese Vorgehensweise wirklich ein großes Problem in den Organisationen (nicht nur) der Sozialwirtschaft darstellt. Neben dem fehlenden „Warum“, der hektischen, unkoordinierten Arbeit, die dann auf einmal losbricht sehe ich hierbei vor allem die Motivation der Beteiligten leiden: Auf einmal muss man etwas tun, was für einen persönlich wenig bis keinen Sinn macht. Wenn ich etwas tue, was keinen Sinn macht, dann mache ich es nicht gut. Und entsprechend ist das Ergebnis… Übel…

      Interessant finde ich deine Überlegung, dass sich Arbeitgeber zukünftig um ihre Mitarbeiter bewerben müssen. Dies ist in meinen Augen mehr als erstrebenswert. Gleichwohl sehe ich hier noch das Problem, dass die Sozialarbeiter nicht gut darin sind, sich und ihre umfangreichen Kompetenzen zu verkaufen und einen entsprechend hohen Preis dafür zu verlangen. So habe ich eher den Eindruck, dass irgendeine Stelle, sei sie auch noch so schlecht bezahlt oder ausgestattet, eher angenommen wird, als ein wenig zu warten und dann eine wirklich gute Stelle zu bekommen.

      Und der dritte und letzte Punkt, das Wissensmanagement, betrifft nicht nur die ausscheidenden Mitarbeiter sondern auch das Lernen der Organisation insgesamt. Hier bieten die elektronischen Möglichkeiten Potential, das im Sozialwesen nicht oder kaum genutzt wird.

      Ich bin gespannt auf die Zukunft… 😉

      Beste Grüße

      Hendrik

      Antworten
  249. Moske Petra am

    Wie alll Ihre Artikel!! TREFFEND!!! Wunderbar! Ich darf an dieser Stelle nochmal danke sagen, dass Sie sich die Zeit nehmen die für uns so relevanten Themen immer wieder mit so viel Leidenschaft und Herzblut und Expertise zu veröffentlichen und sie somit für UNS alle „kostenlos“ zugänglich machen! Danke lieber Herr Epe!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Frau Moske,

      ganz herzlichen Dank für Ihren Kommentar, der mich sehr glücklich macht.
      In den letzten Tagen habe ich aber darüber nachgedacht, ob meine Arbeit hier wirklich „kostenlos“ ist, wie Sie schreiben.
      Natürlich, Geld nehme ich nicht, will ich auch nicht.
      Aber – und das geht irgendwie auch mit Kosten einher – wenn ich mit den Beiträgen zum Nachdenken anrege und dadurch vielleicht eine Veränderung hin zu einer „guten Arbeit in Sozialen Organisationen“ auslöse, dann hat sich jegliche Mühe „gelohnt“. Und Kosten und Lohn hängen ja irgendwie zusammen 😉

      Wünsche Ihnen ein tolles Wochenende und

      beste Grüße

      Hendrik Epe

      Antworten
  250. Sabine Depew am

    Danke für die Gelegenheit! Die Fragen waren sehr inspirierend und motivieren mich zum Weiterdenken! LG Sabine

    Antworten
  251. Sabine Depew am

    Hat dies auf Zeitzuteilen rebloggt und kommentierte:
    Hendrik Epe hat in seinem Blog eine Interviewreihe zur Zukunft der Arbeit in sozialen Organisationen gestartet. Spannende Fragen, denen ich mich gerne gestellt habe. Lest selbst!

    Antworten
  252. Matze am

    Ein wirklich sehr guter Artikel. Ich denke den Weg den du angesprochen hast, ist genau der richtige. Beide Seiten können voneinander lernen und sollten ihre Erfahrungen aus den unterschiedlichen Bereichen auch nutzen, so dass beide Seiten immer „besser“ werden und mehr erreichen können.

    Danke.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Matze, aber gerne doch… Und es gibt noch so viel zu lernen 😉

      Antworten
  253. whatamission am

    Hat dies auf whatamission blog rebloggt und kommentierte:
    Today an interesting article in German about how the traditional social economy can profit from social entrepreneurship and vice versa.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Thanks for reblog!!! And looking forward to a future collaboration, perhaps 😉

      Greetings from Freiburg

      Antworten
      • whatamission am

        A pleasure – great article! There’s probably a lot to learn from the traditional social economy as well as the whole business world for social entrepreneurs and vice versa. A future collaboration would be great 🙂

        Antworten
  254. Sabine Depew am

    Hat dies auf Zeitzuteilen rebloggt und kommentierte:
    Hendrik Epe beteiligt sich mit nachfolgendem Beitrag an meiner Blogparade „Was ist eigentlich ein Traumjob“ und gibt Arbeitgebern im sozialen Bereich brauchbare Hinweise, worauf die jüngere Generation Wert legt.

    Antworten
  255. Sabine Depew am

    Herzlichen Dank für Deine Teilnahme an meiner Blogparade. Freut mich sehr und Deine Vorstellungen lesen sich gut!

    Antworten
  256. Kevin am

    Ich finde den Artikel zwar ganz interessant, denke aber die Fragestellung des Warums kann die Klientenorientierung nicht ersetzen.
    Es handelt sich m.E. um zwei verschiedene Fragestellungen die sich aufeinander beziehen.
    Das „Warum?“ muss geklärt sein. Dieser Ansicht bin ich auch. Ich teile auch die Meinung, dass diese Frage leider nicht immer geklärt ist.
    Nachdem man sich über das Warum im klaren ist, kommt aber die Frage des „Wie?“ und spätestens jetzt, kommt die Klientenorientierung zum tragen.
    Was wir wollen, wissen wir. z.B. junge Mütter in ihrer Erziehung unterstützen.
    Wie machen wir das? Natürlich so, dass es für die Klienten Sinn macht. Was nutzen uns Angebote die zwar vor UNSEREM Sinnhorizont gut erscheinen, aber an den Lebensrealitäten der Klienten vorbeigedacht sind.
    Die Frage des Warums ist eine spannende und notwendige Frage. Sie ersetzte aber nicht die Klientenorientierung, sondern bildet nur ihr Fundament.
    Hierbei ist die Frage „Was braucht unser Klientel und wie erreichen wir dies?“ auch primär keine betriebswirtschaftliche sondern ebenfalls eine Sinnfrage.
    Wenn wir feststellen wir wollen fördern und unterstützen und unsere Handlungen führen ins leere, dann macht dies unser handeln ein Stück weit sinnlos.
    Die Fragen „Warum machen wir das“ und „Wie bekommen wir das hin“ bauen aufeinander auf.

