Frage der Woche zur Zukunft sozialer Organisationen

Frage der Woche

Inhalt:

Wie? Wann? Und Wo? – Die Götter bleiben stumm! Du halte dich ans Weil und frage nicht: Warum?

Sagt der Goethe! Ich bin mir jedoch unsicher, ob er das so ernst gemeint hat. Mir zumindest geht es so, dass mich das „Warum“ hinter vielen Dingen zunehmend beschäftigt.

Regression?

In der Entwicklungspsychologie könnte man dies als Regression bezeichnen. So findet man bei Wikipedia: „Regression ist ein Prozess, in dem das Ich aus Angst vor den Triebwünschen des Es oder den Forderungen des Über-Ich bereits erworbene Positionen der Reife und der damit verbundenen Fähigkeiten aufgibt und sich auf frühere Positionen zurückzieht, die Fixierungsstellen genannt werden.“

Regression deshalb, weil ich mich mit dem „Warum“ oftmals nicht ganz weit entfernt von den Aussagen meines vierjährigen Sohnes sehe. Der fragt auch permanent: Warum? Warum dies, warum jenes? Warum muss er in die Schule, wenn man da doch nicht spielen kann? Warum ist der Himmel blau? Warum schnarcht der Papa? Und vieles andere mehr.

Mit der Frage der Woche wachsen?

Er stellt Fragen, um zu wachsen, um Neues zu lernen, um sich auszurichten und vielleicht einfach, weil es die menschliche Natur ist, Dinge zu hinterfragen, neugierig zu sein, wachsen zu wollen, Fragen zu stellen, um Routinen aufzubrechen.

Ich will die Idee aufgreifen und über die Social Media Kanäle versuchen, jede Woche eine Frage als #fragederwoche zu stellen und diese mit Ihnen und Euch zu diskutieren.

#fragederwoche zur Zukunft sozialer Organisationen

So entstehen kollektive, transparente Lernmöglichkeiten für Sie und Euch und – nicht ganz uneigennützig – kann ich Neues lernen, so hoffe ich.

Thematisch wird es im Kern um die Zukunft sozialer Organisationen gehen.

Das ist ein recht übergreifendes Themenfeld:

Angefangen von der Umwelt sozialer Organisationen und damit auch sozialpolitischen Fragen über die Menschen innerhalb und außerhalb der Organisationen, über Fragen der Strategie und Struktur, der Regeln und Rituale, Fragen der Prozesse und der Führung bis hin zur Frage der sinnvollen Optimierung und der radikalen Innovation sozialer Organisationen.

Die Themen New Work und Digitalisierung fehlen sicherlich nicht und überhaupt bin ich offen, in welche Richtung es gehen wird. Ach ja, irgendwas mit Innovation, natürlich auch 😉

https://twitter.com/HendrikEpe/status/1016751020330930177

Innovation?

Vielleicht macht es – das als Anregung schon hier – auch Sinn, immer wieder den Zweck sozialer Organisationen infrage zu stellen, um nicht in Routinen zu verfallen. Diese Routinen sind es, die für Organisationen zwar zur Aufrechterhatung des Alltagsgeschäftes notwendig, in der heutigen Zeit jedoch schnell zum Verhängnis werden können:

Wir haben schon immer Farbfilme, Tastenhandys oder Dieselmotoren hergestellt! Das wollen die Leute, sieht man doch!

Ja, heute schon, aber das ist nicht die Zukunft.

So können wir gemeinsam Fragen stellen:

  • Ist unser existierendes Jugendhilfesystem effizient und effektiv? Welche Alternativen dazu gibt es?
  • Wie gelingt es, Inklusion in Werkstätten für Menschen mit Behinderung leben zu können, oder schließt sich das komplett aus?
  • Wie bekommen wir Menschlichkeit (wieder?) in soziale Organisationen?
  • Wie lässt sich das Potential sozialer Organisationen wirklich entfalten?
  • Wie gelingt weniger Bürokratie?
  • Wie gelingt es, das Image der angeblich trägen Wohlfahrtsverbände nicht nur zu gestalten, sondern deren Lebendigkeit und Innovationsfähigkeit herauszustellen?
  • Welche Kompetenzen braucht ein Innovationsmanager oder braucht es den in sozialen Organisationen überhaupt?
  • Wie gelingt erfolgreiche Kooperation sozialer Organisationen? Oder bedarf es dazu einer Marktbereinigung?