    Arbeit um der Arbeit willen ist sinnlos.
    Arbeit um des Marktes willen ist ebenfalls sinnlos.
    Beide Fragen müssen einzeln für sich beantwortet werden, sich aber aufeinander beziehen.
    Nur dann ist Arbeit sinnvoll und qualitativ gut.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      He< Kevin, danke für deine ausführliche Rückmeldung. Freut mich, dass es Dich beschäftigt und:

      Ich gebe Dir dahingehend recht, dass es natürlich um die Frage der Klientenorientierung gehen muss. So habe ich jedoch festgestellt, dass die Klärung der Frage des "Warums" der Organisation dazu führt, dass die Frage nach der Klientenorientierung automatisch geklärt wird:

      Wenn das Angebot oder die Kompetenz der Organisation eindeutig ist, das Warum somit klar ist, dann ergibt sich das "Wie" daraus.

      Und – leider – gebe ich Dir auch darin recht, dass eben dieses Warum oft noch sehr unklar ist.

      Ich gehe – wie im Artikel beschrieben – davon aus, dass es sich die Organisationen früher oder später nicht mehr leisten können, an einer Klärung der Frage vorbeizukommen.

      Übrigens findet sich hier ein nettes Video dazu:

      Schönes Wochenende Dir!

      Hendrik

      Antworten
  257. Sabine Depew am

    Inspirierende Ausführung! Kitas sollten auf keinen Fall Verwahranstalten sein. Ich mache die Erfahrung, dass Jugendämter einen hohen Qualitätsanspruch haben. Habe ich bei anderen Kostenträger nicht in gleicher Weise erlebt. Das ist toll. Und dennoch reichen die Mittel nicht aus. Das Ist das Dilemma. Bildung und Erziehung kosten Geld. Aber sie rechnen sich auch volkswirtschaftlich. Hier braucht es eine Umverteilung!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Juhu Sabine,

      schön von Dir zu lesen.

      Das mit den Mitteln ist wohl immer noch (und wird es aufgrund ihrer Strukturen auch vorerst bleiben) der wesentlich begrenzende Faktor in den Organisationen der Sozialwirtschaft.

      Die Umverteilung wird aus meiner Sicht (hoffentlich) zwangsläufig kommen: Spätestens wenn die Wirtschaft feststellt, dass die benötigte Arbeitskraft wegbricht, wird sie gegensteuern (müssen).

      Hoffentlich dauert es nicht so lange…

      LG und dir ein tolles Wochenende

      Hendrik

      Antworten
  258. Patricia am

    Gefällt mir sehr gut dein Artikel!
    Ansinsten sind miene Schlagworte Solidarität! Zusammenstehen Menschen abholen wo sie sind.
    Und 🙂 Zur Montagsmahnwache in deiner Stadt gehen!! Schau Mal

    Alles Liebe,
    J.

    Antworten
  259. Lothar Jochafe am

    Finde ich ganz interessant, allerdings glaube ich nicht, dass sich bei der Frage nach dem Sinn die „Kundinnen“, und damit meine ich die Auftrag- ist gleich Geldgeberinnen und nicht die Kluentinnen, ganz ausblenden lassen.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Herr Jochafe,

      gebe Ihnen vollkommen recht. Ausblenden lassen die sich nicht, ein „Problem“ der Sozialen Arbeit.

      Ich bin aber davon überzeugt, dass, wenn man seine Angebote nicht primär an den Kostenträgern ausrichtet, sondern klar macht, warum dieses oder jenes Angebot sinnvoll ist, die Wirkung – auch bei den Kostenträgern – mittel- und langfristig eine bessere ist. Ansonsten kommt man schnell in einen Abwärtskreisel, wo Externe die Bedingungen vorgeben…

      Das kann kein Ziel sein, oder?

      Beste Grüße und einen schönen Sonntag!

      Hendrik

      Antworten
  260. Isabel Grafe am

    Hallo Hendrik,
    Ich finde erst einmal, dass du super gut schreibst! es macht so viel spass, dich zu lesen! tja, bin ich die richtige, meine meinung hier kund zu tun 😉
    also, arbeit und leben trennen…das will ich gerade nicht mehr! und es geht mir soviel besser damit! ich arbeite, ja…das sieht immer anders aus, nur weil ich nicht ständig irgendwo kindern auf die welt helfe, aber in allererster linie lebe ich! und dieses gefühl ist der hammer! seit ziemlich genau zwei jahren bin ich u.a. tochter in der ferne, freundin, reisende, taucherin, sterbebegleiterin, kräutergartenpflanzerin, nachlassverwalterin, umzugshelferin, vielfliegerin, zurückkehrerin, sprachenlernerin, französischsprecherin, indonesischversteherin, hebammenaufspürerin, vulkanbesteigerin, bootsmitfahrerin, schnorchlerin, mopedfahrerin, freiwillige, essensprobiererin, seglerin, guitaristin, ukulistin ;-), sängerin, fotografin, model, schauspielerin, regiseurin, friseurin, bamboohausarchitektin, detoxretreaterin, fasterin, wellnessliebhaberin, camperin, inselumrunderin, nichtraucherin, nichttrinkerin, tänzerin, therapeutin, kaffeeverweigerin, smoothiefanatikerin, meditierende, yogi, raw foodist, sozialpädagogin, hebamme und Isabel! und vieles mehr natürlich!!! 😉
    und das ist toll und so erfüllend!
    ich „arbeite“ hier und da und meist für essen und unterkunft und das reicht mir und macht mich so happy! bald bekomme ich auch mal wieder geld, weil mein hebammenwissen bei zwei hausgeburten gefragt ist! 😉 Ich lerne jeden tag etwas neues, ich starte den tag, wie ich es will…mit viiiiiiel zeit für Yoga und lecker frühstück und smoothie…und dann geht es an die „arbeit“. was auch immer das gerade ist, wo auch immer ich gerade bin…manchmal geht es nur um mich, manchmal geht es nur um andere, manchmal geht es um ein kleines projekt und manchmal um die ganze welt…
    nun kommt der einwand, dass ich ja noch keine kinder habe. stimmt. ich wüsste aber nicht, wie die mich in meinem Ichsein beeinträchtigen könnten. die würden mich einfach nur bereichern!!! kita und das ganze zeug gibts hier eh nicht 😉
    der nächste einwand wäre dann, dass ich in asien bin und eben nicht in deutschland. stimmt auch, und ich bin so froh drum, denn da liegt der hase im pfeffer! 😉
    ich hab all das hinter mir gelassen, was du beschreibst! bin ich weggerannt? war ich feige? vielleicht, denn ich hätte das vielleicht nicht mehr länger durchgehalten…auch wenn ich es geliebt habe! ich habe es geliebt, als selbständige hebamme mit ordentlichen einkommen zu arbeiten, aber ich hatte ja auch keine familie…denn dann wäre das kartenhaus evt. zusammengefallen! jetzt mal ganz abgesehen von der persönlichen tragödie, die dahintersteckt…bitte versteht mich hier niemand falsch!!!arbeit und familie unter einen hut zu bringen…was heisst das eigentlich? ist das nicht völlig absurd? wo lebt man denn dann? auf der arbeit. in der familie. irgendwo dazwischen…ich verstehe dich sooooo gut!!! und ich finde es so toll, dass du zeit für dich suchst!
    könnt ihr nicht einfach aufhören, geld zu brauchen…verstehst du? essen selbst anbauen und ernten, diese autos weg (ich unterstelle euch mal, dass ihr eins oder zwei habt und sicher aus irgendwelchen sicherlich verständlichen gründen nicht drauf verzichten könnt), die sind sooooo teuer…ach was weiss ich, was ihr machen könnt! Ihr habt’s halt auch nunmal sauschön dort, wo ihr seid…aber das zu erhalten, kostet halt geld und das heisst: arbeiten arbeiten arbeiten…für jemand anderen, der einem dann geld gibt…kann man dieses umdieecke nicht ändern? irgendwie? oder minimieren? was am ende im besten falle dabei rauskommt ist das grösste Gut. und das ist Zeit!!! das wertvollste, was wir haben! das hier und jetzt und nicht das gestern und nächsten montag…
    also, ich habe das jetzt einfach mal so niedergeschrieben…
    ich bin gespannt, was jetzt kommt!!! hoppla!!! ich hoffe, keine Buhhhrufe oder so!
    ich habe in den letzten jahren einfach so viele menschen aus „unseren ländern“ kennenlernen dürfen, die ausgebrochen sind, die das zahnrad durchbrochen haben…mit und ohne familie. das spielt doch keine rolle. ich wurde inspiriert und erschüttert von vielen geschichten!
    nungut…das war’s erstmal von den philippinen!!! 😉
    lass es dir gut gehen und dicke umarmungen an die familie!!!
    deine isabel

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Isabel,

      ich kann eigentlich nur sagen: Danke für Deinen persönlichen, tiefgehenden Kommentar. Freue mich, dass Dir gefällt, was ich hier so bastel und die Familie ist umarmt.

      Inhaltlich fällt es mir gleichwohl schwer, auf die unterschiedlichen Facetten deines Kommentars einzugehen (so habe ich auch auf Facebook nicht geantwortet…). Dazu bedarf es wohl eher eines persönlichen Austausches, vielleicht mal bei dir auf den Philippinen 😉

      Fühl auch du dich gedrückt und

      Liebe Grüße in die Ferne!

      Hendrik

      Antworten
  261. Torsten Radtke am

    Moin Hendrik,

    danke für Deine persönlichen Worte!

    neben mir rauscht die Spülmaschine, unser Pubertier markiert die Wohnzimmerwand mit Flummiwürfen, Tochter zwei springt in Nachbarin-Garten Springtau bis das Seil glüht und meine Frau versucht sich ein wenig zu erholen. Ich finde inspirierte und notwendige Gedanken im Netz, hier. Also, ich denke, zumindest für mich, Meditation ist Basic. Meine Möglichkeit um zumindest auf mich zu treffen, denn Ruhe folgt meist erst danach. Schaue ich nicht auf mich, und dass meine ich nicht als Ego-Trip, findet mein System Möglichkeiten Energie zu reduzieren, bis hin zum deutlichen Stop. Das wäre der individuelle Teil. Mein Lieblingsautor Erich Fromm machte deutlich, dass man das individuelle nicht vom Sozialen trennen kann. Deshalb schrieb er beispielsweise über den Gesellschaftscharakter und, mein liebstes, über Haben und Sein. Da ist wieder das Warum impliziert und für die Antwort benötigt es Ruhezeiten. Ich arbeitete einmal für einen christlichen Träger, da gab es zumindest einen jährlichen Oasentag, für das Team, was allerdings „nur“ den individuellen Teil der Organistation etwas entspannte. Am nächsten Tag ging es dann aber auch mit gleichen Tempo weiter. Es handelte sich um ein Wohnheim für chronisch psychisch kranke Erwachsene. Interessant war die Lebensgeschwindigkeit dieser Menschen, eher verlangsamt, und die der MitarbeiterInnen, schnell, gestresst, bis überfordert. Manchmal hatte ich den Eindruck, wie auch jetzt im ambulanten Setting, dass „zur Ruhe kommen“ schlimm oder kaum erträglich ist, weil wir dadurch auf wesentliche Fragen, Unbehagen und ähnlichem treffen könnten. Dem ist manchmal auch so, aber das ist nur der eine Teil. Der andere Teil wäre die Chance, auch als Organisation, zu spüren (da grüßt Frederic Laloux…) was es gerade braucht, zu lauschen, was sich entwickeln möchte. So in der Art. Und manchmal sind die Zeiten gerade so wie sie sind und man glaubt es ginge immer so weiter… Und wie du so offen über Meditation schreibst, mein Lieblingsautor ist da Jack Kornfeld („Erleuchtung finden in einer lauten Welt“). Dem geht es um das Leben im Alltag, „hier und jetzt“, bei laufender Spülmaschine halt…

    Einen schönen Sonntag-Nachmittag wünscht

    Torsten

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Torsten,

      bin leider in den letzten Tagen gar nicht zu einer Antwort gekommen… Neben dem Blog gibt es noch so einiges, was das anhalten, fokussieren und antworten leider oft so schwer macht 😉

      Du hast natürlich Recht: Da grüßt Laloux! Faszinierend, finde ich, auch wenn einiges für uns in unserem Kulturkreis schwer umsetzbar scheint. Dazu bedarf es wirklich eines radikalen Umdenkens. Aber, davon bin ich überzeugt, wenn wir die Gesellschaft positiv gestalten wollen, bleibt uns bald wenig anderes übrig, als radikal umzudenken. Und warum nicht damit beginnen? 😉

      Das Leben im Hier und Jetzt, neben der Spülmaschine, dem Geld, der Arbeit … ist wohl meine persönlich größte Herausforderung… Hier ist der Weg das Ziel, denke ich… Also: Gehen!