Fragen über Fragen, die es lohnt, gemeinsam, vielleicht auch losgelöst von den eigentlichen Orten dieser Fragen (den Ausbildungsorganisationen), zu diskutieren und dadurch in Austausch auf echter Augenhöhe zu gelangen.

https://twitter.com/HendrikEpe/status/1021802775074807808

Ich bin gespannt.

Mitmachen, und Organisatorisches!

Abschließend noch zum Organisatorischen:

Es wird ab Ende August jede Woche Montags, voraussichtlich zum „klassischen Feierabend“, also gegen 17 Uhr, eine Frage über Twitter und Facebook geben.  Ich werde diese Fragen mal testen bis zum Ende des Jahres und dann gemeinsam mit Ihnen ein Resümee ziehen.

Ich bin gespannt und freue mich auf viele Antworten.

Ach ja, und auch viele Fragen: So fände ich es ebenfalls grandios, wenn Sie mir Ihre Fragen zukommen lassen könnten, damit ich diese aufgreifen kann.


Weiterlesen: 

Das Titelfoto ist von Dorte Landschulz, die mit „Ein Tag, ein Tier“ tolle Cartoon erstellt. Lohnt sich!

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5 comments on “Frage der Woche zur Zukunft sozialer Organisationen

  1. HendrikEpe am

    Lieber Paul,

    stimme dir zu: Es geht um das Wozu als Zukunftsbild auch für soziale Organisationen. Hier sind viele Fragen offen, hoffe ich 😉

    Liebe Grüße, noch aus dem Urlaub…

    Antworten
  2. Paul Brandl am

    nachdem ich den goethe nicht gekannt habe bin ich frech und sage, dass das warum eine frage ist, die in die Vergangenheit zielt … die kennen wir schon … da lässt sichs trefflich streiten zum warum … also stelle ich die frage nach dem wozu dazu …
    könnten nicht soziale Dienstleistungen ein eigener Sektor werden … agrar, Produktion, Dienstleistung, soziale Dienstleistung?
    wenn ich die Prozesse vom kunden/Klienten her denke, dann müssen die Prozesse auch fünf Kriterien erfüllen: 1. ökonomisch optimiert 2. am stand der Wissenschaft 3. juristisch einwandfrei 4. in it integriert und zur unternehmenskultur passend …. das wären die Bedingungen für das erstellen von sozialen Dienstleistungen … noch keine antwort

    alleine das OSTO-Modell (1980 – 1988ff.) fragt nach dem Existenzgrund einer Organisation … dem gilt es nachzugehen, der muss damit über das reine gewinn erzielen hinausgehen …

    Antworten
    • Elke Overhage am

      Dienstleistungen im Bereich Schuldner- und Insolvenzberatung, Suchtprävention und Integration von Menschen mit Behinderung existieren für die freie Wirtschaft bzw für die Mitarbeiter*innen der jeweiligen kooperierenden Firmen .

      Antworten
  3. Elke Overhage am

    Interessantes neues Format. Bin gespannt, ob der Austausch mit Hilfe von „Fragen stellen dürfen“ funktioniert und was sich dabei so entwickelt. Kannst Du gerne in unserer FB Gruppe teilen. LG Elke

    Antworten
    • HendrikEpe am

      Danke! Mach ich, wenn es dann losgeht! Das hier war erstmal nur als Teaser gedacht… Hab ein wenig am Strand dran herumgedacht und dann mal aufgeschrieben…

      Antworten

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