      Dir ein schönes Wochenende und

      beste Grüße aus dem heißen Süden Deutschlands

      Hendrik

      Antworten
  262. Philip Scherenberg am

    Lieber Herr Epe,
    vielen Dank für’s Zitat und die Verlinkung. Gerne würde ich 2 Fragen mit Ihnen vertiefen:
    – wie kann man Gewinne aus öffentlich geförderten Projekten erwirtschaften? Ein Beispiel würde es mir leichter machen, das zu verstehen.
    – wären diese Gewinne, die nicht ausgeschüttet werden dürfen, sondern direkt in die Rücklagen gelegt werden müssen, tatsächlich Gewinne? Was würden die Investoren dazu sagen?
    Herzlichen Gruss

    Antworten
  263. Torsten Radtke am

    So, habe ein wenig dazu gelesen und gedacht. „Scrum“ selber erscheint eine sehr gute und nachhaltige Methode für die Softwareentwicklung zu sein, weniger als Konzept für Soziale Arbeit. Es sei denn, man modifiziert es, z.B. den Scrum Master. Ein gutes Thema ist in diesem Konzept „Selbstorganisation von Teams und Individuen“ mit entsprechend flachen oder Null-Hierarchien. Und wenn ich so an meine Arbeit in der Sozialpsychiatrie denke, so gibt es dort einen sehr feinsinnigen Prozess der Iteration, der fast in jedem Kontakt und der individuellen Hilfeplanung abläuft (Mehr Prozess, weniger SMART 🙂 ). Störend sind da manchmal gegenläufige Organisationsprozesse, die manchmal weniger „agil“ sind. Zum Thema agile Methoden bzw. Haltungen wie aus dem „Agilen Manifest“ ( http://agilemanifesto.org/iso/de/ ), denke ich, gibt es gute Anregungen. Die sind aber eben verbunden mit den Fragen des „Warum“ und des Was und des Wie. Und ich denke an Verbindungen zwischen „Lernender Organisation“, „Chaotischer Organisation“, „Reinventing Organisation, evolutionären Konzepten, als Lebens- und Arbeitsformen (wenn man es noch trennen will) der Zukunft. Ansonsten denke ich, das zuerst ein Thema/Problemlage da ist, man dann darum herum, wenn überhaupt, stimmige Organsationsformen, baut. Dieses vielleicht manchmal auch „nur“ noch virtuell. So ungefähr…

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Torsten,

      jetzt echt mal etwas verspätet mein herzliches „Danke“ für deinen ausführlichen Kommentar und vor allem für deine weitere Beschäftiung mit dem Thema „Agile Organisationen“.

      In meinen Augen sind agile Methoden ein Schritt in Richtung der evolutionären Organisationen, wie Laloux sie beschreibt (da du sein Buch erwähnt hast, gehe ich davon aus, dass ich das nicht weiter erläutern muss 😉

      Ich denke, dass eine veränderte Denkweise (du beschreibst „Fragen des “Warum” und des Was und des Wie“) und die Auseinandersetzung mit den Methoden und Prozessen einer radikalen Neugestaltung von Organisationen im Hinblick auf die Zukunft der Arbeit in Organisationen der Sozialwirtschaft wirklich einen Quantensprung bedeuten könnten – auch wenn hier noch dicke Bretter zu bohren sind…

      Freue mich auf unseren weiteren Austausch!

      Beste Grüße aus der Hängematte… 😉

      Hendrik

      Antworten
  264. Andreas Matzke am

    Hallo Herr Epe,

    meinen Vorredner kann ich nur unterstützen. Qualitätsmanagement hat sich nicht in inhaltliche Themen und Fachkompetenzen sozialer Tätigkeiten einzumischen, sondern gibt vielmehr die „Leitplanken“ auf der „Straße der sozialen Arbeit“ vor – um mal in einem von mir gern gebrauchten Bild zu sprechen. Insofern lassen sich die Rahmenbedingungen – immer im Hinblick auf den Nutzen und die Bedürfnisse eines Klienten oder Kunden – sehr wohl vereinheitlichen und stiften Nutzen. Auch das Anhalten zur ständigen Reflexion erfolgter Teilschritte (das C im PDCA-Zyklus) verbessert m.E. eine Interaktion zwischen Klient und päd.- therapeut. Gegenüber und kann für das nicht vorhersehbare „Ergebnis“ sozialer Arbeit nur von Nutzen sein. Die oftmals mit QM in Verbindung gebrachte zusätzliche Dokumentationsflut kann ich nur bedingt teilen, da der Nachweis erbrachter Leistungen – zumindestens in größeren sozialen Institutionen – sowieso durch die Kostenträger / Finanzierer vorgegeben ist.
    Hier einheitliche Vorgaben i.S. von Rahmenbedingungen bezüglich der Anamnese, Umsetzung und Evaluierung pädagogisch-sozialer Prozesse umzusetzen, steigert auch für die Mitarbeitenden eines Teams die Nachvollziehbarkeit von Ergebnissen, Entscheidungen etc..
    Wie Sie schon richtig sagen, stellt sich hier die Frage „wie“ ein QM-System eingeführt und implementiert wird… Da kann man sicher viel falsch machen, insbesondere bei der Übersetzung der Normensprache in eine „soziales“ Sprache und vor allem hinsichtlich der Zielausrichtung eines QMS. Diese Ausrichtung liegt nicht in der Standardisierung von Prozessen, vielmehr ist diese nur das Werkzeug dazu, wo es Sinn macht.

    Herzliche Grüße

    Andreas Matzke

    Antworten
  265. Matze am

    Ein spannender Beitrag und ich denke er setzt die richtigen Impulse. Unternehmen aus der Sozialwirtschaft sollten sich hier vllt. an Unternehmen orientieren, welche eine hohe Innovationsanzahl haben. Ein gutes Beispiel ist hier die Firma GoreTex zu nennen. Das Unternehmen weicht vollkommen von der klassischen betriebswirtschaftlichen Organisationsform ab und laut Theorie dürfte es nicht zu funktionieren. Tut es aber. Erfolgreich. Daher denke ich das soziale Unternehmen offener werden müssen und wie du bereits sagtest nicht einfach Konzepte zu kopieren. Da bietet sich eher das Try & Error Prinzip an, bis es passt. Aber auch dann muss weiter entwickelt werden, damit man immer am Ball bleibt.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Gebe dir vollkommen recht! Weitere Beispiele für „anders funktionierende“ Organisationen sind bspw. auch buurtzorg, eine niederländische Organisation im Bereich der Pflege oder die Heiligenfeldkliniken (einfach mal googlen). Lebendig werden als Organisation. Und das verstehe ich eben auch unter agil: regsam, wendig und lebendig…

      Spannend fände ich mal Beispiele aus dem dt. Sozialbereich, aber bislang kenne ich keine.. Du vielleicht?!

      Dir noch einen schönen Sonntag

      Hendrik

      P.S. Das Buch „reinventing organizations“ kennst du? Lohnt sich…

      Antworten
      • Matze am

        Das Buch kenne ich noch nicht, werde es mir gleich mal anschauen.

        Agiles agieren wird definitiv die Zukunft sein. Wir müssen in allen Bereichen der Wirtschaft den Weg finden, dass die Strukturen sich immer weiter entwickeln und neue Ideen einfließen können und diese auch getestet werden können. Natürlich kann man dies als Unternehmer alleine nicht leisten, man benötigt auch die passenden Mitarbeiter dazu, damit dem Unternehmen „Leben eingehaucht“ werden kann. Ich denke aber dass wir dies hier ähnlich sehen .

        Antworten
  266. Torsten Radtke am

    Ein interessanter Beitrag. Hatte ich doch vor kurzem ein Buch über Scrum ausgeliehen, nachdem ich in einem coolen Informatik-Unternehmen (oose.de) den Film „Augenhöhe“ sah und in der darauf folgenden Diskussion etwas über agile Methoden wie Scrum hörte. Nun kenne ich mich auch nicht in diesem Bereich aus, weis aber ein wenig etwas darüber, wie soziale Unternehmen oder Teams an Projekte für ihre Kunden und/oder KlientInnen herangehen. Lese dann doch nochmal tiefer zu beschriebener Thematik. Danke für die erneute sonntägliche Inspiration.

    Freundliche Grüße von Torsten, aus Hamburg

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    • Hendrik Epe am

      Aber gerne! Würde mich freuen, wenn du deine eindrücke hier schildern könntest… Schönen Sonntag noch! Hendrik

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    • Hendrik Epe am

      Lieber Lothar, würde den Kommentar jetzt einmal als kritisch einstufen… 😉 trotzdem danke dafür!

      Im Grunde gebe ich Dir recht. Auch für mich war die Beschäftigung mit dem Thema eher „allgemein“ gedacht. Alles andere ist auch in einem Beitrag wie diesem nicht leistbar, da die Thematik viel zu komplex ist, um mal eben so umfassend dargestellt zu werden. Aber ein Denkanstoß hilft manchmal auch, hoffe ich.

      Und: kennst du dich aus?! Kannst du mehr beisteuern als drei wenig aussagekräftige Worte?!

      Das würde mich dann wirklich freuen!

      Beste Grüße

      Hendrik

      Antworten
  267. Sabine Depew am

    Huh, echt was für Softwareexpert/innen. Da kenne ich mich nicht gut genug aus. Was ich aber beobachte ist, dass sich das Projektmanagement in den letzten 15 Jahren tatsächlich verändert hat, beeinflusst durch Schnellebigkeit und Wandel und auch durch mehr Offenheit für Experimente, leider zieht die Förderpraxis zum Beispiel der EU da überhaupt nicht nach. Das Projektmanagement müsste m.E. neu erfunden werden und die Arbeitsweise von Organisationen werden. Setzt aber eine gute interne Kommunikation und Vernetzung voraus. Social Media und andere software kann das sicher gut unterstützen. Ich glaube, dass viele Social Media Firmen so schön arbeiten.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Sabine,

      Danke für deinen Kommentar. Bin mir nicht sicher, ob Softwareexperten die richtigen sind. Vielleicht eher „agile“ Experten.

      So bin ich mit dem Beitrag insofern unzufrieden, als dass er nicht mehr als ein Denkanstoß liefert. So macht das Thema wiederum ein enormes Fass auf, dass zu bearbeiten mit Sicherheit spannend, aber auch enorm aufwendig ist. Man müsste wohl ausprobieren 😉

      Dir aber noch einen schönen Sonntag und bis Donnerstag in Köln!

      Freu mich

      Hendrik

      Antworten
  268. Hendrik Epe am

    Lieber Herr Gehlhaar,

    ganz herzlichen Dank für Ihren eher kritischen Kommentar. Gleichzeitig stimme ich Ihnen zu: Der wesentliche Aspekt liegt in meinen Augen in Ihrem dritten Wort: Gut!

    Leider erlebe ich es – mit Blick auf die Einführung und Entwicklung von QM-Systemen – oft so, dass das System selber einen Raum einnimmt, der nicht gerechtfertigt ist. Das Werkzeug wird zur einzigen Beschäftigung, nicht die mit dem Werkzeug zu lösenden Probleme.

    So gebe ich Ihnen ebenfalls recht, dass es in den Organisationen, unabhängig der Organisationsgröße, Standard-Prozesse (bspw. wie von Ihnen geschildert Compliance, Arbeitsschutz, Dokumentation) gibt, die sich mit Standard-QM-Werkzeugen wunderbar erfassen und weiterentwickeln lassen.

    Gleichzeitig stelle ich jedoch fest, dass die „eigentliche“ Arbeit, der eigentliche Sinn der Organisation nicht in den Standard-Prozessen liegt sondern permanent im Umgang mit nicht-standardisierbaren Begebenheiten. Und auf diese muss flexibel reagiert werden (können), ohne das die flexible, komplexe Soziale Arbeit durch das standardisierte QM eher behindert als befördert wird…

    Das nur kurz und

    beste Grüße

    Hendrik Epe

    Antworten
  269. Thorsten Gehlhaar am

    Es geht in guten QM-Systemen nicht darum beraterische und pädagogische Freiheiten einzuschränken. Es geht z.B. darum Prozesse der Reflexion des eigenen Tun raum zu geben um „besser“ zu werden. Mit jeder Erfahrung werden wir „besser“ in dem was wir tun. Dies weiter zu geben und auch zu dokumentieren kann einen großen Zugewinn darstellen. Zudem haben Soziale Einrichtungen neben der direkten pädagogischen Arbeit noch ne Menge drum herum zu managen (compliance, Arbeitsschutz etc.). Dies kann durch ein QM-System einfacher, effektiver und transparenter gemacht werden. Mir erscheint dein Kommentar leider zu kurz gesprungen.

    Antworten
  270. Matze am

    Gerade der Wertewandel in der Generation Y (bin selber ein Mitglied), ermöglicht große Chancen für neue soziale Konzepte. Insbesondere dadurch, dass nicht mehr der reine Verdienst im Vordergrund steht, sondern oftmals auch ein Sinn in der täglichen Arbeit gesucht wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass meine Generation schon sehr viele Eindrücke durch Weiterbildungen, Nebenjobs, Reisen. etc sammeln konnte und diese auch weiter in den sozialen Bereich einbringen muss.

    Auf der anderen Seite muss natürlich auch in den „alten“ Strukturen eine Offenheit für neue Ideen vorhanden sein, so dass diese überhaupt ein Gehör finden können. Gerade interessant ist dieser Aspekt, wenn mehrere Generationen zusammenarbeiten. Wie oft habe ich Mitarbeiter schon kennengelernt, welche neue Vorschläge nicht zuließen mit dem Argument: „Das haben wir schon immer so gemacht.“ Daher muss auch hier ein Umdenken erfolgen.

    Grundsätzlich bietet der Wandel aber eine große Menge an Potentialen für alle Beteiligten.

    http://www.dersozialeunternehmer.de

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Hey Matze,

      Danke für dein ausführliches Feedback! Und: ich stimme dir vollkommen zu, dass der Wandel mehr Vor- als Nachteile haben kann. Dafür muss jedoch was getan werden. Hoffentlich gelingt es…

      LG

      Hendrik

      Antworten
    • Sabine Depew am

      Hallo Matze, Dein Kommentar gefällt mir. Da Du bei der Denkfabrik gefällt mir gedrückt hast hast Du vielleicht Lust mitzudenken. Es gibt die Überlegung auf Facebook eine Gruppe „Denkfabrik“ einzurichten.

      Antworten
  271. TMampel am

    Hat dies auf mampel´s welt rebloggt und kommentierte:
    Hendrik Epe über die Risiken (und Chancen) des Wandels der Arbeitswelt für Organisationen der Sozialwirtschaft. Unbedingt lesenwert.

    Antworten
  272. Sabine Depew am

    Es scheint an der Zeit, eine neue Denkfabrik zu gründen. Eine Art Club of Rome für den sozialen Bereich. In Form von BarCamps, z.B. (Virtuell und Real) Keine schwerfälligen Gremien.Ziel wäre Inspiration von Politik und Trägern.

    Antworten
  273. Simone am

    Hallo Hendrik,

    beim Lesen deines Blogs dachte ich spontan an ein gerade erschienenes Buch, dass dich interessieren könnte:

    Lambers, Helmut (2015): Management in der Sozialen Arbeit und in der Sozialwirtschaft. Ein systemtheoretisch reflektiertes Managementmodell. Lehrbuch. Weinheim & Basel. Beltz Juventa.

    Liebe Grüße
    Simone

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Danke Simone, für den Tip! Werde ich mir gleich mal anschauen… LG Hendrik

      Antworten
  274. Annette Leeb am

    Hallo Hendrik Epe,

    was ich an Ihren Beiträgen, neben den fachlichen Einblicken, schätze, ist die Konsequenz, mit der Sie „kompliziert“ und „komplex“ unterscheiden. Maschinen, Aufgaben können kompliziert sein. Menschen als selbstorganisierende lebendige Systeme sind per se komplex. Persönlich erlebe ich das als Verlässlichkeit, dass Sie auf Basis dieser Grundunterscheidung argumentieren.

    Meine Erfahrung mit QM in sozialwirtschaftlichen Organisationen ist klein. Dennoch, das, was ich in meiner Arbeit darüber mitbekommen habe, bestätigt Ihre kritische Einschätzung von QM als Mittel, „wirklich etwas zu verbessern“. Die aufwändigen Anforderungen an die Standardisierung von Dokumentation, Abläufen, das Entwickeln von angepassten Formularen, die langwierigen Diskussionen neben der eigentlichen Arbeit, und teuer ist es ausserdem … all das erschöpft die Beteiligten emotional, frustriert sie, kostet Kraft, wo es Erleichterung bringen soll.

    Als Beraterin heißt mein Auftrag dann in etwa „das Trauma des QM-Prozesses“ auflösen, das Gute, was wir gemeinsam in diesem kräfte- und zeitraubenden Marathon errungen haben, wertschätzen, stolz auf uns sein; wieder offen und mit Blick nach Vorne zusammen arbeiten können; mitunter auch, die Verletzungen, die einzelne Kollegen und Kolleginnen während des Versuches der „Gleichmacherei“ erlitten haben, heilen.

    Und das meint nicht, dass es nicht lohnte, Standards einzuführen, wo sie routinierte Abläufe effizienter machen. Um Raum für das frei zu schaufeln, was nur durch die Arbeit von Menschen mit Menschen sinnvoll zu gestalten ist.

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Liebe Annette,

      danke für deinen ausführlichen Kommentar. Ich denke, QM als Mittel, “wirklich etwas zu verbessern”, wie du es schreibst, funktioniert wirklich kaum. Wenn man das akzeptiert und QM (in seiner leider meist verwendeten Form) als Möglichkeit zur Messung von standardisierbaren Prozessen begreift (mehr aber auch nicht), dann kann man wenig falsch machen. Leider wird QM jedoch als das große Ding verkauft, das jetzt alle Probleme lösen und die Arbeit soviel besser machen soll. Die Mitarbeiter erleben das Gegenteil und Du musst als Beraterin deren Trauma auflösen 😉

      Das nur mal kurz zum Beginn des Samstags…

      Ein schönes Wochenende und

      LG

      Hendrik

      P.S.: Ich hoffe, duzen passt?

      Antworten
  275. TMampel am

    Hat dies auf mampel´s welt rebloggt und kommentierte:

    „Ich freue mich über die Erfahrungen, die Ihr in euren Organisationen mit der Frage der Mitbestimmung so macht! Wie weit ist Eure Organisation?“

    Antworten
  276. TMampel am

    Hat dies auf mampel´s welt rebloggt und kommentierte:
    Neun Vorteile von erhöhter Mitbestimmung in Organisationen – interessante Thesen von Hendrik Epe, die zur Diskussion einladen……!

    Antworten
  277. Jens Gantzel am

    Große Veränderungen brauchen Zeit. Und sie brauchen Bewusstheit.
    Jedenfalls dann, wenn sie tatsächlich eine innere Entwicklung (eines Individuums oder einer Gesellschaft) sein sollen und nicht nur das Überstülpen von neuen Kleidern.

    Auch wenn es mir auf den ersten Blick schwer fällt, bei Saudi-Arabien mit dem von dir geforderten differenzierten Blick hinzusehen: Danke für den Gedankenanstoß!

    Ja, es ist oft eine Hilfe, mal bereit zu sein, verschiedene Blickwinkel einzunehmen. Und eine derartige Besonnenheit hilft gerade zur Zeit bei derartig vielen eskalieren Konflikten, die derartig massiv in Medien vorgeführt werden, etwas die Ruhe zu bewahren.
    Mehr dazu?
    Hier:
    https://wuenschenwollentun.wordpress.com/2014/07/02/alle-an-deck-kein-eisberg-in-sicht-kein-eisberg-in-sicht-so-so/

    Antworten
  278. Jens Gantzel am

    Lieber Hendrik,

    Danke für den sehr interessanten Artikel!
    Du leitest ja schon an ein, zwei Stellen dahin, dass es auch um Wertschätzung geht, wenn ein Arbeitsplatz als „gut“, als sinnhaft und reizvoll wahrgenommen werden soll.

    Mir fällt dazu ein Beispiel ein: die Heiligenfeld Kliniken haben als Arbeitgeber im sozial-/gesundheitswirtschaftlichen Bereich in den vergangenen Jahren viele Preise eingeheimst. U.a. wohl deswegen, weil der Faktor Wertschätzung eine hohe Rolle spielt.
    Ich konnte es als Patient in einer Reha-Klinik der Heiligenfeld GmbH vor ein paar Jahren selbst beobachten, wie z.B. das Personal der Küche einen weitaus froheren Eindruck machte, als mensch das gemeinhin in solch einem Unternehmen erwarten würde. Interessant dabei die Kultivierung gegenseitiger Wertschätzung zwischen Patientensicherheit und Bediensteten mittels kleiner Rituale. Rituale, deren Implementierung im Klinikalltag nicht steril, nüchtern, kühl sondern lebhaft, gut eingebettet wirkte.

    Aus meiner Sicht wird damit deutlich, was eine ganzheitlicher Umgang mit Wertschätzung in Unternehmen sein kann, im Unterschied zu einer Wertschätzung, die nur deshalb verordnet worden ist, um das betriebswirtschaftliche Ergebnis zu erhöhen. Ich bin mir sicher, dass sowohl die Kundschaft als auch die Mitarbeiter_innen das spüren und deshalb die eine Maßnahme langfristig wirkt und sich die andere alsbald totläuft.

    Wer mag, findet hier etwas aus meiner Feder zum Thema Wertschätzung:
    https://wuenschenwollentun.wordpress.com/2014/12/23/kernkompetenz-wertschatzung/

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Jens, ja, Wertschätzung und in meinen Augen auch eine gesunde Portion Vertrauen… Übrigens sind die Heiligenfeldkliniken ein Beispiel in dem von mir angesprochenen Buch! Sehr lesenswert…

      Eine schöne Woche!

      Hendrik

      Antworten
  279. Jens Gantzel am

    Hat dies auf Wünschen. Wollen. Tun. rebloggt und kommentierte:
    Ja, die Erfahrung von Hendrik Epe ist mir auch bekannt.
    Beim ‚warum?‘ wird sowohl im personal als auch im business coaching eher fragend geschaut, manchmal auch unruhig auf dem Stühlen herum gerutscht.

    Vor einer Woche hatte ich jedoch ein etwas anderes Erlebnis. Die Leitung einer caritativen Einrichtung antwortete auf meine Frage nach einer ersten Idee zur Vision: „Wir wollen ein besserer Ort werden.“ Das ist auch erstmal zwar nur ein ‚Was‘, aber mit einet Tendenz, die auf ein höheres Ziel weist.
    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Frage nach dem ‚Warum‘ aussagekräftiger beantwortet wird, wenn ich die Beteiligten direkt anspreche und nicht in ihrer Funktion im Unternehmen, in der Institution.

    Antworten
  280. Oliver Schmidt am

    Klasse Beitrag! Machmal hilft es, „Vision“ durch „Mission“ oder „Mission Statement“ zu erstzen. Ich finde, diese Begriffe fragen deutlicher nach dem Warum.

    Grüße!

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Oliver,

      da hast du vollkommen recht. Spannend finde ich, dass aber auch die Mission oder das Mission Statement meist das „was“ spezifiziert, ein wenig eben wie die Hierarchie von der Vision über die Mission bis zu den jeweiligen Zielen.

      Bin gespannt und werde weiter dran bleiben 😉

      Beste Grüße

      Hendrik

      Antworten
  281. Projekt-Ratgeber am

    Hat dies auf Projekt-Ratgeber rebloggt und kommentierte:
    Normalerweise schaue ich selten verlinkte Videos von Menschen an, die ich nicht kenne, und schon gar nicht für über 18 Minuten. Dieses aber hat sich gelohnt. Danke an Hendrik Epe!

    Ihr Erhard Schrebb

    Antworten
  282. Projekt-Ratgeber am

    Ich bin begeistert. Simon Sinek spricht mir aus der Seele. Ich hoffe, es spricht nichts dagegen, diesen Beitrag bei mir zu verlinken, natürlich nicht direkt, sondern über den Umweg über diesen Blog, der mir dieses Video zugänglich gemacht hat und ich daher annehme, dass ich hier noch öfters was Gutes finden kann.

    Ich bin auch deswegen begeistert, weil im Video meine Intention beschrieben ist, die ich mit meinem Blog verfolge. Ich möchte Menschen darauf aufmerksam machen, dass wir Veränderungen erfolgreicher vornehmen können (und ich nehme dazu Beispiele aus meinen Erfahrungen als Projekt-Koordinator), wenn wir erklären können, warum oder wozu wir eine Veränderung vornehmen und schon von vornherein kund tun, wie wir vorgehen wollen und was wir dann am Ende erreicht haben wollen.

    Und wozu tue ich, was ich tue (also ProjektKoordination oder auch ProjektRatgeber)?
    Geld zu verdienen? Erfolg zu haben? Viele Follower haben?
    Nein, nicht wirklich. Ich tu es, weil ich denke, dass ich anderen mit meinen Projekt-Erfahrungen in verschiedenen Lebenssituationen helfen kann und dabei auch noch die Erfahrungen anderer kennenlernen und in meine Überlegungen mit einbeziehen kann.

    So wie diese hier. Danke, Herr Epe.

    Und letztendlich tu ich das alles, weil ich darin einen Sinn für mich sehe und das Glück habe, das andere auch einen Sinn darin sehen, mich zu beauftragen. Was kann mir besseres passieren, als das zu tun, was ich kann, was ich mag und was sich auch für andere als sinnvoll erweist. Das ist sozusagen mein Antrieb. Und auch mein Antrieb, immer besser zu werden, in dem was ich tue.

    Danke nochmals,
    Erhard Schrebb

    Antworten
  283. Stefan am

    Hallo Hendrik,

    ich denke, der Ansatz für Veränderung in Organisationen liegt bei den Menschen, die in der Organisation arbeiten.

    Aus meiner Sichtweise ist eine Organisation lediglich eine soziale Einheit von Menschen, die geschaffen und strukturiert ist, bestimmte, kollektive Ziele zu verfolgen. Organisationen zeichnen sich für mich durch eine Führungsstruktur aus, die die Beziehungen der einzelnen Mitglieder untereinander, sowie die Verantwortungsbereiche für die Durchführung ihrer Aufgaben definiert. Und sie sind offene Systeme, d.h. sie üben Einfluss aus und werden selber von Ihrer Umwelt beeinflusst.

    Die Organisation an sich wird sich deshalb nicht ändern, sondern die Menschen innerhalb der Organisation werden sich aufgrund interner und externer Einflüsse verändern und damit letztendlich die Organisation beeinflussen.

    An dieser Stelle kommen für mich die persönlichen Werte jedes einzelnen Mitarbeitenden ins Spiel, die diesen bewusst und unbewusst lenken.
    Erst wenn es gelingt, die persönlichen Werte mit den kulturellen Werten der Organisation in Einklang zu bringen, wird auch Veränderung gelingen.

    Dazu bedarf es eines authentischen und glaubhaften Vorangehens der Führungs- und Leitungskräfte, verbunden mit einem ehrlichen Interesse an den Wertvorstellungen der Beschäftigten.

    Und im Sinne der Ökonomisierung der sozialen Arbeit geht es hier nicht darum zu sagen, „gut, dass wir mal drüber geredet haben.“ Vielmehr geht es darum, messbares, kulturelles Wertemanagement zu etablieren, das auch im Rahmen des Qualitätsmanagement und der wirtschaftlichen Betrachtung messbare Wirkung entfaltet.

    Wie das gelingen kann, habe ich in einer ausführliche Antwort auf meinem Blog http://www.werte.management geschrieben: http://buff.ly/1owoyR0

    Auf eine Antwort, gerade auch aus deiner Sicht als Qualitätsmanager, würde ich mich freuen.

    Viele Grüße aus Bielefeld

    Stefan

    Antworten
  284. Stefan am

    Hallo Hendrik,
    ich schreibe dir hier ins Kommentarfeld, weil ich keine andere Kontaktmöglichkeit gefunden habe.
    Vielleicht musst du den Kommentar so gar nicht veröffentlichen, mir geht es erstmal darum, in Kontakt zu dir zu kommen.
    Ich finde dein Beitrag stellt die Situation im sozialen Bereich sehr gut dar.
    Als Sozialmanager beschäftige ich mich schon länger mit derselben Problematik und bin der Meinung, dass sich Organisationen nicht verändern, sondern Menschen sich verändern. Dazu setze ich auch messbares kulturelles Wertemanagement für mehr Stabilität und Wachstum in sozialen Organisationen und Initiativen. Vielleicht besuchst du mal unsere Seite http://www.werte.management
    Unter diesem Aspekt würde ich gerne auf deinen Beitrag antworten oder einen Gastbeitrag schreiben, der aber nicht als plumpe Werbung für mein Angebot rüberkommen soll.
    Deshalb bin ich an deiner Meinung interessiert und freue mich auf deine Antwort (vielleicht über die Kontaktadresse auf meiner Seite)
    Viele Grüße Stefan

    Antworten
    • Hendrik Epe am

      Lieber Stefan,

      gerne kannst du auf meinen Post antworten. Habe mir gerade einmal Eure Homepage angeschaut, klingt sehr spannend… In einem Punkt bin ich jedoch anderer Meinung:

      Wenn man die in meinem Artikel aufgeworfenen Aspekte ernst nimmt – Selbstmanagement, Ganzheitlichkeit und vor allem Orientierung an dem Ziel der Organisation – dann können sich Organisationen sehr wohl verändern. Spannend dabei ist der Blick auf Organisationen als „lebende Systeme“, die sich aus sich selbst heraus dahin entwickeln, wo deren Weg hingeht. Nicht von außen vorgegeben, nicht von oben gesteuert, nicht „gemanagt“ oder „geführt“. Ein „in die Organisation hineinhören“ ist da wesentlich…

      Das aber nur als kurze Anmerkung 😉

      Ich würde mich aber freuen, in deinem Artikel erwähnt zu werden! Vielleicht ergibt sich ja sogar mehr draus! Bin gespannt!

      Beste Grüße aus Freiburg

      Hendrik

      Antworten
  285. TMampel am

    Hat dies auf mampel´s welt rebloggt und kommentierte:
    Ich möchte Euch heute den folgenden Artikel von Hendrik Epe zur Lektüre empfehlen….. „Neue Organisationsformen in der Sozialwirtschaft“ – hochgradig relevant……!

    Antworten